Deployment und Desktop-Management

Windows-8-Clients ausrollen und zentral verwalten

01.05.2013
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Tools für das OS-Deployment

Weder System Center Essentials 2010 noch Windows Intune beherrschen das Deployment von Windows-Images. Daher stellt Microsoft seit Vista ein Set kostenloser Tools für diesen Zweck zur Verfügung, die in kleineren Umgebungen diese Lücke schließen sollen. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Programmen für die Kommandozeile, die unter Windows 7 noch unter dem Namen Windows AIK (WAIK) firmierten und in der Version für Windows 8 nun Windows Assessment and Deployment Kit (ADK) heißen.

In Windows ADK sind neben den eigentlichen Deployment-Tools aus dem WAIK nun auch Werkzeuge enthalten, die bei der Planung, Erfolgskontrolle oder Aktivierung eines Windows-Upgrades helfen, aber bisher separat angeboten wurden.

Bei den Werkzeugen für die Verteilung des Betriebssystems gibt es wenige nennenswerte Änderungen. Das Windows Preinstallation Environment (PE) basiert jetzt auf dem Kernel von Windows 8, DISM (Deployment Image Servicing and Management) übernimmt nun zusätzlich die Aufgaben von ImageX und wird zum vollständigen Tool für das Mounten und Aktualisieren von Windows-Images, und zwar sowohl online als auch offline. Eine neue interessante Option besteht darin, dass DISM auch die Abbilder von virtuellen Maschinen direkt bearbeiten kann.

Auch wenn der Funktionsumfang der WAIK-Tools praktisch alle Aufgaben im Rahmen eines Windows-Deployments vom Erfassen einer Referenzinstallation über die Migration der Benutzerprofile bis zur Verteilung von Images abdeckt, leiden sie doch bis heute unter zwei wesentlichen Schwächen. Zum einen sind es nur Programme für die Kommandozeile, die nicht einmal einem einheitlichen Muster beim Parameterformat folgen. Zum anderen ist der gesamte Prozess der Bereitstellung kaum reproduzierbar, wenn er nur aus einem Nacheinander von Aufrufen einzelner Programme besteht.

Deployment automatisieren

Die SaaS-Lösung Windows Intune könnte die System Center Essentials als Konfigurations-Tool ablösen.
Die SaaS-Lösung Windows Intune könnte die System Center Essentials als Konfigurations-Tool ablösen.

Dieses Manko soll ein sogenannter Solution Accelerator, das Microsoft Deployment Toolkit (MDT), beheben. Es bietet eine grafische Oberfläche für die Deployment-Tools des ADK und bildet unter anderem eine Shell für den Windows System Image Manager (Windows SIM), DISM, User State Migration Tool, diskpart oder Win PE.

Noch interessanter am MDT ist jedoch, dass es die Aufrufe der Tools in Form von Task Sequences, die mit jenen im SCCM kompatibel sind, zu einem reproduzierbaren Ablauf zusammenbinden kann. Die einzelnen Schritte lassen sich zudem mit Scripts hinterlegen, so dass etwa Treiber abhängig von der jeweiligen Hardware integriert werden können.

MDT 2012, die neueste Version des Tools, ist für das Deployment von Windows 8 ausgelegt, indem es nicht mehr auf dem WAIK, sondern dem Windows ADK beruht.

Im Video: Die Metro-Oberfläche von Windows 8.

Distribution von Metro-Apps

Eine neue Aufgabe kommt auf Systemverwalter mit dem Management von Metro-Apps zu. Der kann man sich nicht einfach entziehen, weil in Windows 8 der von Microsoft betriebene App Store per Voreinstellung aktiviert ist und somit jeder Benutzer über seine private Live ID beliebige Programme von dort installieren kann. Wenn Unternehmen dies vermeiden möchten, dann können sie den Zugang zum Store per Gruppenrichtlinie für bestimmte User, Gruppen oder PCs sperren.

Wenn die IT den Zugang zum Store nicht blockieren, aber doch nicht alle Apps zulassen möchte, dann empfiehlt Microsoft den Einsatz von AppLocker für das Whitelisting von Metro-Apps. Dieses Feature ist nur in der Enterprise Edition enthalten.Wenn Firmen unter Windows 8 Metro-Apps nutzen möchten, aber die Mitarbeiter sie nicht über den Store beziehen sollen, dann besteht die Möglichkeit, die Anwendungen im LAN zu verteilen. Am einfachsten aktiviert man dieses sogenannte Side Loading mittels Gruppenrichtlinie, wenn die PCs einer Domäne angehören.(hi)