Die Frage, wie viel sich mit der Nutzung der Zusammenarbeits-Plattform genau einsparen ließ, blieb damals offen, wie das genaue Berechnen des Return-on-Investment von Videokonferenz-Systemen auf Euro und Cent überhaupt schwierig ist. Die Zahl der Flüge habe man aber um zehn bis 15 Prozent reduzieren können, ebenso sank der Aufwand für Kommunikation und Koordination. „Der Einsatz von Collaboration-Tools bietet noch viel Potenzial", so das Fazit.
„Telepresence-Lösungen lassen sich einfach, schnell und kostengünstig überall im Unternehmen einsetzen", wirbt Cisco. „Zur effektiven Nutzung von Videokonferenzen muss die Technologie bezahlbar, skalierbar und interoperabel sein", sagt Thomas Nicolaus, der verantwortliche Head of Telepresence Video bei dem Anbieterunternehmen. Das bedeutet, dass die Anwendungen auch mit Systemen andere Anbieter problemlos zusammenarbeiten müssen.
Auch Smartphones können in Videokonferenzen und Video-Calls integriert werden. Apple hat mit dem iPhone der vierten Generation Videokonferenzen von Haus aus integriert. Per „Facetime" können sich iPhone-Besitzer via W-Lan unterhalten und gleichzeitig gegenseitig sehen. Googles neues Angebot Google+ ermöglicht ebenfalls Videotreffen. Sie heißen bei Google „Hangouts". Aus dem Browserfenster heraus lassen sich Videositzungen mit bis zu zehn Netzwerkteilnehmern eröffnen. Auch Facebook plant angeblich in Kürze die Integration von Video-Chats in sein Netzwerk.
Viele Führungskräfte lieben Reisen - und kennen Videotelefonie nicht
Allerdings lassen sich festgefügte Verhaltensweisen der Mitarbeiter offenbar nur sehr schwer ändern. Einer Umfrage des Unternehmens Tata Communications zufolge reisen angestellte Führungskräfte immer noch sehr viel hin und her. Demnach ist fast die Hälfte der über 100 befragten Führungskräfte im Jahr bis zu 60 Tage unterwegs. Jeder fünfte Manager gibt im Jahr mehr als 36.000 Euro alleine für Geschäftsreisen aus.
Wie CIO.de berichtete, gaben bei der Umfrage 91 Prozent der Befragten an, dass sie das persönliche Zusammentreffen gegenüber elektronischer Telekommunikation bevorzugen. Der persönliche Kontakt und die bessere Vertrauensbasis, die das direkte Aufeinandertreffen ermögliche, seien unschätzbare Vorteile. Nur 7,1 Prozent der Befragten greifen stattdessen zum Telefonhörer, gerade einmal zwei Prozent entscheiden sich für eine Videokonferenz. Hier besteht also noch ein großer Aufholbedarf, und die Anbieter von Videolösungen müssen Überzeugungsarbeit leisten.