Neun von zehn Computern sind Windows-PCs. Die Marktführerschaft von Microsoft sorgt dafür, dass sich vielen die Frage nach PC oder Mac gar nicht erst stellt. Wer sich dennoch mit ihr beschäftigt, sucht zwangsläufig nach den Vor- und Nachteilen des PC und des Apple Mac. Zunächst gehen wir in diesem Artikel auf die Gründe ein, die für den Windows-PC sprechen. Im zweiten Teil finden Sie die Vorteile eines Mac. Vorneweg: Eine definitive Entscheidung müssen Sie am Ende jedoch selbst treffen - es hängt immer davon ab, welche Ansprüche und Bedürfnisse Sie an Ihr neues Computersystem haben.
Lesetipp: Mac oder PC? Ein Test über zehn Runden
Pro PC
1. Vielseitigkeit: Kaufen können Sie alles: tragbare Windows-Smartphones, die in jede Hosentasche passen oder Luxus-Rechner mit High-Tech-Ausstattung und 21-Zoll-Monitor. Es gibt PCs für Hardcore-Gamer, für Gelegenheitssurfer und für Tippfaule. Kurzum: Für jeden Einsatzzweck werden Sie beim Händler Ihres Vertrauens etwas finden. Apple dagegen bietet - je nach Zählart gerade einmal neun bis elf verschiedene Modelle an - mobile Geräte wie iPhone, iPad und Apple Watch nicht eingerechnet.
- Apple II
Der Apple II ist im Jahr 1977 der erste, für den Mainstream konzipierte Personal Computer und tritt die Nachfolge des Bausatz-Computers Apple I an. Für das Design des Apple II zeichnet Steve Wozniak verantwortlich. Der Apple II lehrt einer ganzen Generation die Grundlagen des Programmierens und definiert den Begriff Personal Computer. Gleichzeitig macht das Produkt klar, dass mit Apple zu rechnen ist. Der Apple II wird bis ins Jahr 1993 produziert. - Macintosh
Als Apple 1984 den Mac einführt, rechnet wohl niemand damit, dass damit eines der langlebigsten Produkte im Apple-Portfolio geboren wird. Der Original-Macintosh ist vor rund 30 Jahren der erste Mainstream-Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche und einer Maus als Eingabegerät. - iPod
Direkt nach seinem Release im Jahr 2001 wird der iPod zum neuen Standard, nach dem sich alle Player in der digitalen Musikbranche ausrichten. Gar nicht mal so schlecht für einen Newcomer. Die Kombination aus iPod und dem digitalen Musikshop iTunes macht den Kauf von Musik so einfach wie nie zuvor. So gelingt es Apple, die Konkurrenz - zum Beispiel Sony - aus dem Stand weit hinter sich zu lassen. Die Popularität des iPod legt zudem den Grundstein für die kommenden Erfolge. - iPhone
Die immense Bedeutung des iPhones für die Tech-Branche ist nicht zu bestreiten. Schließlich revolutionierte das Apple Smartphone den Handy-Markt grundlegend und quasi über Nacht. Nebenbei sorgt das iPhone auch dafür, dass das Web mobil wird. Der durchschlagende Erfolg des iPhone macht es bis heute zum wichtigsten und meistverkauften Apple-Produkt aller Zeiten. - Mac OS X
Die Etablierung von OS X markiert im Jahr 2001 eine bedeutende Wende für Mac-User. Das Betriebssystem legt den Grundstein für inzwischen 15 Jahre Software-Entwicklungsarbeit. Jährliche Software-Updates sollen den Mac stets "up to date" und vor allem vor der Konkurrenz halten. Das Prinzip der kostenlosen Software-Updates wird mit OS X etabliert. - Power Mac G4 Cube
"Aussehen ist ja auch nicht alles" - dachten sich wohl auch die Käufer des Power Mac G4 Cube. Als der Computer im Juli 2000 für rund 1800 Dollar auf den Markt kommt, setzt man bei Apple große Hoffnungen in das Gerät. Nur ein Jahr später holt die Realität den Konzern ein: Der Mac G4 Cube wird wegen zu geringer Verkaufszahlen eingestellt. Abgesehen von seinen technischen Features und den stark limitierten Aufrüst-Möglichkeiten macht der G4 in erster Linie durch Sprünge im Gehäuse von sich reden. - eWorld
Bevor das Internet zum globalen Phänomen wird, gibt es lediglich eine Handvoll Online-Services. Einer davon kommt aus dem Hause Apple, trägt den Namen eWorld und bietet seinen Nutzern im Juni 1994 zum Beispiel E-Mail-Services an. Damit tritt das Unternehmen aus Cupertino in Konkurrenz mit Riesen wie AOL, Microsoft und CompuServe. Trotzdem kann man rund 100.000 Abonennten akquirieren, bevor im Jahr 1996 der Vorhang für die eWorld fällt. Die Nutzer werden nach dem Aus übrigens an AOL weitergereicht. - Newton
Manchmal ist man seiner Zeit einfach zu weit voraus. So ist es auch mit dem Newton. Das war eine frühe Version eines PDA, der eine Vorreiterrolle bei der Handschrifterkennung einnimmt. Das ist aber auch schon der einzige Vorteil: Ein schwacher Akku und ein viel zu hoher Preis lassen das Gerät schnell wieder in der Versenkung verschwinden.
2. Preis: Glaubt man den Marketing-Sprüchen von Microsoft, sind Windows-Computer von Haus aus sparsam, kostengünstig und daher sehr wirtschaftlich - gerade in schwierigen Zeiten ein Pluspunkt sowohl für Unternehmen als auch für Privatanwender. Mac-Fans bezahlten den Aussagen aus Redmond nach eine schmerzhafte und einzig mit der Profitgier des Jobs-Imperiums zu erklärende "Apple-Steuer".
Das ist schlicht gelogen - wenn Sie auch nur eine neue Windows-Lizenz zu einem Rechner dazukaufen, zahlen Sie meist mehr als bei einem Mac. Woher also dieser Irrglaube? Ganz einfach: Windows-PCs gibt es in allen Ausführungen, von kostengünstig bis ganz teuer. Apple spart sich aus Prinzip die untersten Preissegmente und bietet nur Systeme für die Mittel- und Luxusklasse an. Wer einen einfachen Rechner sucht, der nicht viel kostet, greift deshalb natürlich auf einen Windows-PC zurück. Spielt einzig der Preis eine Rolle, ist der PC unangefochten zu empfehlen.
3. Software-Auswahl: Auch dank der vielen Hobby-Entwickler gibt es für Windows-Systeme jede Software: Von der Datenbank für Briefmarkensammler bis zur Managing-Lösung für die Tierhandlung. Viele Applikationen sind kostenlos im Web verfügbar, einige kosten eine geringe Lizenzgebühr, solange sie nur privat eingesetzt werden. Nur für die richtig komplexen Programme für den Unternehmensbedarf müssen Anwender tief in die Tasche greifen. Für Apple-Computer gibt es wegen der im Verhältnis niedrigen Marktdurchdringung gerade auf Spezialgebieten nur wenige Drittapplikationen, und die vorhandenen sind häufig nicht ausgereift.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, warum Sie sich als Windows-Anwender über Extrawürste freuen dürfen und als Hobbybastler voll auf ihre Kosten kommen.