Microsoft SharePoint und die Alternativen

Collaboration-Tools für den Mittelstand

08.10.2013
Von  und
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.

Und was ist mit SharePoint?

Microsoft hilft dem Anwender mit dem Vorbereitungstool für SP 2013 dadurch, dass die benötigten Softwareprodukte automatisch nachinstalliert werden – trotzdem stoppt die Installation nur allzu häufig mit kryptischen Fehlermeldungen.
Microsoft hilft dem Anwender mit dem Vorbereitungstool für SP 2013 dadurch, dass die benötigten Softwareprodukte automatisch nachinstalliert werden – trotzdem stoppt die Installation nur allzu häufig mit kryptischen Fehlermeldungen.
Foto: Thomas Bär / Frank-Michael Schlede

Natürlich bietet auch Microsoft eine komplette Lösung für den Bereich Collaboration und in diesem Fall auch für das Dokumenten-Management: Der Softwarehersteller bietet den SharePoint-Server aktuell in der Version 2013 an. Während der "große" SharePoint-Server als Web-Portal sowohl für das Internet als auch für das Intranet in großen Firmen geeignet ist, stellt Microsoft auch den kostenlosen SharePoint Foundation Server bereit, der besonders für kleinere Betriebe geeignet sein soll. Ein SharePoint-Server ist natürlich besonders dann gut als Collaboration-Lösung geeignet, wenn die gesamte Firma hauptsächlich oder ausschließlich mit Microsoft-Produkten arbeitet: Hier fügt sich SharePoint hervorragend ein und ermöglicht sehr gut die Zusammenarbeit im Team. Dazu bietet er unter anderem:

  • Team-Arbeitsbereiche mit dem Zugriff auf Kontakte, Zeitpläne sowie auf Dokumenten und weitere Informationen.

  • Integrierte Wikis und Blogs sowie weitere Features im "Facebook-Stil" ermöglichen eine Teamarbeit, wie sie die Anwender von sozialen Medien im Netz kennen.

  • Durch die Dokumentenbibliotheken mit ihren Funktionen zur Versionsverwaltung können Office-Dokumente gut und einheitlich verwaltet werden.

So gut sich die Vorteile des SharePoint-Servers schon bei diesem kurzen Überblick anhören, so sehr möchten wir gerade den Anwendern in sehr kleinen Betrieben davon abraten, einen solchen Server direkt in die eigene Infrastruktur selbst zu installieren: Die Installation und Betreuung eines SharePoint-Servers erfordert auch in der Foundation-Version einen Windows-Administrator, der sich mit dieser Thematik wenigstens grundlegend auskennt: Trotz eines sehr guten Vorbereitungswerkzeugs, dass die Softwareabhängigkeiten testet und die benötigte Software für den Betrieb automatisch nachlädt, tendiert diese Software immer noch dazu, die Installation mit kryptischen Fehlermeldungen zu beenden, die dann eine entsprechend umfangreiche Suche in den Log-Dateien nach sich ziehen.

Es ist vollbracht: Der SharePoint Foundation Server 2013 wurde auf einem Windows Server 2008 R2 installiert und präsentiert eine Web-Oberfläche für die weitere Konfiguration.
Es ist vollbracht: Der SharePoint Foundation Server 2013 wurde auf einem Windows Server 2008 R2 installiert und präsentiert eine Web-Oberfläche für die weitere Konfiguration.
Foto: Thomas Bär / Frank-Michael Schlede

Zudem muss für den Betrieb eines SharePoint Foundation Servers 2013 dann wenigsten ein Windows Server 2008 R2 SP1 oder ein Windows Server 2012 im Netzwerk zur Verfügung stehen. Als Alternative bleibt hier gerade für kleine und mittelständische Betriebe dann noch die Möglichkeit, einen SharePoint-Server Online aus der Cloud heraus zu nutzen, wie ihn Microsoft im Rahmen des Office 365 Angebots ebenfalls zur Verfügung stellt: Damit sparen sich Anwender die Komplexität einer SharePoint-Installation und den Betrieb eines eigenen Windows-Servers. Sie sollten aber zunächst trotzdem anhand der von Microsoft angebotenen Hintergrundinformationen prüfen, ob und wie sie diese Art der Collaboration-Software in ihr Netz und ihre Firma sinnvoll integrieren können. Vielleicht reicht ja zunächst auch der einfache Austausch von Dateien und Informationen mit einer der hier vorgestellten anderen Lösungen. (wh/sh)