IT-Kosten

Wie rechnet sich SOA in der Praxis?

19.12.2008
Von 
Daniel Liebhart ist Dozent für Informatik an der ZHAW (Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) und Solution Manager der Trivadis AG. Er ist Autor verschiedener Fachbücher.

Bilanzierung des SOA-Nutzens?

Viviane Dehos von der FH Köln zeigt in einer Diplomarbeit auf, wie gemäss den Rechnungslegungsvorschriften IAS (International Accounting Standard) und dem neuen BilMoG (Bilanzmodernisierungsgesetzt - seit 21.5.2008 in Kraft) Informationssysteme als Strukturwert (Strukturkapital respektive Strukturvermögen) bilanziert werden können. Unter Strukturkapital wird derjenige Teil der immateriellen Vermögenswerte einer Unternehmung verstanden, der zu einem flüssigen Arbeitsprozess beiträgt. Also beispielsweise Strukturen, Prozesse und Regelsysteme, über die eine Organisation verfügt, wenn die Mitarbeiter nach Hause gehen. Und damit auch Informationssysteme, die im eigenen Hause entwickelt worden sind. Der Nutzen von SOA kann somit als Strukturwert einer selbstentwickelten Software in der Buchhaltung aktiviert werden. Dies geschieht über eine Trennung der üblichen Projektschritte (Analyse, Design, Entwicklung, Test, etc.) in zwei Bereiche: die Forschungs- und die Entwicklungsphase.

Während eine Aktivierung der Forschungsphase (Planung und Indeenfindung) gemäss Rechnungslegungsvorschriften verboten ist, kann die Entwicklungsphase (Entwurf, Fertigung und Testen) unter bestimmten Bedingungen aktiviert werden. Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum konkreten Nachweis des Wertbeitrags der Informationstechnologie ist somit möglich.