Trend 3: Corona-Verlierer reagieren mit neuen Geschäftsmodellen
Ohne Zweifel wird das wirtschaftliche Überwinden der Corona Pandemie das dominante Thema des nächsten Jahres, wenn nicht der ganzen 20er Jahre. Sowohl Verlierer als auch Gewinner in der Krise beschleunigen die Technologie-Entwicklung.
Jedes Unternehmen, das von Corona existenziell getroffen wurde, muss sich neu erfinden, weil die Pandemie auch 2021 noch allgegenwärtig sein wird. So werden aus Restaurants Lieferdienste mit Onlinebestellung oder aus Eventveranstaltern kommerzielle Streaming Plattformen. An die Stelle der vormaligen Investitionen tritt die As-a-Service Economy, um das Risiko in der unsicheren Wirtschaftslage zu beherrschen.
Sie berechnet nicht nur den Kunden Leistungen entsprechend ihres Verbrauchs, sondern erlaubt es auch Unternehmen, alle nötigen Ressourcen je nach Bedarf zu skalieren. Der Lieferdienst würde also beispielsweise seine Fahrzeuge nicht mehr kaufen oder leasen, sondern pro Kilometer oder Lieferung an den Fahrzeughersteller zahlen (Equipment-as-a-Service).
Das gilt natürlich auch für die IT. Deshalb erwartet Cloudflight ein weiteres Sterben von unternehmenseigenen oder regionalen Rechenzentren und ein überproportionales Wachstum bei globalen Public-Cloud-Anbietern (Hyperscaler) wie AWS, Microsoft Azure, Google Cloud, Alicloud und Tencent. Historisch kann man beobachten, dass massiver Kostendruck in der US-Wirtschaft stets ein Wachstumstreiber für Amazon Web Services war.
Der europäischen Wirtschaft ging es in den vergangenen Krisen aber immer noch so gut, dass sie keine radikalen Veränderungen an ihrer IT wagte. Das wird jetzt anders! Weil ein Teil der europäischen Wirtschaft besonders hart von der Pandemie getroffen wird und die Hyperscaler zugleich die EU-Anforderungen an Privatsphäre erfüllen, werden wir 2012 in Europa erstmals den gleichen Effekt erleben wie in den USA 2013, 2015 und 2018.
Trend 4: Corona-Gewinner investieren in ihren Technologievorsprung
Man darf in der Pandemie nicht vergessen, dass einige Branchen stark davon profitieren. Dazu gehören die Online Retailer, Logistiker, Lieferdienste und alle, die etwas mit Schutzkleidung und Hygieneartikeln zu tun haben. Auch in der IT-Branche boomen die Videodienste, Netzwerkkomponenten-Anbieter und Telekommunikations-Unternehmen. Sie alle investieren die Gewinne im Jahr 2021 massiv in Business Modell- und Technologieentwicklung, um sich für die neue Wettbewerbslage nach Corona vorzubereiten.
Die sogenannte Circular Economy wird bei den Business Modellen eine wichtige Rolle spielen und beispielsweise im B2B-Bereich neue Pfand- und Verpackungslösungen hervorbringen, die mithilfe von IoT-Tracing Mehrwerte erbringen. Insgesamt schaffen es die Corona Gewinner, sowohl in nachhaltige als auch in disruptive Technologie zu investieren. Beispielsweise werden noch intelligentere Müllsortieranlagen mehr Upcycling von Rohstoffen ermöglichen. In weniger dicht besiedelten Gebieten kommen die ersten Lieferdrohnen als Prototypen zum Einsatz. Im Folgejahr 2022 werden sie produktiv genutzt.
Trend 5: Marktführer schreiben ihre Business-Software selbst
Getrieben von den Corona-Gewinnern wird sich die Softwarelandschaft in Unternehmen weiter verändern. Durch Branchenführer wie Otto oder Lidl wurde in den vergangenen Jahren ein Trend angestoßen, den man eher aus der Finanzbranche kennt. 2021 hinterfragen immer mehr Unternehmen die Kosten der Einführung und Wartung von ERP-Softwarepaketen und entwerfen alternative Business-Software auf Basis von Open-Source-Plattformen oder Plattform-as-a-Service Diensten der Hyperscaler.