Windows 7 Praxis

Windows XP Mode installieren, verteilen und einsetzen

25.10.2010
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.
Bei der Virtualisierung in Unternehmen oder der Migration zu Windows 7 spielt der Windows XP Mode eine wichtige Rolle. Anwender können so vollkommen transparent mit älteren Anwendungen arbeiten. Dieser Workshop beschäftigt sich mit Installation und Praxiseinsatz.
Foto: TecChannel

Der Windows XP Modus - kurz: XP Mode - bietet einen virtuellen Computer auf Windows-XP-Basis, der allen Windows-7-Nutzern mit den Editionen Professional, Enterprise und Ultimate zur Verfügung steht. Durch eine spezielle Erweiterung erscheinen alle Programme, die Sie im virtuellen Windows-XP-Computer installieren, im Startmenü des Windows-7-Host-Systems. Anwender können auf diese Weise sehr leicht und vollkommen transparent mit älteren Anwendungen arbeiten.

Voraussetzungen und vorbereitende Maßnahmen

Windows XP Mode ist eine echte Alternative zur Infrastruktur für virtuelle Desktops (Virtual Desktop Infrastructure, VDI): Diese arbeitet üblicherweise zusammen mit Hyper-V und den Remote-Desktop-Diensten oder der Microsoft Enterprise Desktop Virtualization (MED-V) aus dem Microsoft Desktop Optimization Pack (MDOP)

Windows XP Mode basiert auf Windows Virtual PC, dem Nachfolger von Virtual PC 2007. Wollen Sie den Windows XP Mode einsetzen, sollten Sie Virtual PC 2007 - falls vorhanden - unter Windows 7 deinstallieren. Bereits vorhandene virtuelle Maschinen lassen sich auch in der neuen Version einsetzen. Nur die neue Version kann Anwendungen so für den Anwender darstellen, als ob sie lokal installiert sind, auch wenn sie in Virtual PC laufen.

Die Unterstützung von USB-Geräten ist jetzt in Virtual PC effizienter möglich als noch in den Vorgängerversionen. Windows XP Mode steht jeweils in einer 32-Bit- und einer 64-Bit-Version zur Verfügung, der virtuelle PC von Windows XP Mode ist aber immer ein 32-Bit-System.

Zur Installation sollte der Prozessor des physischen Hosts die Hardwarevirtualisierung von AMD und Intel unterstützen, ähnlich wie bei Hyper-V. Ist das bei Ihnen nicht der Fall, können Sie auf der Seite zum Download des Windows XP-Modus noch das entsprechende Update herunterladen. Dies hebt die Hardwarebeschränkung auf.

Auch bei vorhandener Hardwareunterstützung ist diese in vielen Fällen deaktiviert. Sie sollten vor der Installation des Windows XP Mode diese Unterstützung im Bios des Rechners aktivieren, falls Ihr System die Option bietet.

Das Host-System benötigt beim Einsatz von Windows XP Mode mindestens 2 GByte RAM, bei einem 64-Bit-Host-System benötigen Sie mindestens 3 GByte RAM. Auf der lokalen Festplatte müssen noch wenigstens 15 GByte frei sein. Ist das nicht der Fall, können Sie Windows XP Mode nicht installieren.