Upgrade - jetzt oder nie?
Upgrades sind generell ein ungeliebtes Thema unter CIOs. Daher hat man sich bei Microsoft zum Ausrollen der neuen Technik Gedanken gemacht. Da viele Kunden ein individuelles Tempo beim Ausrollen neuer Funktionen und Versionen im Unternehmen haben, überlässt Microsoft den Unternehmen die Kontrolle darüber, wie und in welchem Tempo sie Updates ausliefern. Um Unternehmenskunden eine größtmögliche Flexibilität im Upgrade-Prozess zu gewährleisten, führt Microsoft zudem einen neuen Standard für Business-Kunden ein: "Current branch for Business".
Funktions-Updates werden für unterstützte Geräte erst dann verfügbar, wenn diese im Consumer-Markt ihren Mehrwert und die notwendige Anwendungskompatibilität für den Unternehmenseinsatz bewiesen haben. Die Firma entscheidet also selbst, ob sie diese Aktualisierungen automatisch über Windows Update oder WSUS haben will. Hier kämpfen Sicherheit einerseits und aktuelle, moderne Funktionen und Weiterentwicklungen andererseits um die Vorherrschaft.
Sicherheitsrelevante Systeme, die zum Beispiel die Notfallaufnahmen von Krankenhäusern, die Flugsicherheit oder den Wertpapierhandel steuern, bedürfen über längere Zeiträume sehr strenger Richtlinien für Updates oder Upgrades. Mit Windows 10 wird Microsoft "Long Term Servicing"-Versionen anbieten, die vollen Enterprise Support sowie Sicherheits-Updates bieten und gleichzeitig im Rahmen des Mainstream-Supports und des Extended-Supports über den Zeitraum von fünf Jahren keine neuen Funktionen einführen. Unternehmen entscheiden somit selbst, ob und wann sie neue Features einführen wollen.
Wie sinnvoll es ist, sich Updates zu verweigern, wird sich im Detail zeigen, wenn es längerfristige Erfahrungen mit Windows 10 gibt. Unternehmen, die fünf Jahre lang keine neuen Funktionen einführen und nutzen wollen, werden aus Business-Gesichtspunkten allerdings wahrscheinlich dem Wettbewerb hinterherhinken, vermutet Hemker. In der Realität sieht es so aus, dass Symantec bereits viele Systeme, die zum Beispiel in Produktionsumgebungen mit alten Betriebssystemen laufen (müssen), mit seiner Datacenter-Security-Lösung so abgesichert haben, dass diese auch ohne Sicherheits-Updates vor Bedrohungen geschützt sind.
Windows 10: größtmögliche Kompatibilität bei Hard- und Software
Microsoft arbeitet in enger Abstimmung mit seinen OEM-Partnern daran, dass Windows 10 mit den gleichen minimalen Hardwareanforderungen laufen wird wie seine Vorgänger Windows 7 und 8. Das bedeutet, dass die neue Windows-Generation auch auf älteren Geräten laufen kann, selbst wenn einige neue Funktionen tatsächlich nach neuer Hardware verlangen oder das Einspielen von Soft- oder Firmware-Updates notwendig machen. Das freut natürlich den Sparfuchs - muss doch nicht gleich neue Hardware angeschafft werden. Aber erhöhen wird sich die Produktivität dadurch nicht.
Fazit
Windows 10 wirkt wesentlich durchdachter als Windows 8 und bringt vor allem einige Funktionen mit, die in Zukunft über die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen mit entscheiden werden, wie beispielsweise neue Collaboration-Tools oder Funktionen aus dem Internet of Things.
Auf jeden Fall wird Windows 10 in Unternehmen aktuell dazu führen, dass man sich in den nächsten Monaten nicht für Windows 8 entscheidet und dann noch länger abwartet, bis sämtliche Tools auch mit Windows 10 fehlerfrei laufen. (mje)