Globalisierung 2.0

Was IT-Profis künftig können müssen

02.06.2011
Von Petra Riedel

"Die Leute werden verheizt"

Der Druck auf IT-Profis ist enorm - nicht nur durch Kennzahlen und Controlling. Die Betriebsratsvorsitzende der Software AG, Monika Neumann, wünscht sich, dass dieser Entwicklung Grenzen gesetzt werden; sie beobachtet eine zunehmende Arbeitsverdichtung und wachsende Probleme mit Burnout. "Die Leute werden zum Teil verheizt. Oft bleibt für die Weiterbildung zu wenig Zeit, weil fakturierbare Tage wichtiger sind. Dabei müssen die Fachkräfte eine Chance haben, ihre Qualifikationen auf dem Laufenden zu halten", fordert die Arbeitnehmervertreterin.

Selbstverständlich ist es nicht, dass Unternehmen dies unterstützen. Vielleicht ist World of Warcraft gar kein so schlechter Tipp von HP-Chef Smid - zumindest für Mitarbeiter von Firmen, die wenig in Weiterbildung investieren.

Der IT-Profi 2.0

Die Kopfarbeit ist in den Sog der Industrialisierung geraten. Der IT-Profi ist nicht mehr der "Maßschneider", der in ganzheitlicher Arbeit eine Lösung für ein spezielles Kundenproblem ertüftelt.

Aufgaben sind zum Teil weltweit verteilt. Zunehmende Arbeitsteilung geht einher mit einem massiven Schub an Standardisierung und Prozessorientierung.

Menschen, die sich zum Teil nie persönlich begegnen, müssen über große Distanzen vertrauensvoll kooperieren. Kommunikative Fähigkeiten und interkulturelle Sensibilität verschränken sich zunehmend mit fachlichen Anforderungen.

IT-Profis haben ihr Profil bisher vor allem im Rahmen neuer Projekte erweitert. Zukünftig wird es immer wichtiger, die eigene Weiterqualifizierung als strategische Aufgabe anzugehen.