Digital Skills Index

Beschäftigte benötigen mehr Digitalkompetenz

27.04.2023
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

KI-Fähigkeiten werden immer wichtiger

Unternehmen sollten auch auf fachlichen Austausch, Aufklärung und Weiterbildung setzen, um unter den eigenen Mitarbeiterinnen die Kompetenzen aufzubauen, an denen es an vielen Stellen mangelt. Der Digital Skills Index zeigt, dass das vor allem den Umgang mit KI-Anwendungen betrifft. Obwohl das Bewusstsein für die Relevanz entsprechender Fähigkeiten allmählich wächst, besteht nach wie vor eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. So wenden zwar zwei Drittel der deutschen Befragten laut Digital Skills Index digitale Kompetenzen in ihrem Arbeitsalltag an, doch bei wenigen gehen diese über die Nutzung von Collaboration-Tools, digitale Verwaltungsaufgaben oder Projektmanagement hinaus. Nur einer von zehn Befragten arbeitet in seinem Berufsalltag mit KI-Anwendungen - dabei ist der Umgang mit KI die Fähigkeit, deren Bedeutung in den vergangenen fünf Jahren am stärksten zugenommen hat ist. Mehr als die Hälfte der Frauen (55%) und knapp zwei Drittel der Männer (66%) sind sich laut der Erhebung bewusst, dass insbesondere generative KI-Anwendungen ihren Arbeitsalltag beeinflussen werden. Zugleich stehen Frauen den damit verbundenen Potenzialen etwas verhaltener gegenüber als Männer. So sagt jede zweite Befragte (52%) aus, positiv auf den Einsatz generativer KI-Anwendungen zu blicken, während dies 63 Prozent der Männer tun.

Communities für den Wissenstransfer nutzen

Um etwaige Zweifel auszuräumen und Mitarbeiter:innen adäquat auf den Umgang mit neuen Technologien vorzubereiten, können Betriebe auch Online-Angebote einbeziehen. Solche Lernplattformen bieten zum Beispiel modular aufgebaute, abrufbare Lerneinheiten zu diversen Digitalkompetenzen, die Mitarbeiter:innen flexibel im Selbststudium absolvieren können.

Rund um solche Angebote entstehen häufig Communities, innerhalb derer sich Menschen unabhängig von ihrem Hintergrund, Qualifikationsniveau oder Geschlecht frei austauschen und einander dabei unterstützen, sich weiterzuentwickeln. Diversität kann in diesem Rahmen dazu beitragen, den Lerneffekt zu vergrößern. Unternehmen können sich diese Dynamik zunutze machen und den internen Wissenstransfer durch die gezielte Förderung entsprechender Lerngruppen unterstützen. In einer Arbeitswelt, in der Kompetenzen formellen Titeln den Rang ablaufen, gilt es, Mitarbeiter:innen aller Erfahrungsebenen in Sachen Weiterbildung zu unterstützen und dabei vor allem Frauen gezielter anzusprechen. Nur, wenn Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen ermutigen, ihre Potenziale zu entfalten, werden sie die Lücken hinsichtlich Fachkompetenz perspektivisch schließen können.