Auf dem Papier liegt der Nutzen von Desktop-Virtualisierung klar auf der Hand: Im Vergleich zu Fat-Client-PCs vereinfacht der zentralisierte Betrieb virtualisierter Desktops das Management, erhöht die Sicherheit sowie die Verfügbarkeit der Systeme und spart Kosten bei Betrieb, Hardware und Energieverbrauch. Zudem verbessert sich die Flexibilität der gesamten IT, indem neue Desktops in Sekundenschnelle bereitgestellt werden können, beispielsweise für neue Mitarbeiter oder für kurzfristige spezielle Aufgaben.
Uneinheitliches Bild
Bislang ist die Entwicklung jedoch hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Denn in der Unternehmenspraxis waren die Hürden anfänglich hoch: Server-hosted VDI erzeugt entgegen ursprünglicher Erwartungen zum Teil höhere Kosten als traditionelle PC-Umgebungen, ist schwierig zu implementieren, die gesamte Infrastruktur ist komplex zu managen und bietet nicht immer die gewünschte Benutzererfahrung, zum Beispiel für Offline-User.
- Kostenlose VDI-Lösungen im Vergleich
Nach wie vor werden virtualisierte Desktops als lohnende Alternative zum PC gehandelt. Doch was leisten die Virtual-Desktop-Infrastructure-Lösungen (VDI) der führenden Anbieter Citrix XenDesktop 7, Microsoft VDI und VMware Horizon View 5.3 in der Praxis? - Microsoft VDI
Der Deployment-Overview-Bildschirm bietet eine Systemübersicht und ermöglicht die Konfiguration von Rollen und Servern. - Microsoft VDI
Im RDMS werden personal und pooled Desktops in verschiedenen Collections zusammengefasst. - Microsoft VDI
Bei der Installation von Terminaldiensten sowie virtuellen Desktops unterstützt jetzt ein einheitlicher Wizard. - Microsoft VDI
Die Remote Desktop App bringt virtuelle Desktops auf Mobilgeräte, hier ein Android-Tablet. - VMware Horizon View
Die VMware-Horizon-View-VDI-Lösung ist auf der vSphere-Virtualisierungsplattform aufgebaut. - VMware Horizon View
VMware View bietet Desktops die Möglichkeit, direkt auf Nvidia-Grafikkarten zuzugreifen. - VMware Horizon View
Der View-Client ermöglicht den Zugriff von unterschiedlichen Endgeräten auf virtuelle Desktops. - Citrix XenDesktop
XenDesktop 7 verschmilzt XenApp mit dem VDI-Produkt. - Citrix XenDesktop
Auf Basis der FlexCast Management Architecture werden VDI- mit XenApp-Diensten kombiniert. - Citrix XenDesktop
Mit Flexcast bündelt Citrix mehrere Technologien, mit denen Windows-Anwendungen je nach Anforderungen auf verschiedene Weise zur Verfügung gestellt werden. - Citrix XenDesktop
Die Personal vDisk von XenClient unterstützt die Personalisierung lokaler virtueller Desktops, ohne dass diese durch Administratoren erstellt und verwaltet werden müssen. - Citrix XenDesktop
StoreFront bietet einen Self-Service für Benutzer.
Die technologischen Entwicklungen der zurückliegenden zwei bis drei Jahre jedoch machen den VDI-Ansatz in vielerlei Hinsicht zunehmend attraktiver: Durch neue Storage-Techniken wird der Speicherplatz günstiger, die Server als tragende Säulen werden billiger und leistungsfähiger, das Management der komplexen Umgebung gestaltet sich umfassender und einfacher. Neue Hypervisor-Technologien liefern GPU-Unterstützung bis in den virtuellen Desktop und ermöglichen so ein dem lokalen PC gleichwertiges Benutzererlebnis. Zusätzlich erhöht der zunehmende Einsatz mobiler Endgeräte den Druck auf die Einführung virtueller Desktop-Infrastrukturen und ihre technologische Weiterentwicklung. Auch der neue Trend zu Cloud-hosted Desktops - DaaS (Desktop-as-a-Service) - facht das Interesse an VDI neu an.
Die Großen dominieren
Zahlreiche Lösungen bevölkern inzwischen den wachsenden Markt der Server Hosted Desktop Virtualization (SHDV). Neben etablierten Großanbietern existieren interessante Nischenanbieter wie Mokafive, Pano Logic oder VDI-in-a-box, die sich mit kompakten Lösungspaketen eher an den KMU-Markt richten.
Das gesamte Spektrum der Anforderungen vermögen jedoch nur einige wenige große Anbieter abzudecken. Microsoft (Microsoft VDI/RDS), VMware (Horizon View) und Citrix (XenDesktop) ringen hier um die Marktführerschaft, mit jeweils völlig unterschiedlichen Voraussetzungen. Microsoft liefert VDI-Basisfunktionen über die RDS in Windows Server 2012 R2. Citrix als Pionier im Segment der Desktop Delivery hat hier traditionell die Nase vorn, wird jedoch in dieser Rolle von VMware attackiert: Das Unternehmen beherrscht den Markt der Servervirtualisierung und will sich nun auch auf dem Gebiet der virtuellen Desktops etablieren.
Drei Anbieter, drei Philosophien
Seit Beginn des VDI-Hypes hatte es den Anschein, als seien die Tage für Terminal-Server und darauf aufbauende Zusatzprodukte gezählt. Während aber die Desktop-Virtualisierung langsamer vorankommt als von ihren Fürsprechern erwartet, behaupten sich die Terminaldienste weiterhin als bewährte und kostengünstige Form der Bereitstellung von Anwendungen.
Glaubt man Herstellern wie Citrix, dann ist die Wahl zwischen VDI und Terminal-Sessions keinneEntweder-oder-Entscheidung. Beide Formen der Bereitstellung von Applikationen haben demnach ihre Berechtigung, weshalb XenDesktop 7 neben virtuellen Desktops ebenso die bisherigen Funktionen von XenApp bietet, und auch Microsoft beschreitet den Weg, Terminalservices und VDI in einer einheitlichen Infrastruktur zu unterstützen.