Seitdem das iPad auf dem Markt ist, hat Apple nur wenig am Safari-Browser vorgenommen. Dabei gibt es durchaus Kritikpunkte. So lassen sich maximal neun Seiten zugleich öffnen, die aber wenigstens in der aktuellen iOS-Version im Hintergrund laden können. Die Passwort-Verwaltung ist ebenfalls nicht gerade optimal, auch können Profis weder den Nutzer-Agenten ändern noch in einem anonymen Modus surfen.
Anfangs gab es für diese fehlenden Funktionen kaum Abhilfe. Seit einiger Zeit sperrt sich Apple aber glücklicherweise nicht mehr gegen Browser, die Drittentwickler in den App-Markt einstellen. So kommt es, dass sich mittlerweile zahlreiche Alternativen finden, wenn man nach dem Schlagwort "Browser" sucht.
Die Installation der neuen Browser ist einfach: Wie bei jeder anderen App erfolgt sie komplett über iTunes. Die meisten Browser sind kostenlos oder bieten zumindest eine kostenlose Lite-Version. Mit Ausnahme von Rockmelt dürften die Browser auf allen Versionen des iPads arbeiten.
- Google Chrome
Der Chrome-Browser synchronisiert geöffnete Tabs, Lesezeichen und Passwörter zwischen dem Desktop und mobilen Geräten. Außerdem wartet er mit zahlreichen Funktionen und Extras wie Inkognito-Modus, Sprachsuche, Desktop-Darstellung oder Übersetzungsfunktion auf. - Firefox
Wer Firefox auf dem Desktop nutzt, kann alle Daten zwischen Smartphone/Tablet und PC synchronisieren. Außerdem bietet Firefox unter anderem einen Nachtmodus (Darkmode) ... - iPad Firefox
... sowie einen erweiterten Tracking-Schutz mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten. - Firefox Klar
Die auf Sicherheit fokussierte Firefox-Variante löscht nach dem Surfen alle Spuren und bietet sich als sicherer Zweit-Browser an. - Onion Browser
Der Onion Browser ist der offizielle Open Source Browser, um sich mit dem TOR-Netzwerk (TOR = The Onion Router) zu verbinden. - Onion Browser
Der Onion Browser bietet drei verschiedene Sicherheitsniveaus (sicher, moderat, unsicher), wobei manche Websites in der höchsten Sicherheitsstufe nicht mehr nutzbar sind. - Safari Split View
Eine Besonderheit von Safari ist, parallel zwei Instanzen des Browsers öffnen zu können.
Neu: Rockmelt
Die Macher von Rockmelt nennen ihn auch den "Social Browser". Die iPad-Variante wurde von Grund auf neu entwickelt und hat mit dem Desktop-Browser nur wenig gemein. Wie die Entwickler in diesem Blog schreiben, sollte der Browser vor allem schnell sein und das iPad samt seinen Funktionen direkt unterstützen. Zudem soll Nutzern das komplette Web offenstehen, nicht nur ein kleiner Teil.
Rockmelt integriert sich auf Wunsch direkt in den Twitter- oder Facebook-Account des Nutzers, lässt sich aber auch in einem Gastmodus verwenden. Direkt nach dem Start zeigt Rockmelt einen "Stream" an neuen Nachrichten, die der Browser angenehm ansehnlich aufbereitet. Damit eignet er sich perfekt zum gemütlichen Websurfen. Wer konkrete Informationen sucht, kann ihn zwar auch verwenden, andere Browser schneiden hier aber besser ab.
Die App ist kostenlos, allerdings setzt Rockmelt iOS in Version 6.0 voraus. Ältere Apple-Geräte können den Browser also nicht mehr nutzen.
Neu: Dolphin for iPad
Der Dolphin-Browser soll den mitgelieferten Safari-Browser nach Wunsch der Entwickler komplett ersetzen. Das zeigt sich bereits beim Start: Dolphin zeigt eine Auswahl von Webseiten, die für den Nutzer interessant sein können, direkt im Speed-Dial an. Ein Klick auf das entsprechende Icon startet sofort die zugehörige Webseite. Darunter findet sich das sogenannte Webzine. Hier zeigt die Applikation aktuelle Meldungen verschiedener Web-Quellen an, leider sind diese nur englischsprachig.
Auch die Browsing-Funktionen des Dolphin-Browsers können überzeugen: Die App unterstützt Tabbed-Browsing, die Adressleiste fungiert zeitgleich als Eingabefeld für Suchen. Besonders clever ist dabei die Gesten-Funktion. Damit lässt sich der Browser über einzelne, aufgemalte Gesten steuern. Das klappt auch für Lesezeichen: Ein gemaltes G öffnet etwa die Webseite von Google.
Die Applikation ist kostenlos im App Store erhältlich.