Ein so hoch entwickeltes Modularisierungskonzept ist für Client- und für Server-Anwendungen interessant. Es würde nicht nur erlauben, Server-Anwendungen analog zu Eclipse-Clients zu programmieren, sondern auch, sie auf die gleiche komfortable Weise zu aktualisieren. In der Eclipse-Entwicklergemeinde führten diese Überlegungen zu einigen neuen Projektanträgen, darunter die der Rich Server Platform und der Rich Ajax Platform. Die Rich Ajax Platform ist noch nicht veröffentlicht worden und befindet sich derzeit in einem Betatest. Sollte der Vorschlag von der Eclipse-Foundation angenommen werden, ist mit einer Version 0.5 gegen Ende dieses Jahres und mit einer finalen Version 1.0 im Lauf von 2007 zu rechnen.
Eclipse-Plattform
Die Begriffe Eclipse-Bibliotheken und Eclipse-Plattform werden immer wieder verwechselt. Die Eclipse-Plattform besteht aus Plug-in- und Update-Mechanismen sowie aus einer Reihe von Bibliotheken, die nicht von Sun stammen und daher auch nicht Teil der Java 2 Standard Edition (J2SE) sind. Es handelt sich vor allem um GUI-Bibliotheken zur Entwicklung von grafischen Oberflächen wie dem SWT und die übergeordneten Bibliothek wie JFace oder das Eclipse Modeling Framework (EMF).
Wer nur die Eclipse-Bibliotheken verwenden möchte, baut seine Anwendungen frei nach eigenen Architekturvorstellungen auf. Er setzt die Bibliotheken für die grafische Oberfläche ein, was zum Beispiel für kleine Anwendungen oder Migrationen kompletter Anwendungen zu empfehlen ist.
Wer hingegen größere Java-Anwendungen (zum Beispiel Rich Clients) mit Eclipse-Bibliotheken entwickeln möchte, sollte auch die Plug-in- und Update-Mechanismen nutzen und ist deshalb mit der Eclipse-Plattform als Entwicklungsbasis eindeutig besser beraten. Er erspart sich damit, komplexe Funktionen wie das Modularisierungskonzept selbst zu implementieren.