Versteckte Funktionen

Acht Tipps, um Windows 10 optimal einzurichten

13.06.2016
Von Thorsten Eggeling

7. Windows 10: Startmenü konfigurieren und entschlacken

Das Startmenü in Windows 10 ersetzt den Bildschirm "Start" von Windows 8 und soll auch bisherige Nutzer von Windows 7 mit Kachelallergie überzeugen. Was darin angezeigt wird, können Sie in den Einstellungen unter "Personalisierung > Start" festlegen. Ein rechter Mausklick auf Elemente im Startmenü zeigt die von Windows 7 oder 8.1 gewohnten Optionen wie "An 'Start' anheften" oder "An Taskleiste anheften". "Alle Apps" entspricht in etwa dem, was sich unter Windows 7 "Alle Programme" nannte. Durch die großen Symbole ist die Liste jedoch nicht besonders übersichtlich. Sie können aber neue Ordner im Verzeichnis "%appdata%\Microsoft\Windows\Start Menu\Programs" erstellen und Verknüpfungen darin unterbringen. Der von Microsoft vorgesehene Weg ist allerdings, die Apps per Drag & Drop oder per "An 'Start' anheften" im Kachelbereich unterzubringen. In einem freien Bereich entstehen dabei automatisch neue Gruppen, die Sie benennen können.

Vorinstallierte Apps lassen sich nicht deinstallieren und auch nicht aus der Liste "Alle Apps" entfernen. Im Prinzip könnten Sie Apps aus dem Ordner "C:\Program Files\WindowsApps" löschen, nachdem Sie sich die nötigen Zugriffsrechte verschafft haben. Das ist jedoch nicht ungefährlich, weil Apps voneinander abhängen und danach wichtige Funktionen fehlen können. Erfahrene Benutzer, die es trotzdem versuchen wollen, sollten besser das Powershell-Skript "RemoveWindowsStoreApp" verwenden. Hier ist das Risiko etwas geringer. Englischsprachige Informationen zur Nutzung wie auch den Download .

8. Windows 10 mit PC-WELT Windows Service-Center optimieren

Fast alle Tools im PC-WELT Windows Service-Center 2016 sind portable Anwendungen, die mit einem Klick funktionsbereit sind. Das Tool-Paket eignet sich daher auch zur Mitnahme auf einem USB-Stick.

Eine Besonderheit unter den Tools von PC-WELT Windows Service-Center 2016 stellt die "1-Klick-Wartung" dar. Um sie zu nutzen, konfigurieren Sie zuerst die Tools, mit denen Sie beispielsweise überflüssige Dateien löschen, die Festplatte defragmentieren oder die Registry regelmäßig sichern wollen, und stellen anschließend einen Zeitplan für die Aufgaben ein. Die Wartung erfolgt dann automatisch ohne Ihr Zutun zum festgelegten Zeitpunkt.

Backup der Windows-Registry anlegen

Die Registry ist der zentrale Datenspeicher für alle Windows-Einstellungen. Obwohl Windows-Ausfälle aufgrund von Schäden in der Registry relativ selten sind, empfiehlt sich ein regelmäßiges Backup. Wenn Sie selbst Änderungen in der Registry vornehmen, entweder über den Registry-Editor Regedit.exe oder Tools wie PC-WELT Windows Tuner, sind vorherige Sicherungsmaßnahmen dringend anzuraten. Die Dateien der Registry liegen im Verzeichnis "\Windows\System32\config" der Systempartition. Über Dateimanager wie den Windows-Explorer lässt sich der Ordner aber nicht kopieren, weil Windows die Dateien sperrt.

Über das PC-WELT Windows Service-Center können Sie manuell Registry-Backups bei Bedarf oder automatisch nach Zeitplan erstellen. Dabei kommt das Tool Tweaking.com Registry-Backup zum Einsatz. Gehen Sie auf "PC sichern", und klicken Sie auf "Registry sichern und wiederherstellen". Gehen Sie auf "Settings". Legen Sie unter "Backup Location" einen Speicherort für das Backup fest, am besten auf einer zweiten internen oder externen Festplatte. Danach gehen Sie auf die Registerkarte "Backup Registry" und klicken auf "Backup Now". Im Problemfall starten Sie Backup Registry erneut, gehen auf die Registerkarte "Restore Registry" und wählen über das Auswahlfeld am oberen Fensterrand das letzte Backup aus. Klicken Sie auf "Restore Now". Danach müssen Sie Windows neu starten.

Für automatische Backups klicken Sie in PC-WELT Windows Service-Center auf "1-Klick Wartung". Setzen Sie ein Häkchen vor "Registry sichern". Klicken Sie auf "Starten", um das Backup und die anderen aktiven Aufgaben jetzt durchzuführen. Oder erstellen Sie einen Zeitplan, wie im Kasten "Wartungsaufgaben automatisch durchführen lassen" beschrieben.

8.1 PC-WELT Windows Service-Center installieren

Starten Sie das Setup-Programm des Windows Service-Centers oder kopieren Sie die portable Version auf die Festplatte oder einen USB-Stick. Das Tool benötigt die .Net-Laufzeitumgebung ab Version 4.5. Bei Windows 10 ist sie bereits vorhanden, bei anderen Systemen wird sie - wenn nötig - vom Setup-Programm automatisch angefordert. Bei der portablen Version müssen Sie die .Net-Laufzeitumgebung selbst installieren. Das Setup-Programm finden Sie unter der Bezeichnung "dotNetFx45_Full_setup.exe" im Verzeichnis "Tools".

8.2 Windows mit PC-WELT Windows Tuner konfigurieren

Den PC-WELT Windows Tuner 2016 starten Sie über PC-WELT Windows Service-Center 2016 per Klicks auf "PC tunen" und "Einstellungen ändern". PC-WELT Windows Tuner ist weitestgehend frei konfigurierbar. Sie können sich beispielsweise nur die Einstellungen anzeigen lassen, die Sie wirklich benötigen. Außerdem ist es möglich, selbst neue Einstellungen zu definieren. Wie das geht, lesen Sie in der Hilfe zum Programm. Das Kernstück des Tools ist die Datenbank pcwReg2.db im Verzeichnis "Tools". Sie enthält alle Windows-Einstellungen beziehungsweise Informationen zu Registry-Schlüsseln, die sich hinter den Einstellungen verbergen.

Das Startmenü von Windows 10 zeigt zwar immer noch Kacheln, aber es ist deutlich besser nutzbar als der Bildschirm "Start" von Windows 8.
Das Startmenü von Windows 10 zeigt zwar immer noch Kacheln, aber es ist deutlich besser nutzbar als der Bildschirm "Start" von Windows 8.

Die Registerkarte "Kategorien": Nach dem Start von PC-WELT Windows Tuner sehen Sie einige vorausgewählte Einstellungen für Ihr Betriebssystem, etwa "Funktionalität des Windows Explorers verbessern", "Visuelle Stile und Desktop", "Weitere Funktionen konfigurieren" und "Sicherheit/Privatsphäre".

Per Klick auf "Aktuelle Einstellungen sichern" speichern Sie den momentanen Zustand, also den Status der aktivierten oder deaktivierten Optionen. Bitte beachten Sie, dass sich diese Sicherung nur auf die gerade angezeigten Optionen bezieht. Wenn Sie aus den Listen später Einträge entfernen oder neue aufnehmen, führt "Einstellungen wiederherstellen" zu einer fehlerhaften Anzeige. Nach jeder Änderung der angezeigten Optionen müssen Sie daher erneut auf "Aktuelle Einstellungen sichern" klicken. Alle von Ihnen gewählten Einstellungen lassen sich auch schnell auf einen anderen PC mit der gleichen Windows-Version übertragen. Dazu müssen Sie nur auf "Einstellungen wiederherstellen" und "Änderungen speichern" klicken.

Über PC-WELT Windows Service-Center starten Sie nützliche Tools, mit denen Sie Windows optimal konfigurieren, sichern oder tunen können.
Über PC-WELT Windows Service-Center starten Sie nützliche Tools, mit denen Sie Windows optimal konfigurieren, sichern oder tunen können.

Über "Backup erstellen" speichern Sie alle Werte der zu den Einträgen gehörenden Registry-Schlüssel in REG-Dateien. Diese lassen sich über "Backup zurücksichern" oder bei Bedarf auch einzeln wiederherstellen. PC-WELT Windows Tuner legt einen eigenen Ordner mit Datum und Uhrzeit im Unterverzeichnis "Backup" für jede Sicherung an. Diese Sicherung enthält daher den jeweiligen Zustand der Registry-Schlüssel, auch wenn Sie inzwischen ein anderes Optionenprofil erstellt haben.

Das Tool zeigt Ihnen nützliche Windows-Einstellungen, die Sie mit wenigen Klicks konfigurieren und übernehmen.
Das Tool zeigt Ihnen nützliche Windows-Einstellungen, die Sie mit wenigen Klicks konfigurieren und übernehmen.

Optionen ändern: Setzen Sie Häkchen vor gewünschte Optionen oder entfernen Sie sie vor unerwünschten. Wenn Sie Infos zu einer Option benötigen, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen im Kontextmenü "In Datenbank anzeigen". Dadurch wechselt die Ansicht auf die Registerkarte "Datenbank-Editor" und zeigt den zugehörigen Datensatz an. Im Feld "Beschreibung" finden Sie Hinweise zur Bedeutung des Registry-Schlüssels und der möglichen Werte. Klicken Sie zum Abschluss auf "Änderungen speichern". PC-WELT Windows Tuner schreibt dann die neuen Werte in die Registry. Windows nimmt das jedoch meist nicht zu Kenntnis, weil es noch mit den bisherigen Einstellungen arbeitet. In der Regel genügt es, über die Schaltfläche "Explorer neu starten", Windows zum Einlesen der neuen Werte zu bewegen. Bei einigen Optionen genügt der Explorer-Neustart nicht, sie erfordern einen Windows-Neustart.

In der Datenbank von PC-WELT Windows Tuner sehen Sie Beschreibungen der Einträge. Sie können auch selbst neue Einstellungen einbauen.
In der Datenbank von PC-WELT Windows Tuner sehen Sie Beschreibungen der Einträge. Sie können auch selbst neue Einstellungen einbauen.

Beispiele für einige Windows-10-Optionen: Hinter "Sperrbildschirm abschalten" beispielsweise verbirgt sich der Wert "NoLockScreen" im Registry-Zweig "Hkey_Local_Machine\Software\Policies\Microsoft\Windows\Personalization". Dieser wird von Windows 8/8.1 und Windows 10 ausgewertet. Hat er den Wert "1", wird der Sperrbildschirm nicht angezeigt, und Sie gelangen direkt zu Anmeldeseite.

Unter "Netzwerk" finden Sie die in > Punkt 4 erwähnten Optionen für die "Übermittlung von Updates". Setzen Sie ein Häkchen vor "P2P beim Windows-Update komplett deaktivieren", wenn Sie die Funktion abschalten möchten. Die in > Punkt 1 angesprochenen Einstellungen für den Windows-Explorer nehmen Sie unter "Funktionalität des Windows-Explorers verbessern" vor. Setzen Sie Häkchen vor "Alle Ordner anzeigen", "Dateinamens-Erweiterungen anzeigen" und "Versteckte Dateien und Ordner anzeigen".

Wer in der Taskleiste Platz sparen möchte, kann das Suchfeld entfernen. Dafür setzen Sie ein Häkchen vor "Suchfeld in der Taskleiste ausblenden". Mit Win-S blenden Sie das Suchfeld bei Bedarf oberhalb der Taskleiste ein.