Schritt-für-Schritt-Anleitung

Windows 10 - Datensicherung und Wiederherstellung

30.07.2015
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Systemwiederherstellungspunkte nutzen

Bei der Verwendung von Wiederherstellungspunkten speichert Windows den Zustand des Systems vor größeren Systemänderungen, wie etwa die Installation eines Patches. Diese Systemwiederherstellungspunkte können Sie manuell aktivieren, wenn Sie Probleme nach einem Wiederherstellungspunkt feststellen. Bei der Wiederherstellung eines Systemwiederherstellungspunktes gehen keine Daten verloren, sondern Windows ersetzt nur seit dem Wiederherstellungspunkt geänderte Systemdateien.

Um einen Systemwiederherstellungspunkt wiederherstellen zu können, rufen Sie dessen Einstellungen mit rstrui auf. Sie finden die Wiederherstellungsmöglichkeiten aber auch in den Computerreparaturoptionen über den Wiederstellungsdatenträger oder die Windows-10-Installations-DVD. Die Steuerung der Wiederherstellungspunkte erreichen Sie am schnellsten durch Eingabe von systempropertiesprotection im Startmenü.

Erweiterte Sicherungs- und Wiederherstellungsmöglichkeiten

Gelingt es nicht auf Anhieb, in die Wiederherstellungsoptionen von Windows zu gelangen, reicht es, wenn Sie den PC beim Starten vier bis fünf Mal unterbrechen, falls das nicht von alleine passiert. Bei diesem Vorgang startet die Wiederherstellung automatisch und bietet Ihnen verschiedene Möglichkeiten der Systemwiederherstellung.

Damit Sie diese Funktion sinnvoll nutzen können, ist es sehr hilfreich, wenn Sie zuvor bereits Systemwiederherstellungspunkte und Images erstellt haben. Sie können in Windows 10 auch über einen anderen Weg ein Image des eigenen Betriebssystems erstellen und einen Rechner im Notfall mit diesem Image wiederherstellen. Hier hilft das Befehlszeilen-Tool recimage.exe.

Das Tool erstellt von der aktuellen Installation ein Image, speichert es auf einer lokalen Partition und erlaubt auf diesem Weg eine Wiederherstellung. Dieses Image wird verwendet, wenn Sie den PC über die bereits oben erwähnten Vorgehensweisen refreshen. Das von Ihnen definierte Image können Sie in den Windows-Herstellungs-Tools wiederherstellen lassen. Zuvor müssen Sie es aber erst erstellen:

  1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.

  2. Erstellen Sie mit mkdir e:\backup einen Ordner, in dem Windows das Image speichern soll. Alternativ können Sie das Image auch direkt im Stammverzeichnis einer Partition sichern lassen.

  3. Danach geben Sie recimg /createimage C:\backup ein. Das Tool erstellt jetzt ein Image. Der Vorgang kann weit über eine Stunde dauern, da dabei das Tool ein komplettes Image des Rechners erstellt. Sie können auch jeden anderen Pfad verwenden

Das Image entspricht der aktuellen Windows-Installation, inklusive aller installierten Programme und von Ihnen vorgenommenen Einstellungen. Der Pfad wird im Betriebssystem registriert. Wollen Sie Windows 10 wiederherstellen, greift das Betriebssystem auf die Daten zu, um den Rechner wieder herzustellen. Sie können eine vollständige Sicherung von Windows 10 auch über die PowerShell durchführen. Dazu verwenden Sie den folgenden Befehl:

Wbadmin start backup -backupTarget:<Ziellaufwerkbuchstabe>: -include:C: -quiet -allCritical

Startet Windows 10 nicht mehr, bootet der Rechner automatisch in den Wiederherstellungsmodus. Diesen erreichen Sie auch, wenn Sie den Boot-Vorgang einige Male abbrechen. Über die Auswahl von Problembehandlungrweiterte Optionen erreichen Sie die einzelnen Menüpunkte zur Wiederherstellung, inklusive der Systemimage-Wiederherstellung oder der Wiederherstellung von Wiederherstellungspunkten.

Bevor Sie ein Image wiederherstellen können, müssen Sie sich am System mit einem Administratorkonto anmelden. Das funktioniert mit Microsoft-Konten nicht immer. Notfalls müssen Sie das standardmäßig vorhandene Administratorkonto für die Anmeldung verwenden. Das müssen Sie aber wiederum in Windows 10 erst aktivieren. Am schnellsten geht das durch Auffrufen von lusrmgr.msc.

Windows 10 mit dism.exe reparieren

Unter bestimmten Umständen kann es passieren, dass Systemdateien nicht mehr funktionieren. Dazu hat Microsoft in Windows 10 das System Update Readiness Tool fest eingebaut.

Sie können bei Problemen oder zu Testzwecken einen manuellen Scanvorgang starten. Achten Sie aber darauf, dass ein solcher Scan durchaus eine halbe Stunde dauern kann. Um einen Scanvorgang zu starten, öffnen Sie eine Eingabeaufforderung mit Administratorrechten. Geben Sie dann den folgenden Befehl ein:

DISM /Online /Cleanup-Image /Scanhealth

Bei Problemen geben Sie nach dem Scanvorgang dann den folgenden Befehl ein:

DISM /Online /Cleanup-Image /Checkhealth

Dieser Befehl überprüft, ob eine Fehlermeldung im System von einem früheren Scanvorgang vorliegt.

Um Fehler zu reparieren, geben Sie folgenden Befehl ein:

DISM /Online /Cleanup-Image /Restorehealth

Das Tool scannt die wichtigsten Systemdateien in Windows 10 und kann diese bei Problemen, zum Beispiel einer defekten Festplatte, wiederherstellen. Auch die Registry wird auf Konsistenz und einige wichtige Werte überprüft. Danach sollten Sie noch mit sfc /scannow weitere Systemdateien überprüfen lassen. Sind Fehler auf dem System vorhanden, überprüfen Sie die Protokolldatei cbs.log im Ordner C:\Windowsogs\cbs. (mje)