Herausforderung für Führungskräfte

Burn-out der Mitarbeiter vermeiden

18.05.2012
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Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.

Unterstützungssystem fehlt zunehmend

Noch vor wenigen Jahrzehnten waren in Deutschland Familien mit drei, vier Kindern gang und gäbe. Und wenn der Nachwuchs erwachsen war und selbst eine Familie gründete? Dann geschah dies meist in einer relativen Nähe zum Elternhaus - wenn nicht gar am selben Ort. "Entsprechend groß war das familiäre Unterstützungssystem, aber auch der über Jahrzehnte gewachsene Freundeskreis, auf den man sich im Bedarfsfall stützen konnte", betont Bald.

Und heute? Heute dominieren im großstädtischen Raum die Singlehaushalte - auch weil die (Liebes-)Beziehungen brüchiger und aus Lebenspartnern vielfach Lebensabschnitt-Begleiter wurden. Und die klassische Vater-Mutter-Kind-Familie? Sie ist in den Ballungsräumen fast schon eher die Ausnahme als die Regel. An ihre Stelle sind die Alleinerziehenden mit Kindern und die Patchwork-Familien getreten. Und was wurde aus den Verwandten, auf die man im Bedarfsfall zurückgreifen kann? Die existieren vielfach nicht mehr. Oder wohnen Hunderte von Kilometern entfernt.

Auch dies erhöht den Druck, unter dem Berufstätige heute stehen. Denn wegen der fehlenden Unterstützungssysteme werden "oft schon Kleinigkeiten zu einem Stress verursachenden Problem", weiß die Therapeutin und Organisationsberaterin Angela Kissel vom Beratungsunternehmen Kissel Consulting, Urbar. Zum Beispiel das Paket, das auf der Post abgeholt werden muss. Oder der angekündigte Besuch eines Handwerkers. Oder der pädagogische Tag im Kinderhort.