Was ist eigentlich eine serviceorientierte Architektur (SOA)?

31.08.2007
Von 
Daniel Liebhart ist Dozent für Informatik an der ZHAW (Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) und Solution Manager der Trivadis AG. Er ist Autor verschiedener Fachbücher.

10 Schritte zu SOA

Ein bewährtes Vorgehen zur Schrittweisen Einführung ist:

  • 1. SOA Know-how: Erwerben Sie das notwendige Wissen zum Thema SOA.

  • 2. Eigenes SOA-Modell: Entwickeln Sie eine herstellerunabhängige SOA für Ihr Unternehmen als logisches Modell und formulieren die eigenen Ziele.

  • 3. Basisdienste definieren: Wenige potenzielle Basisdienste werden isoliert und dokumentiert.

  • 4. Einführungsprojekt auswählen: Wählen Sie ein geschäftskritisches Projekt aus, um die Architektur umzusetzen. Ein Prototyping einer kleineren Applikation kann im Vorfeld sinnvoll sein, liefert jedoch keine signifikanten Ergebnisse.

  • 5. Prozesse modellieren: Modellieren Sie den vom Einführungsprojekt unterstützte Geschäftsprozess in BPEL.

  • 6. Dienste realisieren: Realisieren Sie die für das Einführungsprojekt benötigten Dienste und gleichen Sie diese mit den potenziellen Basisdiensten ab.

  • 7. Anwendung bereitstellen: Nehmen Sie das Einführungsprojekt in Betrieb.

  • 8. Zielabgleich: Gleichen Sie nach einer längeren Betriebsdauer werden die in Schritt 3 formulierten Ziele mit den Ergebnissen ab.

  • 9. SOA-Regeln: Formulieren Sie SOA-Regeln und eine für Ihr Unternehmen verbindliche Architektur.

  • 10. Ausbreitung: Kommunizieren Sie das Einführungsprojekt in Ihrem Unternehmen und setzen Sie SOA in weiteren Projekten um.

Selbstverständlich lässt sich der Nutzen einer SOA auch in Rahmen einer ROI Betrachtung rechnen. Es gilt jedoch, was für jede ROI Rechnung in der Informatik gilt: Sie ist komplex, basiert sehr oft auf einer Vielzahl von Annahmen und wird sehr selten nachkalkuliert.

Unstrittig ist aber, dass die Verwendung bestehender Systeme wesentlich günstiger als der Bau eines neuen Systems ist. Unstrittig ist auch, dass eine Änderung der Programmlogik durch die Instrumente auf der Orchestration-Ebene wesentlich günstiger als jede Programmänderung ist. Und dass mit Standardisierung große Skaleneffekte auf Unternehmensebene erreicht werden können. (Daniel Liebhart/mha)