Intelligente Speicherung
Auch beim Storage beschreitet Microsoft neue Wege. Speicher-Pools gestatten es, unterschiedliche Festplatten so zu aggregieren, dass sich diese als Einheit ansprechen lassen. Durch integrierte Fehlertoleranzmechanismen, deren Grad wählbar ist, überstehen diese Speicher-Pools den Ausfall physikalischer Festplatten ohne Datenverlust.
CHKDSK wurde bei Windows Server 8 von Grund auf überarbeitet. Dadurch kann die Analyse zum Aufspüren von Fehlern jetzt im laufenden Betrieb stattfinden. Einzig für Reparaturen muss die betroffene Festplatte offline genommen werden.
Windows Server 8 setzt auf Deduplizierung. Mithilfe dieser Technik zur Identifizierung redundanter Daten ist das Serverbetriebssystem dazu in der Lage, doppelte Daten zu erkennen und zum Beispiel die effektive Größe von virtuellen Festplatten, deren Inhalte große Ähnlichkeiten aufweisen, deutlich zu verringern.
Die dynamische Zugriffssteuerung vereinfacht die Vergabe von Berechtigungen zum Zugriff auf Informationen. Anders als die bisherige Zugriffssteuerung auf Ordner- und Dateiebene orientiert sich die dynamische Methode an der Art der jeweiligen Informationen, um Zugriffe anhand von Richtlinien freizuschalten oder zu verbieten. Dafür spielt es keine Rolle, an welchen Orten (Dateiserver, SharePoint etc.) die betroffenen Daten abgelegt sind. Microsoft spricht davon, dass die dynamische Zugriffssteuerung mit ihren im Active Directory hinterlegten Regeln eine intelligente Brücke zwischen IT-Administratoren, die sich mit der technischen Seite auskennen, sowie den Content-Inhabern schlägt.
Zu den weiteren Neuerungen aus dem Speicherbereich gehören der nun gleich im Lieferumfang enthaltene iSCSI-Target-Server, die Option zur Bitlocker-Verschlüsselung von freigegebener Clustervolumes (CSVs) sowie die Fähigkeit, Sicherheits-Patches und weitere Aktualisierungen auf allen Knoten eines Failover-Clusters einheitlich und in automatisierter Weise zu installieren.
Leichte Verwaltung
Der renovierte Server-Manager dient als Schaltzentrale für mehrere Server. Ereignisse werden dort automatisch zusammengefasst, um die Verwaltung insgesamt zu vereinfachen. Dieses Ziel verfolgt auch der grafische Assistent zur Domänencontrollereinrichtung, der beispielsweise ADPREP gleich mit ausführt. Automatisch stellt zudem ein in einer virtuellen Maschine ablaufender Domänencontroller fest, ob die zugehörige VM kopiert worden ist. Zum Schutz des Active Directory vor Inkonsistenz verändert der geklonte Domänencontroller daraufhin selbsttätig seine ID, damit andere ihn als hinzugekommenen Replikationspartner erkennen können.
Aktivierungsinformationen sollen Unternehmen künftig in ihrem Active Directory-Verzeichnis abspeichern können - wobei die Koexistenz zum bisherigen KMS-Verfahren (Key Management Service) gewahrt bleibt. Netzwerktechniker dürften sich über das neue grafische Verwaltungstool IPAM (IP Address Management) freuen. Dieses liefert Aufschluss darüber, welche IP-Adressen aus welchen DHCP-Bereichen bereits vergeben sind und welche Kapazitäten noch existieren. Des Weiteren ermittelt IPAM, ob eine bestimmte IP-Adresse bereits vergeben wurde oder ob sich diese einem Gerät statisch zuweisen lässt.
Das bisherige grafische Tool Active Directory-Benutzer und -Computer existiert bei Windows Server 8 zwar weiterhin, jedoch nur aus Gründen der Abwärtskompatibilität. Stattdessen gibt das aufgabenorientierte, grafische Active Directory-Verwaltungscenter den Ton an, wenn es um die Administration des Microsoft-Verzeichnisdienstes geht. Ohnehin lassen sich bestimmte Aufgaben wie das Clonen eines Domänencontrollers nur über die Powershell erledigen, da Microsoft hierfür keine GUI-Umsetzung beabsichtigt. Immerhin: Um Powershell-unerfahrenen Administratoren die Befehlszeilensteuerung schmackhafter zu machen, weist das Active Directory-Verwaltungscenter seine intern ausgeführten Powershell-Befehle als Verlauf aus.