Windows 10 Kompatibilität - welche Probleme treten beim Update auf?
Immer dann, wenn eine neue Windows-Version auf den Markt kommt, tritt natürlich auch die Frage nach der Kompatibilität und eventueller Probleme mit der Hardware und Software von Drittherstellern in den Vordergrund. Eine kurze Suche im World Wide Web bringt die üblichen Beschwerden einer ganzen Reihe von Anwendern auf den Bildschirm, die mit der einen oder anderen Soft- oder Hardware Probleme nach dem Umstieg auf Windows 10 hatten.
Im Großen und Ganzen arbeitet Windows 10 aber sowohl mit der Hardware als auch mit der Software zusammen, die auch schon unter Windows 8 oder 8.1 und Windows 7 funktionierte. Viele Probleme, die vielleicht mit inkompatiblen Treibern oder auch den unterschiedlichsten Antivirus-Lösungen wie etwa Kaspersky auftauchen können, lassen sich vor einem Update mittels des sogenannten Kompatibilitätsberichts für Windows 10 feststellen, der Teil der App zum Herunterladen von Windows 10 ist.
Probleme mit Antivirus-Lösungen "Fehler C1900208"
In vielen Meldungen taucht immer wieder der Hinweis auf die Fehlermeldung mit der Nummer C1900208 beim Update auf. Dieser Fehler kann von einer auf dem "Altsystem" installierten Antivirus-Lösung hervorgerufen worden sein, wird aber nach unseren Erfahrungen leider auch bei anderen - nicht immer reproduzierbaren Auslösern - angezeigt. Es hat sich deshalb als gute Praxis erwiesen, im Zweifelsfall die Antivirus-Lösung vor dem In-Place-Update auf Windows 10 zu deinstallieren und danach wieder auf dem Windows 10-System neu zu installieren.
Wir konnten beispielsweise bei einigen älteren Systemen in unserem Test-Netzwerk, auf denen eine ebenfalls ältere Version der Antivirus-Software von Avira installiert war, kein vollständiges Update durchführen - die Installation brach reproduzierbar bei 97 Prozent ab und das System wurde wieder auf Windows 7 zurückgesetzt. Eines unserer Systeme, das noch mit Kaspersky Internet Security 2015 ausgestattet war, hatte hingegen keine Probleme beim Update: Die Antivirus-Software wies uns nach dem Update nur darauf hin, dass wir unter Windows 10 doch bitte auf die neue Version 2016 wechseln sollten.
- Advanced Windows Service Manager
Advanced Windows Service Manager untersucht verdächtige Dienste. So können Sie Rootkits, Viren und andere Schadsoftware identifizieren und beenden. Nicht nur Windows-eigene Komponenten werden als Dienste im Hintergrund ausgeführt. Gerätetreiber, Virenwächter, Server-Prozesse und zunehmend auch Malware installieren sich als Dienst. Verdächtige Dienste lassen sich über das Kontextmenü der rechten Maustaste stoppen. Außerdem kann man die Dateien online bei Virustotal untersuchen lassen oder bei Google nach Infos dazu suchen. - Avira Free Antivirus
Avira Free Antivirus ist für Privatanwender kostenlos. Im Hintergrund überwacht ein Virenwächter die Dateiveränderungen. Sie können Dateien und Ordner gezielt nach Schädlingen durchsuchen lassen. Das geht über einen Eintrag im Kontextmenü. Das Avira-Tool erkennt auch gefährliche Rootkits. Außerdem schützt es Sie vor Phishing-Attacken. Avira Free Antivirus kann nicht nur die letzten Reste von entdeckter Malware beseitigen, sondern auch das beschädigte Windows-System reparieren beziehungsweise in seinen früheren Zustand zurückversetzen. - Comodo Firewall
Comodo Firewall ist eine in der Basisversion kostenlose Desktop-Firewall für Windows, die sich detailliert einstellen lässt. Beim Start einer Anwendung, die aufs Internet zugreifen will, fragt Sie die Software nach Ihrem Einverständnis. Für weit mehr als 10 000 populäre und laut Hersteller als sicher geltende Anwendungen werden die Zugriffsregeln automatisch erstellt. Im Applikationsmonitor der Firewall können Sie für jede einmal genehmigte Anwendung im Detail festlegen, welche Ports sie im Rahmen der Internet-Kommunikation nutzen darf. - Crococryptfile
Crococryptfile hat den Zweck, Ihre Dateien und Ordner vor fremdem Zugriff und Einsehen zu schützen. Das Tool arbeitet dabei ähnlich einem Archivierungsprogramm, das eine AES-Verschlüsselung nutzt. CrococryptFile erstellt Dateiarchive. Dazu werden auch Datei- und Verzeichnisinformationen verschlüsselt, sodass Dateinamen, Zeitstempel und Dateigrößeninformationen nicht von Dritten eingesehen werden können. Außerdem versteckt das Tool alle Infos über den Archivinhalt durch Schreiben der Daten und Meta-Daten in einen einzigen Dateidump. - Eraser
Eraser hilft sicherheitsbewussten Anwendern beim Löschen von Dateien und Verzeichnissen. Mit dem Tool lassen sich Daten über das Explorer-Kontextmenü so löschen, dass sie auch mit Experten-Tools nicht mehr wiederhergestellt werden können. Maximale Auswahl haben Sie bei den Überschreibmethoden in den Programmeinstellungen – Dateien werden umso sicherer geshreddert, je öfter sie von Eraser überschrieben werden. Dabei werden auch als äußerst sicher geltende Militärstandards unterstützt. Der Planer erlaubt das zeitgesteuerte Löschen. - Malwarebytes Anti-Malware
Malwarebytes Anti-Malware verwendet eine Signaturdatenbank und heuristische Methoden um Schädlinge auf Ihrem System gezielt aufzuspüren und zu entfernen. Dabei kann der Nutzer zwischen einem Quick-Scan und einem vollständigen Suchlauf wählen, bei denen Malwarebytes Anti-Malware infizierte und bösartige Dateien sofort in einen Quarantäne-Ordner zum endgültigen Löschen verschiebt. Zudem erstellt die Software nach jedem Scan einen kurzen Bericht und wird durch tägliche Signatur-Updates immer auf dem neuesten Stand gehalten. - Sticky Password
Sticky Password bietet ein übersichtliches Verwalten von Kennwörtern und ein automatisches Ausfüllen von Webformularen und Logins. Das einfach gestaltete Menü ermöglicht einen schnellen Zugriff auf die gespeicherten Passwörter. Mit Sticky Password kann man für mehrere Benutzer individuell Passwörter verwalten, oder sich neue erzeugen lassen. Seit Version 7 ist der Passwort-Manager in einer Cloud- und einer Desktop-Variante erhältlich. Mit der Online-Variante synchronisieren Sie Ihre Passwörter mit allen gängigen Mobilgeräten und Windows-Rechnern.
Windows 10 Hardware-Kompatibilität: Warum kann ich die neuen "Hello"-Features nicht nutzen?
Unter dem Namen "Windows Hello" werden einige neue Features von Windows 10 zusammengefasst, die eine Einbindung von Fingerabdruck-Sensoren und Kameras zur Gesichts- und Iris-Erkennung ermöglichen. So können sich Nutzer dann mit Hilfe eines Fingerabdrucks oder eines einfachen Blicks in die Kamera direkt am Windows-System anmelden - gerade im Business-Umfeld werden solche alternativen Anmeldemöglichkeiten gern genutzt.
Allerdings existiert aktuell noch sehr wenig Hardware, die diese Features unterstützt und auch von Windows 10 als solche erkannt wird. In Tests konnten wir mit dem Business-Modell eines HP-Notebooks auf die Anmeldung via "Hello" zugreifen und diese Anmeldemethode nutzen. Beim Einsatz eines externen Fingerabdruck-Scanners wurde die Hardware trotz korrekter Installation der mitgelieferten Windows 8 oder 8.1-Treiber von Windows 10 hingegen nicht erkannt.
Bei den Kameras für die Gesichtserkennung sieht es aktuell noch schlechter aus: Nur die Intel Real Sense 3D-Kamera kann für die Gesichtserkennung mittels Windows Hello eingesetzt werden, da sie über den entsprechenden Infrarot-Sensor für die Tiefenerkennung verfügt. Sie steht aber augenblicklich nur in sehr wenigen PC/Notebooks auf dem Markt zur Verfügung: Dazu gehören beispielsweise der Asus-Notebook N551JQ und ein All-in-Modell von Lenovo (B50)
Windows 10: Probleme bei der Kompatibilität mit dem Edge-Browser?
IT-Profis sollten im Hinblick auf die Kompatibilität auf jeden Fall auch die Browser-Problematik nicht aus den Augen verlieren: Microsoft hat angekündigt, dass der Support für den Internet Explorer in der Version 10 (IE 10) mit dem Januar 2016 ausläuft. Dann wird nur noch die Version 11, wie sie auch für Windows 7 mit Service Pack 1 zur Verfügung steht, den vollen Support bekommen.
Diese Version steht aktuell auch noch unter Windows 10 zur Verfügung, während Microsoft aber den neuen Edge-Browser als Standard-Browser auf den Windows-10-Systemen präferiert. Dieser unterstützt aber keine Active-X-Plug-Ins mehr und so können auch einige Sicherheitslösungen noch nicht richtig mit dem neuen Browser zusammenarbeiten. Erschwerend kommt hinzu, dass viele IT-Abteilungen den Internet Explorer gerade in älteren Versionen wie IE 10 als Schnittstelle zu den eigenen proprietären Anwendungen verwenden, weshalb sie ein erhöhtes Augenmerk auf diese Probleme werfen sollten, bevor sie alle Systeme auf Windows 10 umstellen (siehe auch: Microsoft Edge - die besten Tipps und Tricks).
Windows 10-Rollout - welche Optionen gibt es?
Für Systemprofis ist es natürlich wichtig zu wissen, wie Windows 10 schnell, sicher und zuverlässig auf die Endgeräte in ihrem Netzwerk gelangen kann. Die gute Nachricht: Im Gegensatz zum Vorgänger Windows 8 beziehungsweise Windows 8.1, bei dem ein sogenanntes In-Place-Update nur vom direkter Vorläufer Windows 7 und nicht vom damals noch sehr verbreiteten Windows XP möglich war, können sowohl Windows 7 als auch Windows 8 oder 8.1-Systeme direkt auf diesem Weg zu Windows 10 migriert werden.
Welche Wege führen zu Windows 10?
Grundsätzlich sind es drei Wege, die Microsoft für ein Windows-10-Rollout vorsieht:
Wipe and Load: Ein sogenanntes "Bare Metal Install" beziehungsweise Re-Imaging. Das alte Betriebssystem wird komplett gelöscht und anschließend wird - über ein neues Windows-10-Image - dann das neue Betriebssystem installiert. Unumgänglich, wenn ein beispielsweise bisherige 32-Bit- auf 64-Bit-Systeme umgestellt werden sollen.
In-Place Update: Geeignte für einen möglichst nahtlosen Wechsel der "Altsysteme". Sind Anwendungen und Hardware up to date, so ist das sicher der schnellste Weg von Windows 7, Windows 8 oder Windows 8.1 zu Windows 10. Zumal die Nutzer in der Regel all ihre Einstellungen, Daten und Anwendungen problemlos mitnehmen können.
Runtime Provisioning: In Unternehmen vorhandene Windows-10-Images werden mit Hilfe von Provisioning Packages und häufig auch unter Einsatz des Werkzeugs WICD (Windows Configuration Designer) direkt an die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens angepasst und dann ausgerollt. Dies kann zum Beispiel dann sehr gut eingesetzt werden, wenn das Unternehmen PCs von einem OEM mit Standard-Images geliefert bekommt.