Partner sorgen für die Apps
Um ihren Marketplace mit entsprechenden Diensten bestücken zu können, hat die Telekom das Easy-to-Partner-Programm ins Leben gerufen. "Im Rahmen dieses Programms helfen wir den Independent Software Vendors mit Machbarkeitsstudien, Qualitätssicherung oder beim Hosting", sagt Backofen. Der Telekom-Manager wirbt mit dem Betrieb eigener Rechenzentren in Deutschland: "So können wir die Konformität zu deutschen und EU-Datenschutzregularien sicherstellen."
Darauf angesprochen, dass andere Hersteller und Anbieter mit ihren Business-Marktplätzen ähnliche Konzepte verfolgen, hat Backofen noch ein As im Ärmel: "Da wir als Telekom auch die WAN-Infrastruktur betreiben, können wir ganz andere Quality of Service und Service-Level-Agreements offerieren."
Das Marktplatzprinzip nutzt die Telekom auch intern als gemanagten Service in Form eines "Enterprise App Store". "Das erste Release ging im Mai online", berichtet Stefan Schloter, Leiter Prozesse, Qualität und IT bei T-Systems, "und wird von etwa 3000 iOS-Nutzern im Rahmen des Service ‚ÄöiWorld` verwendet." Bis zum dritten Quartal 2012 soll die Plattform so weiterent-wickelt sein, dass auch andere Systeme wie Android bedient werden.
Der interne Telekom-Marktplatz
Im Web-basierenden App Store können die Anwender nach Apps browsen und sie dann herunterladen. Bevor eine App in den eigenen Shop kommt - der Upload erfolgt zen-tral -, wird sie daraufhin überprüft, ob sie den Sicherheitsanforderungen des Konzerns entspricht. Insgesamt legt das Entwicklerteam viel Wert auf Sicherheit. So erfolgt der Zugriff zum Store über den VPN-Zugang des Mobile-Device-Managements, und eine zentrale Deaktivierung ist möglich.
- Apple iPad
Neben vielen Vorteilen (geschlossenes System, App-Auswahl, Hard- und Software aus einer Hand etc.) weist das iPad auch Nachteile (geschlossenes System, wenige Schnittstellen...) auf. - Samsung Galaxy Tab 2 10.1
Samsung eifert dem Erfolg des Apple iPad gleich mit einer ganzen Palette an Tablets nach. Darunter befinden sich das Flaggschiff-Modell mit 10 Zoll... - Samsung Galaxy Tab 2 7.0
...und die preiswerte Version mit 7 Zoll Bildschirmdiagonale. Beide laufen mit ICS und besitzen einen Dual-Core-Prozessor. Das 10-Zoll-Gerät soll jedoch aufgerüstet werden. - Fujitsu Stylistic M532
Fujitsu bewirbt sein Stylistic-Tablet mit vorinstallierter und vorkonfigurierter Software als besonders VDI-fähig... - Toshiba Excite 13
Mit über 13 Zoll Bildschirm-Diagonal ist das Android-Tablet Excite 13 nur bedingt mobil und eher für Gamer und Sofa-Surfer gedacht... - Toshiba Excite 7.7
...während der 7,7-Zöller möglicherweise zu klein für Business-Nutzer ist. - Toshiba Excite 10
Am vielversprechendesten ist die Zehn-Zoll-Version, zumal die Innereien (Quad-Core-CPU Tegra 3, 1GB RAM, 5MP/2MP-Kamera) bei allen drei Geräten gleich sind. - Asus Padfone
Das Hybrid-Gerät vereint auf geschickte Weise Smartphone, Tablet und Netbook... - Asus Padfone
Wie sich die Kombi in der Praxis schlägt, muss sich erst noch zeigen. - Huawei Mediapad
Das preiswerte Tablet bietet sich mit seiner HDMI-Schnittstelle und der hohen Auflösung für die Arbeit mit einem externen Bildschirm an. Das eigene Display ist dagegen mit 7 Zoll leider etwas zu klein für effektives Arbeiten. - Huawei Mediapad 10 FHD
Interessanter ist die angekündigte 10.1-Zoll-Version, insbesondere wegen ihrer Full-HD-Auflösung und der Quad-Core-CPU. - RIM BlackBerry PlayBook
Mit 7-Zoll-Display ist das Blackberry Playbook trotz aller Business-Features nur bedingt geschäftlich nutzbar... - Playbook Mini Tastatur
trotz der schicken Zusatztastatur. - MSI Windpad 110W
Das Windows-7-Tablet zielt speziell auf Business-Nutzer. Außer der einfachen Integrierbarkeit in die Unternehmens-IT hat das Gerät aber nur wenig zu bieten. - Panasonic Toughpad
Um ein Tablet fürs Grobe zu erhalten, muss man nicht mehr zu Windows greifen, es gibt auch schon Geräte für Android. - Acer Iconia Tab A510
Das Quad-Core-Tablet kommt zum Kampfpreis von unter 400 Euro. Dafür bekommt man allerdings ein Plastikgehäuse und ein Mobilfunkmodul fehlt. Ein dickes Plus ist dagegen der starke Akku (9.800 Milliamperestunden) - Asus Transformer Pad Infinity TF700T
Das neue Flaggschiff-Modell trumpft mit Quad-Core-CPU (Tegra 3), Full-HD-Display (1920 x 1200 Pixel) und einem optionalen Tastatur-Dock auf. Das Ganze hat jedoch seinen Preis: 600 Euro (Wifi-Version), 3G und Keyboard-Erweiterung kosten extra. - Asus Transformer Pad 300 TF300T
Für etwas niedrigere Ansprüche bietet Asus das TF300 - es hat ebenfalls eine Quad-Core-CPU, Preisabschläge gibt es z.B. dank einer niedrigeren Auflösung und einem Plastikgehäuse. - Lenovo Ideapad Yoga
Das flexible Ultrabook von Lenovo lässt sich auch als Windows-Tablet nutzen. Marktstart ist voraussichtlich Oktober. - Cisco Cius
Ciscos Tablet-Entwurf ist klar Business-tauglich, aber auch etwas langweilig.
App Store fördert Kreativität
Im nächsten Release will man den Funktionsumfang des App Store noch weiter ausbauen. So ist etwa die Abbildung des kompletten App-Lifecycle-Managements geplant. Ferner soll es eine Update-Seite mit neuen Versionen geben. Darüber informiert dann der Store-Client per Push-Notification. Geplant sind auch AnwendungsCluster, die Kategorien wie Sales, Marketing, Mitarbeiter und Apps umfassen könnten.
Das Angebot an Apps umfasst letztlich alle Aspekte der Arbeit bei der Telekom. Von Apps zum Performance Monitoring der eigenen IT und Services über Vertriebswerkzeuge bis zu Apps für den HR-Bereich oder für den Einkauf sind hier die unterschiedlichsten Anwendungen zu finden. Häufig kommt der Input beziehungsweise Anstoß für eine entsprechende App aus den Fachbereichen selbst. "Das Konzept des internen Enterprise App Store fördert die Kreativität der Mitarbeiter, an der Entwicklung eigener Apps mitzuarbeiten", streicht Schloter einen anderen positiven Aspekt heraus. Mittlerweile hat die Telekom Prozesse etabliert, um diese Kreativität der Mitarbeiter noch zu fördern.
Auch wenn der App Store derzeit nur für den internen Bedarf konzipiert ist, wird man die Plattform auf Wunsch auch Großkunden anbieten: "Entweder als Managed Service, oder wir setzen den Market auf den beim Kunden vorhandenen Systemen auf", kündigt Schloter an.
Teaserbild: Cybrain/Fotolia
CW-Serie: Business-Marktplätze
Seit Apple mit der Einführung des iPhones das Prinzip eines Online-Marktplatzes zum Verteilen von Software etablierte, sind Apps und ihre entsprechenden Stores aus der IT-Branche nicht mehr wegzudenken. Allerdings stellen die beiden großen, populären Marktplätze App Store (Apple) und Play Store (Android) aus professioneller IT-Sicht eher eine Gefahr als einen Fortschritt dar: Zu groß scheint das Risiko, dass sich hier ein Anwender mit einer App Malware herunterlädt und dadurch die Sicherheit der Unternehmens-IT aufs Spiel setzt.
Ein zweites Manko ist das riesengroße Angebot: Mag es im Wettbewerb um Privatanwender sinnvoll sein, Hunderttausende Apps anzubieten, gerät die Vielfalt im Unternehmen zum Nachteil. Wer hat schon die Zeit, diesen Wust an Programmen nach dem passenden Tool zu durchsuchen? Minuspunkte, die auch IT-Hersteller und Service-Provider erkannt haben. Mit eigenen Marktplätzen wollen sie explizit die Business-Klientel adressieren. Zudem handelt es sich bei den professionellen Angeboten in der Regel nicht um Apps zum Herunterladen, sondern um buchbare Cloud-Services.
Die COMPUTERWOCHE hat sich die verschiedenen Angebote angeschaut und wird in einer Serie die Enterprise-Marktplätze folgender Anbieter vorstellen:
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Telekom,
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SAP.