Blick über den Tellerrand der IT

Business-Kenntnisse der CIOs

18.01.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Priorisierung von Projekten

Wenn es darum geht, IT-Projekte anzustoßen und umzusetzen, funktioniert die Kommunikation zwischen IT, Fachbereichen und Geschäftsleitung im Großen und Ganzen recht gut, so die haben die universitären Forscher festgestellt. Hinsichtlich der Frage, welche IT-Projekte bevorzugt umgesetzt werden sollen, haben die CIOs jedoch von vorn herein klare Prioritäten gesetzt: Fast allen ist eigenen Angaben zufolge daran gelegen, bessere Funktionen für die Fachbereiche bereitzustellen; eine überwältigende Mehrzeit von 85 Prozent hat sich explizit den Mehrwert für die Fachabteilungen auf die Fahne geschrieben. Immerhin sind diese ja auch meist auch die Auftraggeber für IT-Vorhaben. Das erklärt wohl, warum das Erreichen der Unternehmensziele mit 66 Prozent der Nennungen als vergleichsweise weniger wichtig gilt.

Leider widmen die CIOs ihre Aufmerksamkeit zwar den akuten, aber weniger den künftigen Bedürfnissen der Fachbereiche. Nur 15 Prozent haben diesen Posten fix in ihren Projektportfolios erfasst. Das spricht wohl nicht eben für ein proaktives kundenorientiertes Dienstleistungsverständnis.

Verbesserungsfähig ist auch das Verstehen und Einbeziehen von fachbereichsrelevanen Kennzahlen. Auf die Frage nach den Performance-Indikatoren, die durch IT-Vorhaben in den Fachbereichen verbessert werden sollen, antworteten die meisten der Befragten mit den "klassischen" Kennzahlen, die sich auf das jeweilige IT-Projekt selbst beziehen, so die Hochschule Heilbronn. "Zu oberflächlich ausgeprägt" sei demgegenüber die Beschäftigung mit solchen Kennzahlen, die auf der Business-Seite durch das Projekt verbessert werden sollen. Nur ein Viertel der Studienteilnehmer konnte von sich behaupten, derartige Werte "fast immer" im Blick zu haben.

Zu wenig Erfolgskontrolle

Auch das Thema "Nachhaltigkeit von IT-Projekten" wird eher unter ferner liefen gehandelt. Entsprechende Kennzahlen sind selten formuliert, geschweige denn werden sie verfolgt. Nur 22 Prozent der Befragten gaben an, den Erfolg ihrer IT-Projekte systematisch zu überprüfen. 56 Prozent tun dies allenfalls gelegentlich.