IT im Auto

Alle wollen die Mobil-Entwickler

27.08.2012
Von 
Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.

Voraussetzung: Leidenschaft fürs Automobil

Während Daimler keine konkreten Einstellungszahlen nennt, will Audi im laufenden Jahr weitere 20 und BMW gleich 200 Positionen in der Fahrzeug-IT besetzen. Mindestens ebenso viele IT-Kräfte werden von dem Münchner Automobilkonzern auch für Infrastruktur- oder Produktionsaufgaben gesucht. Nachdem Automobilhersteller von jungen IT-Kräften als Top-Arbeitgeber angesehen werden, scheint mit "IT im Auto" ein gleichermaßen attraktives wie zukunftsträchtiges Tätigkeitsfeld immer stärker Beachtung zu finden.

Gesucht werden Menschen, die generell Leidenschaft fürs Automobil teilen und ihre Faszination für einzelne Modelle in hohe Einsatzbereitschaft umsetzen wollen. Darauf achtet beispielsweise Porsche besonders bei der Personalauswahl. Freilich müssen die Arbeitgeber auch Abstriche bei den Anforderungen machen, wollen sie offene Positionen schnell besetzen. "IT im Auto ist ein sehr junges Themengebiet, in dem es nur wenige berufserfahrene Spezialisten gibt", betont Audi-Personaler Neuhaus. Ohne Headhunter, die im Zweifel Kandidaten von der Konkurrenz abwerben, geht noch nichts.

Martin Hofmann: Volkswagen: "Der Einsatz mobiler Geräte ist ein zukunftsträchtiges Thema."
Martin Hofmann: Volkswagen: "Der Einsatz mobiler Geräte ist ein zukunftsträchtiges Thema."
Foto: Volkswagen

Einige Hersteller wissen scheinbar ganz gut, wie sie das Interesse von potenziellen Mitarbeitern wecken. BMW möchte vor allem Entwickler für sich gewinnen: "Moderne Entwicklungsmethoden und Techniken wie Continuous Integration, Extreme Programming oder Domain Specific Languages, spielen bei uns eine große Rolle", verspricht Bermeitinger. Bei VW wirbt CIO Hofmann mit seinen engen Kooperationen mit renommierten Forschungsstätten wie dem Hasso Plattner Institut oder mit der Stanford University.

Solche Fakten kommen bei der technischen Elite an. Hofmann legt nach: Auch mit seinen Vertragskonditionen sei Volkswagen IT-Anbietern "mindestens ebenbürtig" im Wettbewerb um "Top-Absolventen, Querdenker und Nerds". Spätestens wenn 2014 die neue IT-City in Wolfsburg, die rund 2000 Fachkräften ein "Flair wie Google oder Microsoft" bieten soll, ihre Tore öffnet, sollten jegliche Zweifel ausgeräumt sein.