Desktop-Virtualisierung

Aktuelle VDI-Lösungen von Microsoft, VMware und Citrix im Vergleich

16.06.2014
Von 
Andrej Radonic ist Experte für Virtualisierung, Cloud-Technologien und Open Source Anwendungen. Der Fachbuchautor ist Vorstand der interSales AG und entwickelt für mittelständische Unternehmen anspruchsvolle E-Commerce Lösungen.

Fazit

Technologisch und in puncto Akzeptanz ist VDI weiter auf dem Vormarsch. Mit den Hausaufgaben, die die führenden Anbieter jüngst gerade im Bereich des Benutzererlebnisses, der Performance und der Storage-Technologien erledigt haben, geht es in großen Schritten in die richtige Richtung. Trotzdem bleibt in vielen Bereichen noch reichlich Spielraum nach oben. So werden zwar neue Konzepte für das Nutzen von Anwendungen und Desktops auf Mobilgeräten angeboten, jedoch steht hier die Entwicklung technologisch noch am Anfang, zumal Desktops auf Devices mit kleinen Displays sowieso ein fragliches Unterfangen sind.

Nicht zuletzt ist und bleibt VDI damit eine von mehreren Alternativen für die Virtualisierung von Arbeitsplätzen und deren zentrales Management. Vor allem das DaaS-Modell dürfte in Zukunft neue Impulse liefern, wenn Desktops zunehmend in die Cloud verlagert werden.

Die Entscheidung für einen bestimmten VDI-Anbieter wird sich unter anderem daran orientieren, welche Infrastruktur bereits vorhanden ist, besonders beim Hypervisor. So ist derzeit nur Citrix XenDesktop auf allen drei großen Servervirtualisierungsplattformen lauffähig. Auch das Client-Umfeld ist ein wichtiges Entscheidungskriterium: Je nachdem, ob und welche Thin-Clients und Zero-Clients eingesetzt werden, fällt die Wahl auf ein bestimmtes Remoting-Protokoll und damit für eine VDI-Lösung. Ist eine große Zahl an verschiedenen Endgeräten im Einsatz bis hin zu Mobilgeräten wie Smartphones, Tablets und Webbrowsern, bietet Citrix nach wie vor das universellste Produkt.

Microsoft VDI bietet sich eher für eingeschränktere Szenarien an. Große IT-Umgebungen, die ein möglichst komplettes und Performance-optimiertes Feature-Set benötigen, kommen weiterhin an XenDesktop und View nicht vorbei.

Der VDI Smackdown von PQR liefert Interessenten anhand einer umfassenden und unabhängigen Leistungs- und Feature-Analyse wertvolle Anhaltspunkte für eine Bewertung, auch für weitere Produkte am Markt wie Unidesk oder Dell vWorkspace. Der interaktive VDI-Kalkulator von Andre Leibovici kann ferner dabei helfen, Features und Kosten von Horizon View und XenDesktop einander gegenüberzustellen.

VDI-Lösungen im Vergleich

Citrix XenDesktop 7

Microsoft VDI

VMware Horizon View 5.3

Hypervisor

Citrix XenServer, VMware vSphere, Microsoft Hyper-V

Microsoft Hyper-V

VMware vSphere

Clients

Windows, Linux, MAC, iOS, Android, Windows Mobile, Solaris, Symbian, ThinClients, Webbrowser, Java

Windows, ThinClients, iOS, Android, Windows Mobile, Webbrowser

Windows, Linux, MAC, iOS, Android, ThinClients, Java, Webbrowser

Remote Protokoll:

ICA/HDX, RDP

RDP + RemoteFX

PCoIP, RDP

Editionen, Preise

Device/Concurrent:

VDI: 85,50 / 175,50 Euro

App: 180 / 405 Euro

Enterprise: 202,50 / 450 Euro

Platinum: 315,50 / 630 Euro

Device-Lizenzierung

RDS-CAL sowie SA je Gerät

Zzgl. VDA für Nicht-SA-Devices: 100 US-Dollar/Jahr

Concurrent User

Je 10 User: 2.823 Euro