Die internationale Finanzkrise hat auch die deutsche Wirtschaft erfasst, und das Bruttoinlandsprodukt wird 2009 im besten Fall stagnieren. Die Schwere und Dauer der Krise werden nicht zuletzt davon abhängen, mit welchen Maßnahmen und wie schnell die Regierungen die Wirtschaft stützen und wie sich die Banken in Bezug auf die generelle Kreditvergabe verhalten werden. Die Wirtschaftskrise hat natürlich auch Auswirkungen auf den IT-Markt, aber in welchem Ausmaß? Welche Segmente werden am stärksten betroffen sein beziehungsweise welche werden sogar von der Krise profitieren?
Zunächst einmal stellt sich die Frage, ob wir aus den letzten Krisen lernen können. Selbstverständlich können wir das, aber die Rahmenbedingungen sind sehr unterschiedlich. Der deutsche IT-Markt hat gerade vier nette Jahre hinter sich, allerdings blieben die Wachstumsraten weit unter dem Niveau der zweiten Hälfte der 90er Jahre. Darüber hinaus war die letzte Krise eine IT-Krise: das Platzen der E-Business-Blase war das Ende eines Traums, der sich auf die IT stützte. Es war die Zeit des "IT doesn't matter". In den Jahren 2004 bis 2008 wurden dann zahlreiche IT-Projekte gestartet, allerdings mit einem pragmatischen Ansatz und mit klar definierten RoI-Erwartungen und Business-Cases. Die Onshore-Tagessätze erholten sich geringfügig, allerdings führte der zunehmende Offshore-Anteil zu einer weiteren Reduzierung der durchschnittlichen Sätze.Vom Umfeld her ähnelt die jetzige Krise eigentlich eher der von 1992-1993. Damals erholte sich der IT-Markt ziemlich schnell, weil IT oft als Schlüssel zur Effizienz- und Produktivitätssteigerung gesehen wurde.