Rückblick: Microsoft und die Tablets
Bereits bevor Apple das iPad nur als Gerücht in die Welt gesetzt hatte, versuchte sich Microsoft 2002 an einem entsprechenden System. Helfen sollte dabei eine Tablet Edition von Windows XP. Die Industrie nahm die neue Eingabemethode begeistert auf und stellte erste Convertible-Geräte vor, deren Display sich drehen und auf der Tastatur ablegen ließ. Eingaben wurden nicht auf einem Touchscreen getätigt, sondern mit Hilfe eines speziellen Stiftes. Funktionen wie Multi-Touch waren technisch kaum möglich. Die CW-Schwesterpublikation TecChannel nahm die vorgestellten Geräte, darunter das Compaq HP TC1000 oder das Toshiba Portege 3500, seinerzeit genauer unter die Lupe.
Die Convertibles gibt es immer noch, sie fristen aber eher ein Nischendasein. Nachdem Apple allerdings 2007 mit dem ersten iPhone demonstrierte, dass sich eine Touch-basierte Bedienung mit einem anständigen Display und ohne zusätzlichen Stylus nicht ausschließen müssen, tauchte im Jahr 2008 ein neuer Prototyp von Microsoft auf - das Microsoft Courier.
Das Gerät brachte zwei Touchscreens mit, die sich zusammenfalten lassen. Bedient wurde es wahlweise per Stylus oder Finger. Das Courier bot bereits einige interessante Konzepte, darunter etwa die Unterstützung für Induktion, mit der sich die Batterie kabellos aufladen lies, eine Kamera oder GPS. Leider sah dieses Gerät niemals eine Massenfertigung, am 29. April 2010 wurde die Entwicklung eingestellt.