Firmen schalten von Angriff auf Verteidigung
Jedoch verändert sich die strategische Grundeinstellung der Firmen in der momentanen Krise von "Angriff" auf "Verteidigung". Dadurch werden sich die meisten Unternehmen vermehrt auf die Optimierung des Portfolios, der Prozesse, des Einsatzes der Mitarbeiter und auf Kundenbindungsmaßnahmen (einschließlich Ausschöpfung des Cross-Selling-Potenzials) fokussieren. Für die meisten Unternehmen bedeutet die Krise geringere Einnahmen und damit geringere Investitionen sowie schließlich einen stärkeren Fokus auf einen kurzfristigen RoI.
Diese Trends werden sich auch auf die IT-Investitionen auswirken, jedoch erwarten wir keinen dramatischen Rückgang wie in den Jahren 2001 bis 2003. Zwar werden die meisten Investitionsvorhaben und sogar laufende Projekte in Frage gestellt werden, was wiederum zu zahlreichen Projektstopps und -Verschiebungen führen wird. Man darf aber nicht vergessen, dass eine Krise oft eine einzigartige Gelegenheit insbesondere für Großunternehmen darstellt, "heilige Kühe zu schlachten" und damit in guten Zeiten unantastbare Unternehmensabläufe, Systeme und Organisationen gegebenenfalls radikal zu modernisieren. Letztendlich erwarten wir keinen so dramatischen Preiseinbruch wie in der letzten Krise: Die Tagessätze haben sich zwar leicht erholt, konnten aber nicht mit den letzten Lohnerhöhungen mithalten, und das wissen die Anwenderunternehmen. Trotzdem nützen gerade Großunternehmen die Marktlage, um den Druck auf Ihre IT-Partner zu erhöhen. Eine übertriebene Beschleunigung des Offshoring-Trends ist ebenfalls nicht zu erwarten: Auch hier wissen die CIOs mittlerweile, dass Offshoring ein langfristiger Prozess ist.