Abschaltung von Altsystemen
Eine IaaS-Kostenbetrachtung ist nicht nur für den Aufbau der neuen IaaS-Umgebung und die nötige Transition der Services ratsam, sondern auch für die geregelte Abschaltung der Altsysteme. Allerdings können Unternehmen die bisherige Infrastruktur für den jeweiligen Bereich nicht einfach abschalten. Manche Infrastrukturkomponenten müssen noch ein bis zwei Jahre weiterbetrieben werden. Die darauf installierten Applikationen sind zwar nicht mehr operativ im Einsatz, aber aus rechtlicher Sicht sind die Daten noch vorzuhalten.
- IaaS-Provider im Überblick
Hier finden Sie die wichtigsten Anbieter im schnellen Überblick. - Google Compute Engine
Skalierbarkeit ohne Grenzen: Die Google Compute Engine ist für rechenintensive Analyse-Anwendungen rund um Big Data, Data Warehousing sowie für High-Performance-Computing geeignet. - HP Converged Cloud
HPs IaaS-Angebotspaket "Converged Cloud" basiert auf Open-Source-Techniken und orientiert sich dezidiert am Bedarf großer Enterprise-Anwender orientiert. - IBM: Softlayer und Smart Cloud Enterprise
Seit der Softlayer-Übernahme führt IBM IaaS-Lösungen im Portfolio, die nicht ausschließlich virtuelle, sondern auch dedizierte Server zur Verfügung stellen. Ergänzend dazu besteht das "Smart Cloud Enterprise" aus virtuellen Servern und Speicherdiensten. - T-Systems DSI
T-Systems liefert vornehmlich Private-IaaS-Offerten; als eine hybride Variante gibt es die "DSI with vCloud Datacenter Services". - Rackspace Open Cloud
IaaS-Kunden von Rackspace haben die Wahl zwischen 37 (!) Betriebssystemen - meist Linux, aber auch mehrere Windows-Server-Varianten und -Generationen. - Profitbricks
Das Berliner Unternehmen Profitbricks betreibt ein deutsches und ein US-Rechenzentrum, ohne Verbindung zueinander. In einem Public-Modell stellt es Server, Speicher, Netzwerk und Loadbalancer nach Bedarf mithilfe einer Konsole namens "Data Center Designer" zusammen. - vCloud.jpg
vCloud Air unterstützt mehr als 5.000 Anwendungen und Dutzende von Betriebssystemen, die zur Ausführung auf vSphere zertifiziert sind. Für die Ausführung in der Cloud sind keine Änderungen erforderlich.
Ein weiterer Grund sind nicht virtualisierbare Einzelapplikationen, die noch auf der alten Infrastruktur weiterbetrieben werden müssen. Eine ganzheitliche Kostenbetrachtung sieht demnach nicht nur die Kosten der IaaS-Umgebung und der nötigen Transitionskosten, sondern auch die Kosten für den gesicherten Betrieb inklusive der Abschaltung der Altsysteme.
Anpassung bestehender Organisationsstrukturen
Die Transition zu Public- oder Private-Cloud-Anbietern bedarf auch Anpassungen in der betreibenden IT-Organisation. So verändert sich das Fähigkeitsprofil der IT-Organisation von einer "betreibenden Organisation" hin zu einer "steuernden Organisation": Die neuen IaaS-Partner sollten in ihrer Leistungserbringung kontrolliert und überwacht werden. In der Studie "Richtiges Mitarbeiterverhalten als Erfolgsfaktor im Cloud Computing" zeigt Accenture auf, welche organisatorischen Funktionen in einem solchen Wandel erfolgskritisch sind.
Findet dieser Wandel nicht statt, lassen sich zwar kurzfristig Kosten senken. Da die Services aber nicht mehr in vollem Umfang kontrolliert werden können, werden diese Einsparungen mittelfristig wieder neutralisiert. Ein mögliches Resultat der Nichtkontrolle ist nämlich, dass ein IaaS-Dienstleister direkt mit dem anfragenden Fachbereich in Kontakt tritt und eine strukturierte Evaluation von benötigten Serviceleistungen nicht vornimmt. Dies auch zurecht aus Sicht des IaaS-Dienstleisters, da es nicht in seinen Aufgabenbereich fällt. Allerdings kann es zu erhöhten Kosten durch zu überladende Leistungsabrufe kommen. Es fehlt eine kontrollierende Instanz. Zusätzlich wird es kontinuierlich schwieriger, die komplexen Rechnungsstellungen zu validieren. Ein Controlling- und Vertragswissen sollte daher in der IT-Organisation vorhanden sein.
- Die 5 Typen von IT-Abteilungen
IT-Abteilungen machen zu wenig aus ihrem Potential als Teiber von Neuerungen, so Booz. Über drei Schritte könnten sie sich zu einem von fünf Typen entwickeln. - Der Value Player:
Diese IT-Organisation ist fokussiert auf Kostensenkungen und Effizienz. Es gibt eine weitgehend standardisierte IT-Landschaft mit allen Basisfunktionalitäten und einer begrenzten Anzahl von Produkten und Services. Jeder IT-Service wird dabei so umfassend wie möglich ausgerollt, um einen maximalen Return on Investment (RoI) zu erzielen. - Der Operator:
Hier konzentriert sich die IT-Abteilung darauf, dem Business IT-Services in sehr hoher Qualität und mit einem geringen Risiko bereitzustellen. Gleichzeitig kümmert sie sich um die Optimierung von Betriebsabläufen. - Der Technology Leader:
Hier erhebt das IT-Department den Anspruch, dem Unternehmen als "First Mover" auf der Basis innovativer und marktführender Technologien und Services frühzeitig wichtige Vorteile zu sichern. - Der Service Broker:
Hier muss die IT-Abteilung IT-Services von vielen externen Providern integrieren und den internen Fachbereichen als konsistente End-to-End-Lösung zur Verfügung stellen können. - Der Capability Builder:
Die IT-Abteilung diesen Typs ist sehr stark in das Design neuer Prozesse und die Veränderung vorhandener Geschäftsabläufe, etwa der Rechnungslegung, eingebunden.
Operative Umsetzung
Sofern IT-Manager die oben aufgeführten strategischen Handlungsempfehlungen berücksichtigt haben, geht es an die Umsetzung. Es ist wichtig, aus den vier genannten Themenfeldern des Abschnitts "IaaS ganzheitlich bewerten" auch die notwendigen Maßnahmen abgeleitet werden. Das könnte folgedermaßen aussehen:
Umsetzung von IaaS
Erst planen, dann handeln
Eine kurze und intensive Strategiephase, in der die drei Handlungsfelder nacheinander abgearbeitet werden, ist wichtig für den nachhaltigen Erfolg einer IaaS-Strategie. Die Empfehlung ist daher, die aufgezeigten Themenfelder in den Planungen zu berücksichtigen, um aus dem potenziellen Hype-Thema einen nachhaltigen Erfolg für das Unternehmen zu realisieren. Damit nicht so etwas geschieht wie hier im "Worst Case Scenario":
(sh)