In den Großstädten liegt die Netzabdeckung mittlerweile meist deutlich über 50 Prozent. Und auch in der Bundeshauptstadt Berlin hat sich einiges getan: Seit Juli 2012 bauen Vodafone und insbesondere die Deutsche Telekom ihr LTE-Netz (4G) in Berlin massiv aus. Die LTE-Netzabdeckung im gesamten Berliner Stadtgebiet ist so innerhalb von drei Monaten von etwa 40 Prozent auf knapp 53 Prozent gestiegen. Das sind die Ergebnisse der vierten LTE-Studie des Telekommunikationsportals 4G.de. Die Werte basieren auf über 130.000 Standorten, die von Mai bis Anfang Oktober 2012 über die LTE-Verfügbarkeitsabfrage auf www.4G.de von Nutzern aus ganz Deutschland abgefragt wurden.
Noch Mitte August 2012 hatte 4G.de im Rahmen seiner dritten LTE-Studie der deutschen Hauptstadt die schlechteste LTE-Netzabdeckung aller deutschen Großstädte attestiert. Mit nur 38 Prozent war Berlin im Top Ten des Großstadt-Rankings abgeschlagenes Schlusslicht. Inzwischen hat auch Berlin beim Ausbau des Mobilfunknetzes der vierten Generation deutlich zugelegt. Etwa 53 Prozent aller Berliner konnten im August und September LTE an ihrem Wohnort nutzen. Jedoch ist hier im Vergleich zu einigen anderen deutschen Großstädten weiterhin viel Luft nach oben. Immerhin versprechen Netzbetreiber wie die Deutsche Telekom, dass in Berlin bis zum Jahresende eine nahezu komplette Abdeckung angestrebt werde.
Nicht immer ist das Ländle vorn - zum Beispiel beim LTE-Ausbau
Insgesamt gibt es in Sachen LTE-Ausbau noch immer recht große Unterschiede zwischen den Großstädten. Frankfurt am Main und Düsseldorf führen das Feld an, wie schon in der letzten LTE-Studie Mitte August 2012. Deutlich aufgeholt hat München. In diesen drei Städten sowie in Hannover liegt die LTE-Versorgung im August und September bereits bei 80 bis 90 Prozent. Eher lückenhaft ist die Abdeckung in Hamburg und Stuttgart, wo man, ähnlich wie in Berlin, im Bereich von nur 50 Prozent (Stuttgart) bis knapp über 60 Prozent (Hamburg) liegt. Als Grund für den teils stockenden LTE-Ausbau in verschiedenen Großstädten kann laut 4G.de der Antragsbearbeitungsstau bei der Bundesnetzagentur betrachtet werden. Derzeit warten dort rund 10.000 Anträge für neue Richtfunkstrecken auf ihre Bearbeitung. Diese Funkstrecken benötigen die Netzbetreiber, um die LTE-Funkmasten an ihr Backbone anzuschließen, denn häufig ist die Verlegung neuer Glasfaserkabel zu teuer.
Insgesamt kann derzeit von einer LTE-Netzabdeckung von 38 Prozent ausgegangen werden, während das Informationsportal 4G.de am Stichtag 1. November für UMTS/HSDPA eine Verfügbarkeit von 84 Prozent protokolliert. Allerdings ist bei diesen Angaben zu berücksichtigen, das Verfügbarkeit lediglich bedeutet, dass der entsprechende Dienst von mindestens einem der vier Netzbetreiber angeboten wird. Am weitesten in Sachen LTE-Ausbau ist dabei Sachsen. Hier wird eine Abdeckung von 54 Prozent ermittelt. Die Schlusslichter sind das Saarland und Baden-Württemberg mit 20 beziehungsweise 25 Prozent.
Eine detaillierte LTE-Verfügbarkeitsabfrage inklusive UMTS/HDSPA-Abfrage finden Anwender unter http://www.4g.de/4g-lte-verfuegbarkeit/. Die Abfrage prüft alle vier Netzbetreiber und erlaubt eine genaue Standortermittlung mit Straße und Hausnummer.