Co-Creation in der Softwareentwicklung

5 Best Practices für Dev-Partnerschaften

07.02.2024
Von 


Isaac Sacolick ist Autor des Amazon-Bestsellers "Diving Digital: The Leader's Guide to Business Transformation thourh Technology". Er schreibt als freier Autor unter anderem für unsere US-Schwesterpublikation CIO.com.

 
Co-Creation kann die technologische Innovation in den Bereichen Agile, Devops und Data Science beschleunigen. So schaffen Sie die richtige Grundlage dafür.
Co-Creation-Projekte brauchen die richtige Basis, um erfolgreich zu sein.
Co-Creation-Projekte brauchen die richtige Basis, um erfolgreich zu sein.
Foto: voronaman - shutterstock.com

Unternehmen stehen unter massivem Druck, die Customer Experience zu verbessern, Applikationen zu modernisieren und mit neuen Technologien zu experimentieren. CIOs und andere Technologieentscheider benötigen Möglichkeiten, das Development zu skalieren, die über die Neueinstellung und Weiterbildung von Mitarbeitern hinausgehen.

In der Praxis führt das zu Agile-Development-, Devops- und Data-Science-Teams, die sich aus eigenen Mitarbeitern, Auftragnehmern von Service Providern und anderen Dienstleistern zusammensetzen. Damit solche Teams die organisatorischen Ziele erreichen können, müssen Unternehmen in Bezug auf Partnerschaften von einem "Wir gegen sie"- auf ein "Wir mit ihnen"-Mindset umsteigen.

An diesem Punkt kommt der Co-Creation-Ansatz in Spiel, bei dem selbstorganisierte Teams unabhängig von Arbeitgeber, Beschäftigungsstatus und Organisationshierarchie zusammenarbeiten. Stattdessen fokussiert Co-Creation auf Menschen, die mit vorab vereinbarten Methoden daran arbeiten, definierte Ziele zu erreichen. Es geht dabei darum, wie Menschen zusammenarbeiten - die vertraglichen Aspekte der Zusammenarbeit stehen hingegen auf einem anderen Blatt. Ein festes Regelwerk für Co-Creation gibt es allerdings nicht. Daher müssen die Unternehmen Kontext und Definition bereitstellen.

Die Einführung eines Co-Creation-Modells kann im Vergleich zu einem vollständig internen oder einem Outsourcing-Ansatz erhebliche Vorteile bieten, erfordert jedoch die Bereitschaft aller Teammitglieder, hinsichtlich Zielen und Methoden zusammenzuarbeiten. Im Folgenden finden Sie fünf Best Practices im Bereich Ko-Kreation.

1. Partnerschaftlichen Mehrwert verstehen

Bevor Sie eine Partnerschaft eingehen und ein Co-Creation-Modell definieren, ist es wichtig, die Stärken ihres Partners zu kennen und zu wissen, wo er einen Mehrwert bieten kann. Ein Partner könnte beispielsweise Fachwissen über Cloud-Architekturen einbringen, ein anderer Datenintegrationen entwickeln und ein dritter Benutzererfahrungen entwerfen und testen. Indem die Erwartungen im Vorfeld verstanden und festgelegt werden, wird sichergestellt, dass sich jedes Teammitglied über seine Rolle und Verantwortlichkeiten im Klaren ist.

"Der Schlüssel zu erfolgreicher Co-Creation: Stellen Sie sicher, dass Ihr Partner nicht einfach nur seinen Job macht, sondern als echter strategischer Aktivposten und Berater agiert, um das Ziel Ihres Unternehmens zu unterstützen", meint Mark Bishopp, Head of Embedded Payments bei Fortis.

Neben Fähigkeiten und Fertigkeiten lohnt auch ein Blick auf das Mindset des Partners, seine Risikotoleranz, seinen Qualitätsansatz und andere Bereiche, die mit den Geschäftspraktiken und der Kultur Ihres Unternehmens in Einklang stehen sollten. David DeRemer, CEO von Very Good Ventures, erklärt: "Bei der Auswahl eines Co-Creation-Partners ist es essenziell, die Qualität der Teamkultur des Partners zu bewerten. Oftmals kann der kulturelle Einfluss eines Partners langfristig einen noch größeren Nutzen für das Team bringen als der Umfang der geleisteten Arbeit."

2. Visionen und Ziele dokumentieren

Die meisten agilen Teams verwenden Produktvisionen, um die Ziele und Roadmaps der Produktmanager mit der Architektur und den Entwicklungspraktiken des Delivery Teams abzustimmen. Diese definieren Kunden- und Endbenutzer-Personas, Wertversprechen, Erfolgskriterien, strategische Ziele und weitere für die Teammitglieder wichtige Kriterien.

"Bei Co-Creation geht es darum, sich zunächst auf ein gewünschtes Ergebnis zu einigen und dann die individuellen Kräfte dazu zu nutzen, dieses Ergebnis auf bessere Weise zu erreichen", meint Fred Schonenberg, Gründer von VentureFuel. "Entscheidend ist, dass der Wert der Zusammenarbeit beiden Parteien bewusst ist."

3. Erwartungen definieren

Wenn Sie Scrum Master, Devops Engineers und Data Scientists aus mehreren Unternehmen in einem Raum versammeln, dürften viele verschiedene Ansichten zu Agile Best Practices, der Implementierung von Deployment Pipelines oder den Namenskonventionen in Datenbanken aufeinanderprallen.

Um im Vorfeld für klare Erwartungen bei allen Beteiligten zu sorgen, sollten Unternehmen ihre Standardentwicklungs- Zusammenarbeits- und Compliance-Methoden definieren. Auf der anderen Seite ist es jedoch ebenfalls wichtig, mit offenen Ohren in Co-Creation-Programme zu gehen - schließlich könnten auch Partner Best Practices einbringen, die den eigenen voraus sind beziehungsweise potenzielle Prozessoptimierungen darstellen.

"Ein Playbook ist in Sachen Co-Creation von grundlegender Bedeutung, weil es allen Beteiligten die gleichen Voraussetzungen bietet und eine einheitliche Schnittstelle schafft, die die Zusammenarbeit erleichtert", weiß Marko Anastasov, Mitbegründer von Semaphore CI/CD. Er fügt hinzu: "Damit das Playbook praktikabel ist, muss es ständig verbessert und aktualisiert werden, wenn sich Prozesse ändern."