Wechselnde Führungskräfte
Seit 2005 haben mit Carly Fiorina, Mark Hurd, Leo Apotheker und Meg Whitman vier CEOs ihr Glück versucht. Jede Führungskraft brachte ihr eigenes Management-Team mit, viele stießen von außerhalb zum Unternehmen. Allein in den vergangenen zwei Jahren haben wiederum mehr als zwei Dutzend Manager, die mindestens die Position eines Senior Vice President bekleideten, das Unternehmen verlassen.
Auf einem Meeting mit Finanzanalysten räumte Whitman ein, dass Konstanz ein vorrangiges Ziel sein müsse. Die vielen Wechsel seien Ursache für unbeständige Unternehmensstrategien und hätten bedeutsame Fehler nach sich gezogen. Exemplarisch ist das Hickhack um die Printer- und PC-Sparte: 2005 hatte Fiorina beide Bereiche zusammengelegt, ihr Nachfolger Hurd machte die Entscheidung rückgängig.
Als Hurd im Jahr 2010 gehen musste, leitete der neue Chef Apotheker den Verkauf der PC-Sparte ein. Apotheker stolperte über die umstrittenen Pläne und wurde entlassen. Whitman betonte wiederum die Bedeutung der PC-Sparte für das Unternehmen. Die diversen CEOs haben rund 75.000 Mitarbeiter entlassen oder entsprechende Pläne angekündigt. Aktuell verfolgt Whitman das Ziel, bis zu 29.000 oder acht Prozent der 349.000 HP-Arbeitsplätze zu streichen.
Die fortwährenden Umstrukturierungen und Kürzungen haben eine verunsicherte Belegschaft hinterlassen. Viele haben ihr Vertrauen in die Führungsmannschaft verloren, beobachtet Kimberly Elsbach, Professor an der University of California und Autor verschiedener Analysen über HP. "Die Unruhe durchdringt die Belegschaft und beeinträchtigt die Mitarbeiter dauerhaft", fasst er zusammen.
HPs aktueller Lösungsansatz: Trotz Job-Abbau erwartet Whitman, das Ruhe ins Unternehmen einkehren wird. Ein stabiles Management-Team werde in eine konsistente Strategie münden und somit die Moral der Mitarbeiter stärken. Sie jedenfalls habe vor, CEO zu bleiben.