Wie sich IT- und OT-Konvergenz auf IT-Services auswirkt
Um die Frage zu beantworten, wie sich die IT- und OT-Konvergenz auf klassische IT-Dienstleistungen auswirkt, müssen die unterschiedlichen Dienstleistungsarten separat betrachtet werden:
Consulting: Berater, die erfolgreiche IT/OT-Konvergenzstrategien entwickeln, brauchen ein tiefes Branchen- und Detailwissen über Geschäftsprozesse, in denen OT verwendet werden. Transformationsdienstleistungen (von IT und OT zu IT/OT) sind ein wichtiges Beratungsfeld. Berater müssen die Implikationen der IT/OT-Konvergenz verstehen und kommunizieren.
Planung und Entwurf: Die Konvergenz-Beratung wird die IT/OT-Integration auch auf der Lösungsseite vorantreiben beispielsweise auf den OSI-Ebenen. Hierbei ist es wichtig zu verstehen, dass OT nicht zwingend IT umfasst und mitunter große Nicht-IT-Komponenten integriert hat. Darüber hinaus kann jede OT mit einer Anwendung, die von extern gewartet werden kann, auch in die IT eingebunden werden.
Konstruktion: Wie bei der Konstruktion von IT-Lösungen ist auch bei IT/OT-Lösungen wichtig, entsprechende Qualitäts- und Sicherheitsstandards einzuhalten und die Nachhaltigkeit der Lösung im Auge zu behalten. Hierbei gibt es oft zwei Schwierigkeiten, die dem Erfolg einer IT/OT-Lösung im Weg stehen. Zum einen sind OT häufig Echtzeit-Anwendungen und Konvergenzlösungen, die externe Interaktion erfordern und dadurch diese Anforderung negativ beeinflussen können. Darüber hinaus sind OT oft Teil der Kernproduktionsprozesse in einem Unternehmen. Die Konstruktion der IT/OT-Lösung sollte daher auch von OT-Ingenieuren durchgeführt werden - diese sind jedoch noch nicht auf systemübergreifende Zusammenarbeit fokussiert.
Betrieb: Oft sind Betriebsdienstleistungen der geeignete Ausgangspunkt für IT/OT-Konvergenz. Dienstleister können Ihre industriespezifischen IT- und OT-Kenntnisse dafür verwenden, einen Informationsaustausch über IT und OT hinweg zu implementieren. Oft helfen von Partnerschaften, wie sie etwa in Smart-Metering- Projekten bereits vereinbart wurden. Beispiele sind die Kooperationen von IBM mit Netinium, Atos mit ERDF, Logica mit OnStream. Dabei verwenden die Anbieter Werkzeuge, die IT und OT steuern können, und verbessern ihre internen Betriebsprozesse kontinuierlich auf Basis der Analyse von Daten, die diese Werkzeuge zur Verfügung stellen. Viele Dienstleister haben in diesem Bereich die Herausforderung, dass sie für den IT-Betrieb Werkzeuge von Anbietern einsetzen, die noch keine OT-Betriebsfähigkeit in Ihre Plattform etabliert haben.
Betriebsunterstützung: Noch sind der Durchdringungsgrad und die Komplexität von OT in den einzelnen Industrien sehr unterschiedlich. IT-Dienstleister sollten direkt mit den Herstellern von OT zusammenarbeiten, um ihre Kernprozesse (Logistik, Planung, Koordination und Benutzerunterstützung) zu integrieren.