Chrome, Rockmelt, Dolphin

Acht alternative Browser fürs iPad

01.01.2012
Von 
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Neu: Chrome

Chrome für iPad kann sich mit anderen Installationen des Browsers abgleichen, wenn man sich an einem Google-Konto anmeldet.
Chrome für iPad kann sich mit anderen Installationen des Browsers abgleichen, wenn man sich an einem Google-Konto anmeldet.

Chrome von Google ist auf dem Desktop einer der beliebtesten Browser, teilweise überholt er sogar den Internet Explorer. Der Browser ist nun nicht mehr auf Desktop-Systeme beschränkt, sondern lässt sich auch auf dem iPad verwenden. Chrome für iPhone und iPad benötigt iOS in Version 4.3 oder höher und lässt sich bequem über den App Store herunterladen und installieren.

Die große Adresszeile dient nicht nur der Eingabe von URLs, Nutzer können sie auch zur Suche nach Begriffen nutzen. Eingaben, die keine vollständigen Adressen darstellen, werden automatisch an Google übergeben, Chrome zeigt dann die jeweiligen Ergebnisse an.

Besonders interessant ist der Browser in Kombination mit einer Desktop-Installation von Chrome. Dann kann man sich am eigenen Google-Konto anmelden und geöffnete Tabs, Lesezeichen und Passwörter zwischen dem Desktop-Browser und dem mobilen Gerät synchronisieren. Der Browser ist angenehm schnell, auch wenn nicht ganz mit der Desktop-Variante mithalten kann. Zudem unterstützt er leider keine Erweiterungen oder Plugins. Dafür ist die App kostenlos, ein Versuch schadet also nicht.

LastPass

LastPass bringt eine ausgefeilte Passwortverwaltung aufs iPad.
LastPass bringt eine ausgefeilte Passwortverwaltung aufs iPad.

LastPass ist ein Dienst, der die Verwaltung von Passwörtern einfach machen will. Alle Passwörter des Nutzers sind verschlüsselt auf den Servern von Lastpass gespeichert. Auf dem Desktop gibt es für zahlreiche Browser Plugins, über die man Passwörter aus der zentralen Datenbank laden und sie in die jeweilige Webseite einpflegen kann.

Da auf dem iPad keine Browser-Plugins möglich sind, haben die Macher einen kompletten Browser entwickelt. Mit diesem kann man dann nicht nur auf die Passwörter zugreifen, sondern erhält noch andere Zusatzfunktionen, die Safari fehlen.

Dazu gehören beispielsweise die Tabs, über die man mehrere Webseiten bequem gleichzeitig öffnen kann. Auf Wunsch werden Links zu anderen Domänen direkt ein einem neuen Tab geöffnet. So kann man beispielsweise den Nutzeragenten ändern, so dass sich der Browser wahlweise als iPad Safari, Firefox, Chrome oder IE6 ausgibt. Ebenfalls praktisch: Der Browser kann über die Einstellungen alle Bilder blockieren. Das ist etwa bei langsamen Internetverbindungen ein deutlicher Vorteil.

Der LastPass-Browser ist kostenlos, zudem benötigt man kein Premium-Konto, um vom iPad aus auf die eigenen Passwörter zugreifen zu können.

Skyfire

Flash auf dem iPad? Geht nicht, zumindest laut Steven Jobs. Geht sehr wohl, so die Macher des Browsers Skyfire. Dieser ist an sich nicht neu, es gibt ihn bereits länger für Systeme wie Symbian. Der Trick der Entwickler: Alle Flash-Inhalte werden über zwischengeschaltete Server geleitet. Dort werden die jeweiligen Flash-Videos analysiert und in das Videoformat von HTML5 umgewandelt. Diese Daten werden anschließend an das iPad weitergereicht.

Skyfire zeigt Flash-Videos, wenn die Seite unterstützt wird.
Skyfire zeigt Flash-Videos, wenn die Seite unterstützt wird.

In der Praxis klappt das überraschend gut. Allerdings werden nicht alle Videos auf allen Webseiten unterstützt. Die Macher haben eine Webseite online gestellt, auf der man überprüfen kann, ob die Videos der eigenen Lieblingsseiten bereits umgewandelt werden können. Da die App mit 3,99 Euro relativ teuer ist, sollte man diesen Check in jedem Fall vorher durchführen.

Skyfire kann aber noch mehr, als nur Flash in HTML5 verwandeln. Der Browser bietet einen integrierten Client für Twitter und Facebook, so dass man interessante Seiten direkt mit seinen Freunden und Kontakten teilen kann. Praktisch ist auch der Fireplace Reader, eine Funktion, die alle Links anzeigt, welche von Facebook-Kontakten online gestellt werden.