Der Markt für prozessorientierte BI
Durch den Trend in Richtung Prozessüberwachung mittels Kennzahlen und damit verbunden der kontinuierlichen Prozessverbesserung dürften Business Intelligence und Business-Process-Management (BPM) langfristig verschmelzen. Hierfür müssen BPM, BAM und BI zum Process-Performance-Management zusammenwachsen und Bestandteil eines übergeordneten Corporate-Performance-Managements werden.
Barc sieht prozessorientierte BI als ein sehr junges Thema mit großem Potenzial, das sich aktuell noch in einer frühen Entwicklungsphase befindet. Einsatzbereiche finden sich heute vorerst in bestimmten Unternehmensbereichen, vor allem in der Logistik, dem Vertrieb und der Produktion. Mit der stärkeren Prozessorientierung von Unternehmen wird aber prozessorientierte BI entsprechend wichtiger.
Der Markt für Softwarelösungen für prozessorientierte BI ist sehr heterogen, dadurch stark segmentiert und unübersichtlich. Große Anbieter wie SAP, SAS, IBM oder Oracle bieten Basistechniken an. Viele Nischenanbieter offerieren Lösungen für bestimmte Aufgaben im prozessorientierten BI, so etwa Sensoren oder Tools für BAM/CEP und die Prozessanalyse. Der Dienstleistungsmarkt präsentiert sich ähnlich fragmentiert.
Mit der angekündigten Übernahme von IDS Scheer durch die Software AG entsteht ein breites Angebot für prozessorientierte BI. Die Software AG ergänzt die bestehenden Möglichkeiten für Daten-Management und Business Activity Monitoring mit den IDS-Scheer-Lösungen für Prozessmodellierung und vor allem Prozessanalyse. (ue)
Praxisbeispiel
Das IT-Innovations-Management der ZF Friedrichshafen AG hat zusammen mit Barc die Grundlagen, Lösungsansätze und Potenziale einer prozessorientierten BI für das Unternehmen untersucht. Bei dem Autoteilezulieferer gewinnt die Erhebung und Auswertung prozessbezogener Kennzahlen zunehmend an Bedeutung, sei es in der JIT/JIS-Fertigung oder im IT-Service-Management. Den Chancen auf eine verbesserte Prozesstransparenz und -steuerung stehen aber auch große Herausforderungen gegenüber. Neben der Bereitstellung der erforderlichen IT-Lösungen sind dies:
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Die Schaffung einer End-to-End-Sicht auf Prozesse und Prozesskennzahlen;
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die Regelung und konsequente Umsetzung der Fach- und IT-Verantwortung für Prozesse, Daten(-qualität) und Kennzahlen, kaskadiert über alle Entscheidungsebenen;
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die Bündelung von Fach- und IT-Know-how zu BPM und BI.