Handel ohne IT ist undenkbar
Den steigenden Bedarf an Fachkräften im Online-Handel erkannte auch die Fachhochschule Wedel. Sie bietet ab dem Wintersemester 2011/12 den Bachelor-Studiengang E-Commerce an. Den Ausgangspunkt bildet dabei die IT, von der sämtliche Prozesse im Handel abhängen. Die Studierenden lernen, Key-Performance-Indikatoren zu definieren, zu erfassen und auszuwerten sowie Web-Anwendungen, Shop-, Zahlungs- und Empfehlungssysteme weiterzuentwickeln. Sie können anschließend beispielsweise Apps für den mobilen Handel programmieren. "Hier gibt es viel zu tun, es besteht noch ein großes Potenzial in der Wirtschaft", so Eike Harms, Präsident der FH Wedel. Das auf dem BA aufbauende Master-Studium zielt dann auf Management-Positionen.
Auch wer an seiner Hochschule kein derartiges Angebot vorfindet und beispielsweise Wirtschaftsinformatik oder Betriebswirtschaftslehre studiert, kann gezielt Studien- und Ausbildungsschwerpunkte im Bereich E-Commerce setzen. Zudem empfiehlt es sich gerade bei diesen Studiengängen, Praktika oder Trainee-Programme zu absolvieren. Andreas Speck, Informatikprofessor an der Universität Kiel: "Nur wer sein theoretisch erworbenes Wissen auch in der Praxis anwendet, festigt es wirklich. Welche Chancen sich damit verbinden, wissen unsere Studierenden und haben die entsprechende Motivation."
Kooperationen von Hochschulen und Unternehmen können die ersten Türen zum neuen Beruf öffnen. Daher bietet die Universität Hamburg einen von der Hamburger Wirtschaft durch eine Stiftungsprofessur finanzierten viersemestrigen Master-Studiengang IT-Management und Consulting an. So unterstützt diese Kooperation nicht nur die Studierenden, sondern auch die Unternehmen. "Gerade bei allmählich sinkenden Absolventenzahlen ist es entscheidend, frühzeitig Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen aufzubauen, um den Berufseinstieg bestmöglich vorzubereiten", so Anette Morhard, Geschäftsführerin Bildungspolitik beim Verband der Thüringer Wirtschaft.
- Wir stellen ein!
Seit Herbst 2010 hat sich die Situation auf dem IT-Arbeitsmarkt für die Jobsuchenden entspannt. Viele Unternehmen stellen wieder neue Mitarbeiter ein. Die CW befragte Firmen und Personalberater, welche IT-Profis gesucht sind. - August-Wilhelm Scheer, Präsident Bitkom
Der Branchenverband beziffert die Zahl der offenen IT-Stellen auf 28.000, vor allem Softwarehäuser, IT-Dienstleister und Internet-Firmen stellen ein. 11.200 Stellen entfallen auf die Kernbranchen Informationstechnik und Telekommunikation, 16.800 auf andere Wirtschaftszweige. - Georg Pepping, Geschäftsführer Personal T-Systems
"Wir benötigen hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise für die Funktionen IT-Architekt, IT Consultant, Projekt- oder Service Manager. Aber auch Spezialisten für Themen wie SAP oder Java werden gesucht. Die Talente auf diesem Gebiet werden von vielen umworben und die Nachfrage übersteigt das Angebot. Hier haben wir Maßnahmen aufgelegt, diese Fachkräfte zum einen ins Unternehmen zu holen und zum anderen möglichst langfristig ans Unternehmen zu binden." - Oliver Tuszik, Vorstandschef Computacenter
Der IT-Dienstleister hat derzeit 300 offene Stellen und sucht unter anderem Experten für Windows 7 in den Bereichen Desktop, Security und Virtualisierung, aber auch IT-Profis, die sich auf Netzwerke, Security oder Data Center spezialisiert haben. Für Einsteiger gibt es Traineeprogramme. - Herbert Wittemer, Personalleiter msg systems AG
Über 200 offene Stellen hat der IT-Dienstleister msg systems. Personalleiter Wittemer sucht vor allem Softwareentwickler, Berater, Projekt-Manager und Softwarearchitekten. „Wir suchen auch verstärkt Nachwuchskräfte, die wir in Java oder Abap selbst ausbilden.“ - Claudia Gharavi, Geschäftsführerin Mesh GmbH
Der Rechenzentrumsbetreiber beschäftigt derzeit 30 Mitarbeiter und will weiter wachsen. Geschäftsführerin Gharavi sucht Techniker, die auf Vmware spezialisiert sind, aber auch Storage-Experten für den Kundensupport. Aber auch in den Bereichen Sales und Marketing hat Mesh Personalbedarf. - Roland Fesenmayr, Geschäftsführer Oxid eSales
Derzeit beschäftigt der E-Commerce-Hersteller in Freiburg und Halle 50 Mitarbeiter. Aktuell sucht Roland Fesenmayr unter anderem Entwickler mit sehr guten PHP-Kenntnissen und entsprechenden Soft Skills. Stimmt die Motivation und Begeisterung für agile Entwicklungsmethoden, ist Fesenmayr auch offen für Quereinsteiger. - Mauricio Matthesius, Gründer und CFO sones GmbH
Das junge Startup aus Erfurt hat gerade die zweite Finanzierungsrunde hinter sich. CFO Matthesius ist froh, bislang viele Bewerbungen bekommen zu haben, zumal auch ein enger Kontakt zu den Hochschulen der Region besteht. Gesucht werden .net-Entwickler und Mitarbeiter für Vertrieb und Marketing. - Jan Wilfarth, Personalchef Innogames GmbH
Der Hamburger Hersteller von Online-Spielen will seine Mitarbeiterzahl auf 200 verdoppeln. Personal-Manager Jan Wilfarth sucht neben Mitarbeitern in den Bereichen Grafik, Online-Marketing, Personal und Finanzen vor allem Programmierer. Die Entwickler sollten PHP und Javascript beherrschen. Innogames bildet auch Azubis und duale Studenten aus. - Klaus Eberhardt, Geschäftsführer Iteratec
Der mittelständische IT-Dienstleister sucht etwa 30 neue Mitarbeiter im Jahr. bevorzugte Jobprofile sind Softwareentwickler Java EE, Softwarearchitekten, IT Management- / Strategieberater und Senior Consultant Business Intelligence. - Dagmar Schimansky-Geier, Personalberatung 1a Zukunft
In SAP-Markt ist der Bedarf an Beratern mit Projekterfahrung groß. Nach Erfahrung von Personalberaterin Schimansky-Geier hat jeder, der fachlich gut ist und keine persönlichen Defizite hat, wenig Probleme bei der Jobsuche. Für ihre Kunden fahndet Schimansky-geier nach Softwarearchitekten, Business-Intelligence-Beratern und Netviewer-Experten. Zunehmend gesucht sind Application Manager, die die SAP-Systeme beim Kunden aktuell halten und den Support organisieren. - Jürgen Rohrmeier, Personalberatung Pape Consulting
„Senior Consultants, Projektleiter und Systemarchitekten sind besonders gefragt.“ Personalberater Rohrmeier hat die Erfahrung gemacht, dass so genannte Business Consultants schwer zu finden sind: Diese müssen nicht nur verstehen, wie eine IT-Lösung funktioniert, sondern brauchen auch Prozess- und Projekt-Management-Wissen.