An welchem Punkt der Evolution befindet sich das Unternehmen?
Wie machen Sie nun Ihre Wartungs- und Serviceprozesse IIoT-fähig? Die Antwort: Indem Sie Schritt für Schritt die Evolution von Industrie 1.0 bis 4.0 durchlaufen. Wenn Ihre Instandhaltung nicht mehr aktuell oder noch größtenteils reaktiv agiert, dann rüsten Sie auf und arbeiten künftig verstärkt präventiv. Und: Lernen Sie aus diesem Change-Prozess. Sehen Sie es wie eine Art Weiterbildungsmaßnahme an. Es bringt nichts, sich als Beginner direkt in den Kurs für das Level 5 der Fortgeschrittenen zu stürzen. Arbeiten Sie sich lieber Stück für Stück vor und beginnen Sie jetzt, wenn Sie rechtzeitig beim Thema Predictive Maintenance und IIoT ankommen wollen.
Können meine Anlagen überhaupt Daten übermitteln?
Ja, das können sie. Schon heute leisten Sensoren unfassbar gute Dienste. Damit bestückte Maschinen, Anlagen oder Fassadenelemente melden ihre Zustände nämlich selbst - permanent und ohne Zeitverlust. Ein Pluspunkt, denn jede Normabweichung oder Störung fällt sofort auf und lässt sich korrigieren, meist ohne das Hauptgeschäft zu beeinträchtigen oder dass ein Kunde davon etwas merkt. Nehmen Sie das Thema vorausschauende Wartung oder Predictive Maintenance. Dank Sensoren ist dies ebenfalls ein IoT-Szenario, das sich immer stärker durchsetzen wird. Mit intelligenten Sensoren lässt sich das industrielle IoT ausreizen.
IIoT bietet dabei eine Plattform für den Austausch weit größerer Datenmengen als je zuvor und eröffnet zahlreiche Möglichkeiten. Mit seinem größeren Datenvolumen ermöglicht es ausgefeilte Kontrollen sowie eine effizientere Verwaltung von Prozessen, Anlagen und Wartungsplänen.
Zwei Beispiele, die zeigen, wie Daten in integrierten Prozessen fließen
Wir haben gesagt, dass Unternehmen mit IIoT mehr Informationen aus dem Produktionsprozess ermitteln und intelligent verarbeiten können. Wie sich der Weg vom Sensor bis ins ERP-System darstellen kann, zeigen zwei Beispiele:
Bei einem Lebensmittelproduzenten müssen die Zutaten für Convenience-Produkte mit Vorsicht gelagert werden, denn sie reagieren sowohl gegenüber Trockenheit als auch gegenüber einer zu hohen Feuchtigkeit empfindlich. Moderne Sensoren messen den Zustand daher direkt in den Lagerbehältern und übermitteln sie per Cloud-Plattform an das ERP-System. Egal, ob es dort zu feucht oder zu trocken ist, das Unternehmen erkennt dies und kann einschreiten. Vielleicht stimmt etwas an den Behältern nicht, vielleicht ist aber auch einfach eine falsche Temperatur eingestellt. So oder so, der Zustand lässt sich korrigieren oder defekte Behälter lassen sich umgehend instand setzen. In Verbindung mit den Systemen der Fertigungssteuerung lässt sich anschließend sogar die Produktion optimieren.
Auch andere Branchen profitieren von moderner Sensorik. So misst eine Papierfabrik in Brandenburg anhand von 600 Sensoren Vibration und Temperatur ihrer rund 100 Meter langen Papiermaschine. Die Sensoren sind am Gehäuse installiert und liefern Werte, um Ausfälle oder Störungen beispielsweise durch Überlastung frühzeitig zu erkennen oder besser noch ganz zu vermeiden. Zusammen mit anderen Daten aus der Produktionssteuerung lassen sie sich im ERP-System nutzen, um so in kritischen Situationen automatisch Wartungsprozesse zu initiieren.