Marktübersicht Mainframe, Blade & Co.

Wo passt welcher Server?

06.09.2011
Von 
Uli Ries ist freier Journalist in München.

Blades eignen sich zur Virtualisierung

Natürlich sind Blades auch im Virtualisierungsumfeld zu Hause. Einerseits hilft hier die erwähnte Skalierbarkeit von CPU- und RAM-Ressourcen. Zum anderen sind die zu den Blade-Systemen gehörenden Netz- und Storage-Blades ebenfalls virtualisierbar, so dass eine gute Grundlage für virtuelle Maschinen geschaffen werden kann.

Dank des gemeinsamen Management-Knotens der Server-Module sind auch Szenarien möglich, in denen zum Warten eines Servers die betreffenden virtuellen Maschinen auf diesem Modul herunter und auf einem Ersatz-Server wieder hochgefahren werden. Laut Fujitsu ist dies in dieser vollautomatisierten Form mangels I/O-Virtualisierung und Hot-Plug-Funktion mit Tower- und Rack-Servern nicht machbar.

Tower-Server für Datenbanken

Alle Server-Hersteller sind sich einig, dass Server im Tower-Format immer weiter an Boden verlieren. Im Datenbankumfeld führt an den gut aufrüstbaren Tower-Gehäusen aber nach wie vor kein Weg vorbei. Das Gleiche gilt für Unternehmensfilialen, in denen es mangels Server-Raum keine Racks zum Unterbringen von Rack- oder Blade-Servern gibt.

Rack-Server können mitwachsen

Blade- und die scherzhaft "Pizzablech" genannten Rack-Server stehen aufgrund der besseren Platzausbeute höher im Kurs. Der Grund ist der auch im mittelständischen Umfeld anhaltende Trend hin zu Konsolidierung, Virtualisierung und Cloud Computing. Nachdem sich Infrastrukturen aus Rack- und Blade-Servern in der Regel problemlos verwalten lassen, können sie nach und nach mit den Ansprüchen wachsen, ohne gleichzeitig übermäßig viel Raum in den Server-Schränken zu beanspruchen.

Appliances für das Rechenzentrum

Eine neue Form von Servern bieten HP, IBM und Oracle mit den auf eine Anwendung spezialisierten Appliances. Dabei handelt es sich um vorkonfigurierte Lösungen für Rechenzentren, die alle zum Betrieb einer Applikation notwendigen Komponenten mitbringen. So sollen sich binnen kurzer Zeit private Clouds in den unternehmenseigenen Rechenzentren aufbauen lassen.

HP tat sich beispielsweise mit Microsoft zusammen, um eine schlüsselfertige Kombination aus Server-, Storage- und Netzprodukten von HP und den Microsoft-Anwendungen Windows Server, Exchange, Sharepoint und SQL Server anbieten zu können. IBMs WebSphere Data Power Appliances wurden maßgeschneidert, um XML-Web-Service-Implementierungen zu vereinfachen, zu sichern und zu beschleunigen. OraclesExadata-Maschinen sind für Großunternehmen konzipiert und für Datenbanken optimiert.