IDG-Research-Studie

Wie Anwender DevOps einsetzen

16.03.2020
Von 

Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Deutsche Unternehmen stellen sich ohne Wenn und Aber den Herausforderungen des digitalen Wandels. Dabei spielt DevOps eine zentrale Rolle.

Wie gelingt es, den täglichen IT-Betrieb stabil und kosteneffizient zu managen und gleichzeitig innovative neue Technologien und Anwendungen einzuführen? Die CIOs in deutschen Unternehmen haben dafür in aller Regel eine fundierte Strategie und sehen sich insofern gut aufgestellt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "DevOps 2020" von IDG Research Services, COMPUTERWOCHE, CIO-Magazin, ChannelPartner und TecChannel in Zusammenarbeit mit den Partnern IBM, PKS Software und Fujitsu. Weitere Erkenntnis dabei: DevOps ist das neue Rückgrat der IT-Abteilung, mit dem es gelingt, die über Jahrzehnte hinweg praktizierte Trennung von Development und Operations an die Anforderungen einer modernen IT-Organisation anzupassen.

Das DevOps-Konzept hält in den Unternehmen Einzug.
Das DevOps-Konzept hält in den Unternehmen Einzug.
Foto: Ashalatha - shutterstock.com

Hier geht's zur Studie "DevOps 2020"

Auf DevOps setzen zwei von drei Unternehmen

Das Gros der Anwender kennt demnach nicht nur DevOps, sondern setzt entsprechende Verfahren und Werkzeuge längst ein. Insgesamt sind in mehr als zwei Dritteln der Unternehmen (68 Prozent) DevOps etabliert, davon haben 29 Prozent der Befragten schon seit Längerem DevOps im Einsatz und verfügen über entsprechende Erfahrungswerte. Weitere knapp 20 Prozent planen den Einsatz binnen der kommenden drei Monate, der Rest im Laufe eines Jahres.

Die Tendenz dieser Aussagen überrascht wenig, stehen doch eine agile Softwareentwicklung, die Automatisierung wichtiger IT-Prozesse sowie die Konsolidierung der IT-Infrastruktur bei den meisten Unternehmen seit Jahren auf der Agenda. Doch das Ausmaß der Wertschätzung ist schon beeindruckend: Weit über 70 Prozent der Studienteilnehmer vertreten die Auffassung, dass sich DevOps inzwischen als DIE agile Methode zur Software- und Prozessoptimierung etablieren konnte.

Die Mehrheit der Unternehmen setzt DevOps ein.
Die Mehrheit der Unternehmen setzt DevOps ein.
Foto: IDG Research Services / Jutta Weber-Vidal (erdenbuerger.de)

Auch bei den Vorteilen, die sich die Anwender durch den Einsatz von DevOps versprechen, ergibt sich laut der Untersuchung ein klares Bild. Erhöhte Stabilität von Software (42 Prozent) und kürzere Entwicklungszyklen (33 Prozent) stehen im Ranking der Befragten ganz oben. Es folgen die bessere Nutzung der Erfahrung von langjährigen Mitarbeitern (29 Prozent) und optimierte Produkte und Dienstleistungen mit 28 Prozent. Bemerkenswert ist, dass weitere Vorteile wie Time-to-Market von neuen Produkten und Services oder die Vereinfachung des Software Development Lifecycle mit 25 Prozent beziehungsweise 24 Prozent einen im Vergleich dazu geringeren Stellenwert einnehmen.

ITSM + Scrum = agil

Den IT-Chefs sind also die Stabilität neuer Applikationen und die "Mitnahme" ihrer Teams bei der Einführung von DevOps mindestens ebenso wichtig wie die Geschwindigkeit an sich, auch wenn viele Marktbeobachter im schieren Tempo immer noch das alleinige Mantra der digitalen Transformation sehen. Das Beste aus beiden Welten, könnte man also im übertragenen Sinne interpretieren - passend zur DevOps-Philosophie. Derzufolge geht es ja genau darum, eigentlich völlig unterschiedliche Herangehensweisen im IT-Management zu synchronisieren. Das geschieht dadurch, dass etablierte Prozesse des klassischen IT-Service-Managements wie Incident Management, Change Management oder Release Management (Stichwort: ITIL) auf Scrum und agile Strukturen treffen.

Wie sehr sich DevOPs inzwischen als Hoffnungsträger und Heilsbringer in der Wahrnehmung der IT-Verantwortlichen etabliert hat, zeigt auch das insgesamt wohl hervorstechendste Ergebnis der Studie: 84 Prozent der Befragten gaben an, dass kürzere Entwicklungszyklen für Software durch den Einsatz von DevOps eingetreten sind, der Rest der Studienteilnehmer konnte dies zumindest teilweise bestätigen. Wie kaum bei einem anderen Trend in der IT-Branche sind also bei der Nutzung von DevOps die Erwartungshaltung und die konkreten Erfahrungen der Anwender im Einklang.

Vor allem die kürzeren Entwicklungszyklen für Software und deren höhere Stabilität konnten durch den Einsatz von DevOps tatsächlich erreicht werden.
Vor allem die kürzeren Entwicklungszyklen für Software und deren höhere Stabilität konnten durch den Einsatz von DevOps tatsächlich erreicht werden.
Foto: IDG Research Services / Jutta Weber-Vidal

DevOps-Adaption verlangt neuen Führungsstil

Unabhängig davon bestätigt die Studie aber noch zwei weitere Trends: Die Verantwortung sowie die Umsetzung der Integration von Softwareentwicklung und IT-Betrieb ist bei der großen Mehrheit der Befragten (83 Prozent) federführend im IT-Management und damit beim CIO angesiedelt. Dies ist insofern bemerkenswert, als es in gewisser Hinsicht auch die Tragweite der Entscheidung, DevOps im Unternehmen einzuführen, symbolisiert.

Denn die Zusammenführung von Development und Operations ist nicht nur eine technische, sondern insbesondere auch eine Führungsfrage. Und: Wenn DevOps im Unternehmen zum Einsatz kommt, zieht das eine signifikante Veränderung von Arbeitsabläufen, Programmiermethoden und letzten Endes auch Organisationseinheiten nach sich. Fast ein Drittel (32 Prozent) der Unternehmen gab an, mittlerweile in allen Teams und Projekten agil zu arbeiten, knapp die Hälfte (46 Prozent) praktiziert dies zumindest teilweise.

Hier geht's zur Studie "DevOps 2020"

Studie "DevOps 2020"
Studie "DevOps 2020"
Foto: IDG Research Services / shutterstock.com - Nadezhda Shpiiakina

Studiensteckbrief

Herausgeber: COMPUTERWOCHE, CIO, TecChannel und ChannelPartner

Studienpartner: IBM (Platin), PKS Software (Silber), Fujitsu (Bronze)

Grundgesamtheit: Oberste (IT-)Verantwortliche von Unternehmen in der D-A-CH-Region: strategische (IT-)Entscheider im C-Level-Bereich und in den Fachbereichen (LoBs), IT-Entscheider und IT-Spezialisten aus dem IT-Bereich

Teilnehmergenerierung: Stichprobenziehung in der IT-Entscheider-Datenbank von IDG Business Media; persönliche E-Mail-Einladungen zur Umfrage

Gesamtstichprobe: 359 abgeschlossene und qualifizierte Interviews

Untersuchungszeitraum: 13. bis 20. Januar 2020

Methode: Online-Umfrage (CAWI)

Fragebogenentwicklung: IDG Research Services in Abstimmung mit den Studienpartnern

Durchführung: IDG Research Services

Technologischer Partner: Questback GmbH, Köln

Umfragesoftware: EFS Survey Winter 2018