Die richtige Stelle finden
1. Sich selbst kennenlernen
Kurze Frage: Welchen Job wollen Sie? Viele wussten schon in der Schule oder an der Universität, wo es für sie hingehen soll. Doch vor allem Studenten mit einem generellen Studium, wie Politikwissenschaft oder Philosophie, fällt es oftmals schwer, sich festzulegen. Stellenanzeigen können bei der Suche nach dem richtigen Job zwar inspirieren, aber bewerben Sie sich nicht allein deshalb auf eine Stelle, weil Ihr Anforderungsprofil passt. Fragen Sie sich stattdessen auch, ob der Job wirklich zu Ihnen passt, sprechen Sie mit Freunden und Verwandten. Sie liefern Ihnen häufig die richtigen Denkanstöße.
2. Niemals schweigen
Erzählen Sie möglichst vielen Menschen, welchen Job Sie genau suchen. Sie werden sich wundern, wer Ihnen hilft. Vielleicht kann Ihr ehemaliger Professor einen Kontakt herstellen, oder Ihr Nachbar hat bei der Zeitungslektüre zufällig eine passende Stellenanzeige entdeckt.
3. Initiativbewerbungen wagen
Mit einer aussagekräftigen Bewerbung können Sie sich schon bei den Personalern ins Gespräch bringen, bevor die passende Stellenausschreibung veröffentlicht ist. Wenn Sie den Recruitern tatsächlich im Gedächtnis bleiben, melden sie sich vielleicht von alleine, sobald ein Job frei ist. Im besten Fall schaffen Sie sich Ihre Stelle sogar selbst, indem Sie dem Unternehmen klar machen, worin Ihr Mehrwert liegt. Das erfordert jedoch Hartnäckigkeit und gute Argumente. Initiativbewerbungen lohnen sich allerdings nur bei Firmen, bei denen Sie unbedingt anfangen wollen. Denn der Aufwand ist groß – und die Chance auf Erfolg eher gering.
4. Praktika absolvieren…
…aber am besten noch vor Ende des Studiums. Ohne Netzwerk ist der Berufseinstieg in vielen Branchen schwierig. Mit einem Praktikum knüpfen Sie erste gute Kontakte. Außerdem können Sie schon mal zeigen, was Sie drauf haben und eventuell Ihren künftigen Chef beeindrucken. Allerdings sollten Praktikanten sich um ein Gehalt bemühen. Sonst gilt es gut zu überlegen, wie lange man ohne Geld arbeiten möchte.
5. Soziale Netzwerke nutzen
Plattformen wie Xing oder LinkedIn sind eine wahre Fundgrube – wenn Sie sie richtig nutzen. Sie finden dort nicht nur Stellenangebote, sondern können Ihre Kontakte auch über Ihr Profil darauf aufmerksam machen, dass Sie auf der Suche nach einer neuen Herausforderung sind. Vielleicht haben Sie sogar einen Kontakt, der bei einem potenziellen Arbeitgeber angestellt ist. Bitten Sie aber niemals allzu plump um Hilfe – vor allem nicht bei entfernten Bekannten.
- Karrierturbo Headhunter
Im Internet auf Jobsuche? Die Headhunterin Viktoria Balensiefen gibt im Buch "Karriereturbo Headhunter - Mit dem Personalberater auf Kurs Traumjob" Tipps, wie Sie sich auf Xing, LinkedIn und Co. richtig präsentieren. Die besten Tipps verrät sie hier: - Headhunter bewegen sich gern auf Xing
Über zwölf Millionen Menschen weltweit haben ein Xing-Profil. Diese Zahl zeigt schon, warum sich Headhunter hier so gerne umschauen – zwölf Millionen meist berufstätige Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Personalberater hier einen guten Kandidaten findet, ist also sehr hoch. Für Sie heißt das: Polieren Sie Ihr Xing-Profil! 90 Prozent nutzen es übrigens kostenfrei – das stellt also keinen Nachteil dar. - Interessen
Indem Sie Hobbys nennen, kann man Sie als Menschen schon ein wenig einschätzen. Wenn aber z. B. Vertriebler ausschließlich stille Hobbys wie „Briefmarken sammeln“ und „Angeln“ benennen, sieht das seltsam aus. Und auch wenn Sie es lieben: Bitte schreiben Sie nie „Party machen, mit Freunden chillen“. Seltsam muten auch die an, die als Hobby ihre Familie nennen. Und wenn der Hobby-Bereich detaillierter ausgefüllt ist als der Berufsteil, deutet das auch Ihre Prioritäten an – für eine Führungsposition passt das dann wohl weniger. - Wie weit oben sind Sie schon?
Position: Geben Sie hier klar an, wie Ihre korrekte Job- Bezeichnung ist bzw. was Sie aktuell berufl ich tun. Also „Junior Account Manager“ und nicht „Industriekauffrau“, „Controller Dienstleistungseinkauf international“ und nicht „Betriebswirt Controlling“. Karrierestufe: Wählen Sie aus zwischen Student/Absolvent, Berufseinsteiger (bis zu drei Jahre nach Ausbildung/ Studium), mit Berufserfahrung, Manager (vor allem, wenn Sie Personalverantwortung haben), Direktor (ab Ebene Abteilungsleiter). Positionsbeschreibung: Hier schreiben Sie detailliert über Ihren Verantwortungsbereich und Ihre Erfolge. Wenn Sie schon einige berufliche Stationen vorweisen können, geben Sie hier auch die jeweiligen Positionstitel und -beschreibungen an. So kann man anhand Ihres Xing-Profils erkennen, wie Ihr bisheriger Berufsweg verlief. - Ausbildung, Sprachkenntnisse und Auszeichnungen
Ausbildung: Notieren Sie hier Ihre Ausbildung und ggf. Hochschule. Zum Beispiel „Master of Engineering, Fachrichtung Elektrotechnik, RWTH Aachen“ oder „Dipl.-Betriebswirt, Schwerpunkt Markting, Uni Münster“. Sprachen: Listen Sie alle Sprachen und das jeweilige Sprachniveau auf, die Sie beherrschen. Dateianhänge: Hier können Sie Ihren Lebenslauf als PDF hinterlegen. Dies empfehle ich aber nur, wenn Sie Absolvent/ Student sind, eine befristete Anstellung haben oder sowieso schon gekündigt sind bzw. haben. Auszeichnungen: Bitte geben Sie hier nur berufsrelevante Auszeichnungen an. Ihr Seepferdchen von 1984 hat hier nichts zu suchen. - Bitte nur echte Bewerbungsfotos!
Bitte stellen Sie ein Foto mit beruflichem Touch bzw. ein professionelles Bewerbungsfoto ein. Keinesfalls ein Foto in Freizeitkleidung, mit Ihren Kindern, vom letzten Urlaub oder das halbe Hochzeitsporträt, weil Sie da mal einen Anzug tragen. - Personalberater suchen über Stichwörter
Personalberater suchen auch über Xing, und zwar mit Stichwörtern, die die Jobanforderungen betreffen. Notieren Sie daher Ihre Interessen, Erfahrungen und vor allem Ihre Fachkenntnisse. Schreiben Sie diese in Stichworten auf, trennen Sie diese mit Komma voneinander. Und vermeiden Sie unbedingt Schreibfehler! Das ist nicht egal, es wirkt nicht lässig, sondern einfach nur unprofessionell. - Berufserfahrungen
"Berufserfahrung und Ziele: Nutzen Sie diesen Raum, um Ihre letzten wichtigen berufl ichen Aufgaben und Erfolge zu benennen. Dabei fassen Sie knapp und eher in Stichworten das Wichtigste zusammen. Hier einige Beispiele: „Markteintrittsstrategien für Design-Küchenzubehör in vier europäischen Ländern mitentwickelt und erfolgreich umgesetzt“. „Erfahrener kaufmännischer Leiter, langjährig in der Event-Branche, Führungserfahrung bis zu 120 Mitarbeiter, Umsatzverantwortung bis zu 280 Mio. Euro. Sicher im nationalen und internationalen Ausbau des Unternehmens inkl. Gründung und Führung von Auslandsniederlassungen. Erfahren in der Implementierung von Ticketing-Systemen und Unternehmens-Betriebssystemen wie SAP.“." - Was ist Ihr Spezialgebiet?
Spezialgebiete: Bei Personalern könnte das z. B. Abrechnungswesen oder europäischer Betriebsrat sein. Bei Marketeers vielleicht Online- Strategien oder Marketing für Non-Profit-Organisationen. Bei Vertrieblern indirekter Vertrieb oder Unterhaltungselektronik. Bei Anwälten Patent- und Bankenrecht. Berufserfahrung: Notieren Sie hier Ihre beruflichen Stationen und nennen Sie ggf. Arbeitgeber, vor allem aber die Position. Geben Sie Informationen zu Ihren jeweiligen Aufgaben Erfahrungen. Erwähnen Sie auch wesentliche Erfolge und Ihr Verantwortungsspektrum hinsichtlich Personal, Budget und Umsatz. Ausbildung: Notieren Sie hier Ihre Ausbildung und ggf. Hochschule, beispielsweise „MBA, London School of Economics“ oder „Dipl.-Betriebswirt, Schwerpunkt Controlling, Uni Köln“. Da Sie sich im internationalen Umfeld bewegen, nutzen Sie eventuell internationale Bezeichnungen für Ihre Abschlüsse. - Sprachniveau
Sprachen: Listen Sie alle Sprachen, die Sie beherrschen, und das jeweilige Sprachniveau auf. Wenn Sie unsicher über die Einstufung der Sprachkenntnisse sind, testen Sie diese eventuell online bei www.sprachtest.de. - Empfehlungen
LinkedIn ermöglicht Empfehlungen. Hier könnte Ihr ehemaliger Chef oder ein Projektkollege eine Referenz für Sie aussprechen. Personalberater schauen sich dies an und nehmen die inhaltlichen Informationen daraus auch gerne an. Aber wir wissen alle, dass man Referenzen nur dort erbittet, wo man auch eine positive Referenz erhalten wird. Und so wird die Referenz nicht automatisch etwas anderes überstrahlen, auch wenn sie sehr positiv ist. Über den Tab „Abschnitte einfügen“ können Sie weitere Angaben machen, z. B. ehrenamtliches Engagement oder Detailnoten Ihrer Abschlüsse. Schauen Sie sich die Beispiele an und führen Sie dann nur die wirklich herausragenden Extras an. Sie können mit Ihrem Profil verschiedene Online-Anwendungen verknüpfen, beispielsweise Google Presentations, Slideshare Presentations oder Ihren Blog. Überlegen Sie, ob es Ihrem guten Online-Ruf zuträglich sein könnte. Ihren Lebenslauf können Sie ebenfalls als Dokument hochladen. - Karriere-Portale
Wenn Sie sich aktiv auf die Suche machen wollen, können Sie Ihr Profil auch in die Karriereportale einsetzen. Diese Portale werden zum einen von Personalberatern und Firmen genutzt, um offene Stellen auszuschreiben. Sie werden aber auch genutzt, um potenzielle neue Mitarbeiter zu finden und sich einen ersten Eindruck von ihnen zu verschaffen. Es gibt unzählige Portale, die Jobs anbieten. Genauso gibt es unzählige Portale, bei denen Sie Ihre Daten hinterlegen können. Damit Sie nicht nur damit beschäftigt sind, Ihre Profile zu verwalten, sollten Sie auswählen. Die unten genannten fünf sind meiner Erfahrung nach die wichtigsten Portale für den deutschsprachigen Raum. Hier vereinen sich hohe Nutzerzahlen, eine hohe Verbreitung und ein gutes Job-Angebot. - Absolventa, Monster und Stepstone
Diese Portale können Sie ohne Anmeldung kostenfrei nutzen, um nach Wunsch-Jobs zu suchen. Wenn Sie gefunden werden möchten, können Sie hier ein Profil anlegen. So werden Sie gesehen und gefunden! Bei allen drei Portalen ist der Basis-Eintrag kostenfrei. Auf den Community-Seiten gibt es Foren und Tipps für die Jobsuche. Außerdem finden Sie hier auch Stellenangebote von potenziellen Arbeitgebern. Man kann sich auch eine automatische Benachrichtigung einstellen, um sofort zu erfahren, wenn eine neue Stelle eingestellt wird, die den eigenen Wunschkriterien entspricht. Informationen, wie Sie Ihr Profil am besten gestalten, finden Sie oben in den Abschnitten über Xing und LinkedIn. - Karriereturbo Headhunter
Diese und noch viele weitere praktische Tips finden Sie in Viktoria A. Balensiefens "Karriereturbo Headhunter - Mit dem Personalberater auf Kurs Traumjob", Verlag C.H. Beck, München 2013, €6,90, ISBN: 978-3-406-64827-4. - Karrierturbo Headhunter
Im Internet auf Jobsuche? Die Headhunterin Viktoria Balensiefen gibt im Buch "Karriereturbo Headhunter - Mit dem Personalberater auf Kurs Traumjob" Tipps, wie Sie sich auf Xing, LinkedIn und Co. richtig präsentieren. Die besten Tipps verrät sie hier: - Headhunter bewegen sich gern auf Xing
Über zwölf Millionen Menschen weltweit haben ein Xing-Profil. Diese Zahl zeigt schon, warum sich Headhunter hier so gerne umschauen – zwölf Millionen meist berufstätige Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Personalberater hier einen guten Kandidaten findet, ist also sehr hoch. Für Sie heißt das: Polieren Sie Ihr Xing-Profil! 90 Prozent nutzen es übrigens kostenfrei – das stellt also keinen Nachteil dar. - Interessen
Indem Sie Hobbys nennen, kann man Sie als Menschen schon ein wenig einschätzen. Wenn aber z. B. Vertriebler ausschließlich stille Hobbys wie „Briefmarken sammeln“ und „Angeln“ benennen, sieht das seltsam aus. Und auch wenn Sie es lieben: Bitte schreiben Sie nie „Party machen, mit Freunden chillen“. Seltsam muten auch die an, die als Hobby ihre Familie nennen. Und wenn der Hobby-Bereich detaillierter ausgefüllt ist als der Berufsteil, deutet das auch Ihre Prioritäten an – für eine Führungsposition passt das dann wohl weniger. - Wie weit oben sind Sie schon?
Position: Geben Sie hier klar an, wie Ihre korrekte Job- Bezeichnung ist bzw. was Sie aktuell berufl ich tun. Also „Junior Account Manager“ und nicht „Industriekauffrau“, „Controller Dienstleistungseinkauf international“ und nicht „Betriebswirt Controlling“. Karrierestufe: Wählen Sie aus zwischen Student/Absolvent, Berufseinsteiger (bis zu drei Jahre nach Ausbildung/ Studium), mit Berufserfahrung, Manager (vor allem, wenn Sie Personalverantwortung haben), Direktor (ab Ebene Abteilungsleiter). Positionsbeschreibung: Hier schreiben Sie detailliert über Ihren Verantwortungsbereich und Ihre Erfolge. Wenn Sie schon einige berufliche Stationen vorweisen können, geben Sie hier auch die jeweiligen Positionstitel und -beschreibungen an. So kann man anhand Ihres Xing-Profils erkennen, wie Ihr bisheriger Berufsweg verlief. - Ausbildung, Sprachkenntnisse und Auszeichnungen
Ausbildung: Notieren Sie hier Ihre Ausbildung und ggf. Hochschule. Zum Beispiel „Master of Engineering, Fachrichtung Elektrotechnik, RWTH Aachen“ oder „Dipl.-Betriebswirt, Schwerpunkt Markting, Uni Münster“. Sprachen: Listen Sie alle Sprachen und das jeweilige Sprachniveau auf, die Sie beherrschen. Dateianhänge: Hier können Sie Ihren Lebenslauf als PDF hinterlegen. Dies empfehle ich aber nur, wenn Sie Absolvent/ Student sind, eine befristete Anstellung haben oder sowieso schon gekündigt sind bzw. haben. Auszeichnungen: Bitte geben Sie hier nur berufsrelevante Auszeichnungen an. Ihr Seepferdchen von 1984 hat hier nichts zu suchen. - Bitte nur echte Bewerbungsfotos!
Bitte stellen Sie ein Foto mit beruflichem Touch bzw. ein professionelles Bewerbungsfoto ein. Keinesfalls ein Foto in Freizeitkleidung, mit Ihren Kindern, vom letzten Urlaub oder das halbe Hochzeitsporträt, weil Sie da mal einen Anzug tragen. - Personalberater suchen über Stichwörter
Personalberater suchen auch über Xing, und zwar mit Stichwörtern, die die Jobanforderungen betreffen. Notieren Sie daher Ihre Interessen, Erfahrungen und vor allem Ihre Fachkenntnisse. Schreiben Sie diese in Stichworten auf, trennen Sie diese mit Komma voneinander. Und vermeiden Sie unbedingt Schreibfehler! Das ist nicht egal, es wirkt nicht lässig, sondern einfach nur unprofessionell. - Berufserfahrungen
"Berufserfahrung und Ziele: Nutzen Sie diesen Raum, um Ihre letzten wichtigen berufl ichen Aufgaben und Erfolge zu benennen. Dabei fassen Sie knapp und eher in Stichworten das Wichtigste zusammen. Hier einige Beispiele: „Markteintrittsstrategien für Design-Küchenzubehör in vier europäischen Ländern mitentwickelt und erfolgreich umgesetzt“. „Erfahrener kaufmännischer Leiter, langjährig in der Event-Branche, Führungserfahrung bis zu 120 Mitarbeiter, Umsatzverantwortung bis zu 280 Mio. Euro. Sicher im nationalen und internationalen Ausbau des Unternehmens inkl. Gründung und Führung von Auslandsniederlassungen. Erfahren in der Implementierung von Ticketing-Systemen und Unternehmens-Betriebssystemen wie SAP.“." - Was ist Ihr Spezialgebiet?
Spezialgebiete: Bei Personalern könnte das z. B. Abrechnungswesen oder europäischer Betriebsrat sein. Bei Marketeers vielleicht Online- Strategien oder Marketing für Non-Profit-Organisationen. Bei Vertrieblern indirekter Vertrieb oder Unterhaltungselektronik. Bei Anwälten Patent- und Bankenrecht. Berufserfahrung: Notieren Sie hier Ihre beruflichen Stationen und nennen Sie ggf. Arbeitgeber, vor allem aber die Position. Geben Sie Informationen zu Ihren jeweiligen Aufgaben Erfahrungen. Erwähnen Sie auch wesentliche Erfolge und Ihr Verantwortungsspektrum hinsichtlich Personal, Budget und Umsatz. Ausbildung: Notieren Sie hier Ihre Ausbildung und ggf. Hochschule, beispielsweise „MBA, London School of Economics“ oder „Dipl.-Betriebswirt, Schwerpunkt Controlling, Uni Köln“. Da Sie sich im internationalen Umfeld bewegen, nutzen Sie eventuell internationale Bezeichnungen für Ihre Abschlüsse. - Sprachniveau
Sprachen: Listen Sie alle Sprachen, die Sie beherrschen, und das jeweilige Sprachniveau auf. Wenn Sie unsicher über die Einstufung der Sprachkenntnisse sind, testen Sie diese eventuell online bei www.sprachtest.de. - Empfehlungen
LinkedIn ermöglicht Empfehlungen. Hier könnte Ihr ehemaliger Chef oder ein Projektkollege eine Referenz für Sie aussprechen. Personalberater schauen sich dies an und nehmen die inhaltlichen Informationen daraus auch gerne an. Aber wir wissen alle, dass man Referenzen nur dort erbittet, wo man auch eine positive Referenz erhalten wird. Und so wird die Referenz nicht automatisch etwas anderes überstrahlen, auch wenn sie sehr positiv ist. Über den Tab „Abschnitte einfügen“ können Sie weitere Angaben machen, z. B. ehrenamtliches Engagement oder Detailnoten Ihrer Abschlüsse. Schauen Sie sich die Beispiele an und führen Sie dann nur die wirklich herausragenden Extras an. Sie können mit Ihrem Profil verschiedene Online-Anwendungen verknüpfen, beispielsweise Google Presentations, Slideshare Presentations oder Ihren Blog. Überlegen Sie, ob es Ihrem guten Online-Ruf zuträglich sein könnte. Ihren Lebenslauf können Sie ebenfalls als Dokument hochladen. - Karriere-Portale
Wenn Sie sich aktiv auf die Suche machen wollen, können Sie Ihr Profil auch in die Karriereportale einsetzen. Diese Portale werden zum einen von Personalberatern und Firmen genutzt, um offene Stellen auszuschreiben. Sie werden aber auch genutzt, um potenzielle neue Mitarbeiter zu finden und sich einen ersten Eindruck von ihnen zu verschaffen. Es gibt unzählige Portale, die Jobs anbieten. Genauso gibt es unzählige Portale, bei denen Sie Ihre Daten hinterlegen können. Damit Sie nicht nur damit beschäftigt sind, Ihre Profile zu verwalten, sollten Sie auswählen. Die unten genannten fünf sind meiner Erfahrung nach die wichtigsten Portale für den deutschsprachigen Raum. Hier vereinen sich hohe Nutzerzahlen, eine hohe Verbreitung und ein gutes Job-Angebot. - Absolventa, Monster und Stepstone
Diese Portale können Sie ohne Anmeldung kostenfrei nutzen, um nach Wunsch-Jobs zu suchen. Wenn Sie gefunden werden möchten, können Sie hier ein Profil anlegen. So werden Sie gesehen und gefunden! Bei allen drei Portalen ist der Basis-Eintrag kostenfrei. Auf den Community-Seiten gibt es Foren und Tipps für die Jobsuche. Außerdem finden Sie hier auch Stellenangebote von potenziellen Arbeitgebern. Man kann sich auch eine automatische Benachrichtigung einstellen, um sofort zu erfahren, wenn eine neue Stelle eingestellt wird, die den eigenen Wunschkriterien entspricht. Informationen, wie Sie Ihr Profil am besten gestalten, finden Sie oben in den Abschnitten über Xing und LinkedIn. - Karriereturbo Headhunter
Diese und noch viele weitere praktische Tips finden Sie in Viktoria A. Balensiefens "Karriereturbo Headhunter - Mit dem Personalberater auf Kurs Traumjob", Verlag C.H. Beck, München 2013, €6,90, ISBN: 978-3-406-64827-4.
6. In Fachpublikationen suchen
Klar, das Internet bietet mit all den Stellenbörsen schier unerschöpfliche Möglichkeiten. Doch es gibt nach wie vor Berufsgruppen, die ihre Stellenanzeigen in Fachpublikationen schalten. Daher lohnt ein Blick in Verbandszeitschriften oder wissenschaftliche Magazine.
Das Anschreiben
7. Ansprechpartner herausfinden
Ein Anschreiben, das mit "Sehr geehrte Damen und Herren" beginnt, geht gar nicht. Ist in der Stellenanzeige kein Ansprechpartner genannt oder bewerben Sie sich initiativ, recherchieren Sie den Namen der Kontaktperson. Notfalls können Sie sogar im Unternehmen anrufen und nachfragen.
8. Konkrete Betreffzeile
Damit der Personaler immer direkt weiß, auf welche Stelle Sie sich bewerben, sollten Sie die Betreffzeile so konkret wie möglich formulieren. Ist eine Referenznummer angegeben, gehört auch diese in den Betreff. Das könnte dann folgendermaßen aussehen: "Bewerbung um die Stelle als Außendienstmitarbeiter" und in die Zeile darunter: "Ihre Stellenanzeige in der Musterzeitung vom 25. April 2013, Referenznummer 123-456-XY".
- Die größten Bewerberfehler
Was Personalexperten so alles im Bewerbungsprozess erleben - von arrogantem Auftreten bis Freizeitfotos im Lebenslauf - erzählen sie hier. Und was Bewerber besser machen könnten. - Einsilbig geht nicht!
<i>Christina Gräßel, Leiterin Recruiting & HR-Marketing, Capgemini,</i> berichtet:<p>"Vor einiger Zeit saß ich mit einem Bewerber zusammen, der sich für eine Position als Berater interessierte. Jede Frage, die ich ihm stellte, hat er extrem knapp beantwortet – meist nur mit einem Wort oder einem kurzen Satz. Dies machte es mir einerseits sehr schwer, ein flüssiges Gespräch in Gang zu bringen, andererseits hatte ich aber auch keine Chance, den Bewerber wirklich kennen zu lernen. <p> Dieses Beispiel bestätigt meinen Eindruck, dass viele Bewerber unterschätzen, wie herausfordernd ein Vorstellungsgespräch nicht nur für den Bewerber ist, sondern auch für den Interviewer. Der hat meist nur ein bis zwei Stunden Zeit, sich einen Eindruck von einer Person zu verschaffen, um dann entscheiden zu können, ob er den Bewerber für fachlich geeignet hält und ob er ihn langfristig in sein Team aufnehmen möchte. So wie eine gute Neueinstellung ein Team ergänzen und motivieren kann, kostet eine Fehlentscheidung viel Mühe und Zeit und beeinträchtigt schlimmstenfalls das ganze Team – daher lastet viel Druck auf dem Interviewer. Und um eine gute Entscheidung treffen zu können, möchte er deshalb in der kurzen Zeit so viel es geht über den Bewerber erfahren." - Man will Sie kennenlernen!
Gräßel rät: "Mein Tipp: Helfen Sie dem Interviewer, Sie kennenzulernen, und beantworten Sie die gestellten Fragen ausführlich. Erzählen Sie gerne im Detail über Ihre Kenntnisse und Erfahrungen. Dabei sollten Sie natürlich nicht vom Thema abdriften und auch dem Interviewer die Chance geben, zu Wort zu kommen – denn auch er möchte sich ja bei Ihnen bewerben. Aus meiner langjährigen Erfahrung als Interviewer kann ich Ihnen sagen, dass sich Interviewer in der Regel eher für einen Kandidaten entscheiden, bei dem sie das Gefühl haben, einen umfassenden Eindruck gewonnen zu haben, auch wenn dabei vielleicht die eine oder andere kleine Schwäche zum Vorschein gekommen ist, als für einen Kandidaten, der nur wenig von sich preis gegeben hat." - Unternehmen bewerben sich ebenso!
<i>Alexandra Welter, Head of HR-Recruiting bei Computacenter, meint:</i> <p>„Abgesehen von formalen Fehlern gibt es DEN typischen Fauxpas bei Bewerbungen eigentlich nicht. Aufgrund des steigenden Bedarfs an IT Fachleuten haben wir heute die Situation, dass sich Unternehmen und Bewerber gleichermaßen bei einander bewerben. Und beide Seiten können Fehler machen. Letztlich ist es ein großes Plus, sich selbst gut zu kennen und die eigenen Stärken in der Bewerbung hervorzuheben – natürlich im Zusammenhang mit den Anforderungen der Stelle und anhand konkreter Beispiele. Das gilt sowohl für uns als Unternehmen wie auch für den Bewerber." - Vorsicht beim Bewerbungsfoto!
Besonders häufig passieren den Bewerbern Fehler beim Bewerbungsfoto, findet Leibfried: "Wenngleich ein Bild vom potenziellen Mitarbeiter nicht einzufordern ist, halte ich persönlich ein solches doch als angebrachten Bestandteil. Schließlich geht es in einer Bewerbung um den möglichen Beginn einer engen Zusammenarbeit, für die nicht nur kalte Fakten wie Zertifizierungen und anderes erworbenes Wissen eine Rolle spielen, sondern auch die persönliche und menschliche Passung in eine Umgebung, in ein Team. Wenn man sich also dazu entscheidet, ein Bild der Bewerbung anzufügen, dann sollte man den überschaubaren Aufwand an Zeit und Kosten nicht scheuen und dieses professionell machen zu lassen. Ein Bild vom letzten Strandurlaub, in der Mitte um die Freundin gekappt, deren Hand noch an der Hüfte des Bewerbers zu sehen ist, erscheint mir höchst unangebracht. Ebenso wenig adäquat ist das Bild, geschossen im eigenen Keller mit diversen Skiausrüstungsgegenständen. Oder der Schnappschuss bei der letzten Hochzeit eines Freundes, nur weil es einem ganz besonders gut gefällt. <p> Mein Rat also an alle, die sich bewerben wollen: Gehen Sie zu einem Fotografen, erwähnen Sie den Anlass der Fotos und wählen Sie eines, von dem Sie und der ein oder andere Vertraute meinen, es sei besonders authentisch. Freundlich, ohne aufgesetzt zu wirken, entschlossen, ohne zur Schau gestellte Kampfeslust. Viel Erfolg bei Ihren anstehenden Bewerbungen!" - Am Anfang ist das Anschreiben
<i>Matthias Busold, Geschäftsführer Busold Consulting:</i><p> "Bereits das auf eine Stellenanzeige hin formulierte Anschreiben birgt zahlreiche Fehlerpotenziale. So empfehlen wir dringend, Anzeigen richtig zu lesen und herauszufinden, wer der Ansprechpartner ist, und diesen im Anschreiben namentlich (und richtig geschrieben) zu nennen, nicht die ggf. auch genannte Assistentin. <p> Wichtiger ist aber die inhaltliche Ausgestaltung des Anschreibens: Niemals den gesamten Lebenslauf rezitieren, sondern in drei Absätzen kurz und knapp das Interesse an der Positionen darlegen und erläutern, warum die eigenen Kompetenzen für die Vakanz so passend sind, dass das Unternehmen daraus einen Nutzen ziehen kann. Sehr häufig lesen wir Anschreiben, die zum Inhalt haben, was das Unternehmen für die Karriere des Bewerbers tun kann – umgekehrt wird ein Schuh daraus!" - Vorsicht beim Du!
Ein weiterer Rat von Busold: "Gerade im IT-Bereich und insbesondere in Startup-Umgebungen wird in Vorstellungsgesprächen von vornherein oder sehr früh zu der Du-Ansprache übergegangen. Dies darf nicht mit einem lockeren Kaffekränzchen unter Freunden verwechselt werden. Angemessene Umgangsformen, gewählte Ausdrucksweise und konzentrierte Kommunikation ist stets vonnöten. Ein Abdriften in einen Gassenslang aufgrund falsch verstandener Nähe ist immer ein KO-Kriterium." - Und dann will ich noch ...
<i>Gerhard Humbert, HSC Personalmanagement, Niederlassungsleiter Rhein-Main,</i> hat viel erlebt:<p>"Das absurdeste Erlebnis aus den zahlreichen Vorstellungsgesprächen, die ich als Personalentscheider führte, ist schon ein paar Jahre her: Eine Dame bewarb sich aus ungekündigter Stellung auf eine Programmiererstelle, passte von den Kenntnissen und Erfahrungen ganz gut zu meinen Vorstellungen und ich lud sie zum Vorstellungsgespräch ein. Nach ein paar Sätzen Smalltalk kam sie direkt zum Punkt: Sie wolle ein Einzelbüro, mindestens 12 m², mit viel natürlichem Licht, im Sommer nicht zu warm und im Winter nicht zu kalt, keine Klimaanlage. Über alles Weitere sei sie bereit zu reden. Dass das Gespräch nicht mehr lang dauerte, können Sie sich vorstellen … - Am gesuchten Profil vorbei
Und noch eine Geschichte hat Humbert in petto: "Vor etwa zwei Jahren suchte ich einen erfahrenen Vertriebler für ein Softwarehaus. Die Bewerbung eines Account Managers enthielt kein Wort über seine Vertriebstätigkeit, dafür lange Ausführungen über seine IT-Kenntnisse und –Erfahrungen, die zwar zum Softwarehaus passten, aber nicht verlangt waren ..." - Zu wenig Unterlagen
Die meisten Fehler, die Humbert zufolge gemacht werden, sind unter anderem diese: "Das Angebot, nicht mitgeschickte Unterlagen und Informationen auf Wunsch nachzuliefern, ist ein Klassiker. Wenn es dem Bewerber nicht wichtig genug ist, diese Angaben zu machen, weshalb sollte es für den Empfänger wichtig sein, sie anzufordern?" oder "Fehlendes Eingehen auf die Stellenbeschreibung und Anforderungen. Ist ja auch nicht nötig: Dass der Bewerber diese Punkte erfüllt, versteht sich von selbst, sonst hätte er sich ja erst gar nicht beworben, nicht wahr?" - "Mein Bereichsleiter ist Alkoholiker."
Auch wenn Bewerber wechseln möchten und als Grund Dinge nennen, die auch auf die angestrebte Position zutreffen oder zutreffen können, könnte das zum Stolperstein werden. Humbert nennt Beispiele: "Mir ist das Reisen zuviel geworden" bei der Bewerbung auf eine Stelle als Consultant für Kundenprojekte vor Ort oder "Mein Chef kann keine Kritik in Meetings ertragen". Auch das Ausplaudern von Firmeninterna oder Persönlichem im Vorstellungsgespräch kann den Bewerber den Job kosten: "Wir mussten dem Kunden X eine Entschädigung von Y Euro bezahlen", "Manager A hat auch keine Lust mehr" oder "Mein Bereichsleiter ist Alkoholiker und betrügt seine Frau regelmäßig". - Ich bin der Größte!
Humbert weiter: "Es gibt immer wieder Bewerber, die sich übertrieben positiv darstellen oder bei der Nennung von Schwächen heucheln ('mit dieser Bewerbung lernen Sie den perfekten Geschäftsführer kennen', 'mein größter Fehler ist, dass ich immer loyal und einsatzbereit bin'." - Überzeugen Sie den Personaler!
Humbert rät: "Eine Bewerbung, ein Vorstellungsgespräch ist ein Kommunikationsprozess, den Sie zum Erfolg führen wollen. Daher müssen Sie sich so präsentieren, dass Sie es Ihrem Kommunikationspartner leicht machen, in Ihrem Interesse zu entscheiden. Überzeugen Sie ihn, gehen Sie auf ihn zu, setzen Sie nicht voraus, dass er Sie und Ihre Gedanken kennt! Dann sind Sie auf einem guten Weg!" - "Das steht doch in meinen Unterlagen!"
<i>Simone Leyser, Personalreferentin bei der Aenova Holding GmbH:</i><p>"Bewerber werden im Bewerbungsgespräch in der Regel über Details ihres Lebenslaufes gefragt. Auch wenn das erstaunlicherweise tatsächlich vorkommt, als Antwort ist ein 'Das steht doch in meinen Unterlagen' ausdrücklich nicht zu empfehlen. Natürlich lese ich vor einem Interview alle Bewerbungsinformationen. Aber jetzt möchte ich aus erster Hand und in der Gesprächssituation erfahren, wie sich der potenzielle Mitarbeiter nicht nur bei mir, sondern später auch beim Kunden 'verkauft'. Welche Punkte hebt er/sie besonders hervor, wie strukturiert antwortet er?" - Nicht zu wortkarg!
Leyser rät: "Stellen Sie sich auf dieses Wissensbedürfnis ein und geben Sie bereitwillig Auskunft. Sehen Sie im Gespräch auch die Chance, individuelle Anforderungen des rekrutierenden Unternehmens herauszufinden, um dann auf diese konkret einzugehen." - Kommen Sie nicht zu früh!
Ein weiterer Stolperstein kann falsch interpretierte Pünktlichkeit sein, wie Leyser erklärt: "Es wird wahrscheinlich keinen Bewerber erstaunen, dass Pünktlichkeit bei einem Bewerbungsgespräch eine besonders auffällige und damit wichtige Rolle spielt. Das gilt allerdings nicht nur für das zu spät Kommen, sondern auch für ein zu frühes Erscheinen! Im Extremfall habe ich einmal einen Juniorentwickler erlebt, der sage und schreibe eineinhalb Stunden vor dem Termin erschien. Sie können sich leicht vorstellen, dass er damit nicht nur unsere Abläufe gestört hat. Es war auch für ihn selbst unangenehm, so lange Zeit warten zu müssen. <p> Mein Tipp: Gehen Sie lieber davon aus, dass kurzfristige Terminverschiebungen in der Regel nicht möglich sind. Ersparen Sie sich also derartige Situationen und gehen Sie in aller Ruhe einen Kaffe trinken. Konkret heißt das: Bitte nicht mehr als 10 Minuten früher erscheinen und natürlich in gar keinem Fall zu spät." - Achtung bei Online-Bewerbungen!
<i>Jörg Bolender, Global Head of Recruitment Operations, Atos:</i><p>"Für Bewerber stellt die Online-Bewerbung oft eine Gefahr dar, denn viele Kandidaten verführt die bequeme Versandmethode zu Nachlässigkeit. Täglich erreichen das Atos-Recruiting-Team Bewerbungen, in deren Anschreiben auf andere Unternehmen Bezug genommen wird oder die im Verteiler an mehrere Unternehmen gesendet wurden. Dabei enthalten wie bei den meisten Unternehmen alle Stellenanzeigen einen namentlichen Ansprechpartner." - Online ist wie schriftlich bewerben
Bolender rät: "Vermeiden Sie Fehler, die durch das Kopieren von Textpassagen entstehen und bedenken Sie, dass für eine gelungene online Bewerbung die gleichen Ansprüche an die Sorgfalt wie für eine Papierbewerbung gelten. Stellen Sie sicher, dass Sie alle Daten im Lebenslauf und Anschreiben aktualisiert haben und Adresse und Ansprechpartner korrekt sind." - Setzen Sie mich nicht unter Druck!
<i>Dieter Schoon, Head of Global Human Resources, Itelligence,</i> berichtet von folgender Situation, in der sich ein Bewerber folgendermaßen aus dem Vorstellungsgespräch verabschiedete:<p>"Ich habe der anderen Firma schon gesagt: Wenn Sie mir nicht einen ausreichenden Entscheidungszeitraum nach dem Vertragsangebot lassen und mich unter Druck setzen, dann sage ich ab." - Selbstbewusst ja, überheblich nein.
Schoon rät: "Ein solch zu sehr von sich selbst überzeugtes, fast arrogantes Auftreten sollte man als Bewerber bei seinem potenziellen Arbeitgeber nicht präsentieren. Mein Tipp: Seien Sie selbstbewusst, aber überschreiten Sie niemals die Grenze zur Überheblichkeit." - Längeren Urlaub ankündigen!
"Einer der größten Fauxpas ist es zudem, sich bei einem IT-Unternehmen wie der Itelligence AG zu bewerben und weder eine E-Mail-Adresse noch eine Handy-Nummer anzugeben", fährt Schoon fort. "Die fehlenden Kontaktdaten erschweren den Bewerbungsprozess wesentlich. Mein Tipp: Geben Sie immer aktuelle Kontaktdaten an, über die man Sie ohne Schwierigkeiten erreichen kann. Außerdem ist es von Vorteil, längere Urlaubsreisen anzukündigen." - Copy-Paste birgt Gefahren
<i>Christoph Joos, Partner People & Communications bei der Porsche-Tochter Mieschke Hofmann und Partner:</i><p>"Wesentliche Ursache von - wirklich einfach vermeidbaren – Fehlern im Bewerbungsprozess ist die oft nur ungenügende Sorgfalt und Vorbereitung der Kandidaten. Der Bewerber sollte – und dies natürlich vor allem im Anschreiben – zum Ausdruck bringen, dass er sehr gezielt und nicht beliebig an uns herantritt. Immer wieder haben wir Kandidaten, die sich diesbezüglich durch ‘Copy-Paste-Fehler‘ (‘vergessen, Worte oder Sätze aus der letzten Bewerbung an einen Wettbewerber zu löschen bzw. anzupassen‘) und/oder sehr unspezifische und offensichtlich nicht individualisierte Anschreiben disqualifizieren. Natürlich wissen wir, dass gerade von Einsteigern im Bewerbungsprozess selten nur auf ein Unternehmen ‘gesetzt wird‘ – wir erwarten aber dennoch eine gewisse Auseinandersetzung mit dem Unternehmen MHP und der Branche Consulting. Der fehlende Fokus und die mangelhafte Vorbereitung setzt sich dann sehr oft in den Gesprächen mit dem Kandidaten fort: Keine detaillierteren Recherchen zu MHP als solches, keine Auseinandersetzung, ob man seinen beruflichen Weg wirklich in der Beratung sieht, keine vorbereiten Fragen, usw." - Interesse für die Firma
Joos wünscht sich Mitarbeiter, "die sich für MHP und unser Business interessieren und sich hierfür begeistern lassen. Und dies sollte auch in irgendeiner Form im Bewerbungsprozess proaktiv zum Ausdruck kommen. Beliebigkeit ist hier kein Erfolgsrezept." - Erzählen Sie mal von sich!
<i>Wolfgang Wagner,Partner bei Bewerber Consult ,</i> hat ähnliche Erfahrungen gemacht:<p>"Viele Bewerber scheitern an scheinbar banalen Fragen. Auf die Frage 'Erzählen Sie mal von sich' beispielsweise fangen viele mit dem Abitur an und wollen jede berufliche Station chronologisch zeitgenau darstellen. Sie kommen nicht zu den wesentlichen Punkten. Der Personaler möchte wissen, welche Fähigkeiten und welche Motivation für die anstehende Tätigkeit der Bewerber mitbringt, die Lebenslaufdaten hat er vorher selbst gelesen. Wichtig ist, einen 'roten Faden' in der eigenen Biographie zu finden und konkrete Beispiele für eigenen Erfolg zu finden. Im Idealfall münden die bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse in die konkrete Stelle, d. h. der Bewerber sollte sich auf die die persönlichen Fähigkeiten und Erfolge, die für die Stelle verwertbar und nützlich sind. " - Was würden Sie tun, wenn ...?
Wagner ergänzt: "Ein weiteres typisches Beispiel ist die Frage nach einer konkreten Lösung. Im Gespräch wird etwa gefragt: 'Was würden Sie tun, wenn man Ihnen unerwartet eine Führungsaufgabe in der xy-Abteilung übertragen würde?' oder 'Was würden Sie tun, wenn in Ihrer Abteilung zu viele Low-Performer sind?' Hier gilt es, situativ zu reagieren und vielleicht aus den bisherigen Projekten ähnliche Problemfälle zu nennen, die man erfolgreich gelöst hat, aber nicht nur in der Weise, dass man 'alles super kann', sondern den Weg zum Ziel erklären. Gerade bei Führungskräften werden viele situatve Gesprächsfragen gestellt. Wer seinen Führungstil kennt und seine Projekte und Aufgaben reflektiert hat, kann im Gespräch punkten."
9. Schlüsselwörter aus der Stellenanzeige übernehmen
Ein alter, aber wichtiger Trick: Die Schlüsselbegriffe aus der Ausschreibung sollten möglichst geschickt im Anschreiben wieder auftauchen. So signalisieren Sie, dass Sie die wichtigen Anforderungen mitbringen.
10. Individuelles Anschreiben aufsetzen
Sich die Stellenanzeige genau anzuschauen, reicht meist nicht aus. Schon bevor Sie das Anschreiben verfassen, sollten Sie sorgfältig recherchieren. Informieren Sie sich auf der Homepage über aktuelle Projekte und die Struktur des Unternehmens. Überlegen Sie, welche Aspekte Sie besonders interessieren und für welche Aufgaben Sie Kompetenzen mitbringen. Das gilt vor allem für Initiativbewerbungen.
11. Ich-Du-Wir-Schema einhalten
Haben Sie alle Informationen beisammen und diese mit Ihren Fähigkeiten abgeglichen, können Sie mit dem Schreiben beginnen. Bewerbungsexperte Jürgen Hesse empfiehlt das "Ich-Du-Wir-Prinzip". Konkret: Das Anschreiben fasst im Idealfall kurz zusammen, wer Sie sind und, was Sie bislang geleistet haben ("Ich"), warum Sie zu dem Unternehmen passen ("Du") und welchen Mehrwert Sie ihm bringen ("Wir").