Berufseinstieg

Was Hochschulabsolventen 2012 verdienen

01.05.2012
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Im Schnitt können Absolventen mit einem Einstiegsgehalt von 42.000 Euro im Jahr rechnen. Ob sie mehr oder weniger als der Durchschnitt verdienen, ist auch 2012 eine Frage ihres Abschlusses, der Größe und Branche ihres Arbeitgebers sowie der Region. Das zeigt die Gehaltsstudie von Alma Mater.

Manchmal liegen zwischen Wunsch und Wirklichkeit Welten. So gehören die Medien und die Tourismusindustrie immer noch zu den beliebten Branchen, in denen Hochschulabsolventen arbeiten wollen. Nimmt man aber das Einstiegsgehalt als Indikator für einen guten Berufsstart mit Perspektiven, dürften diese beiden Branchen in der Gunst des Nachwuchses sinken. Ein Blick in die diesjährige Gehaltsstudie von Alma Mater verrät, dass akademische Nachwuchskräfte nirgends so schlecht bezahlt werden wie in der Tourismusindustrie (27.000 Euro) und in den Medien (33.000 Euro). Ähnlich niedrig sind die Gehälter nur noch im öffentlichen Dienst (36.000 Euro), wo der Verhandlungsspielraum für Absolventen aufgrund der Bindung an den Tarifvertrag gering ist.

Beste Verdienstchancen in der Automobilindustrie

Schon beim Berufseinstieg auf dem Gipfel: Hochschulabsolventen verdienen in der Autoindustrie am besten.
Schon beim Berufseinstieg auf dem Gipfel: Hochschulabsolventen verdienen in der Autoindustrie am besten.
Foto: Sergej Khackimullin - Fotolia.com

Die Auswertung von über 6300 Gehaltsdaten in über 1000 Unternehmen ergab ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von 42.000 Euro im Jahr. Am besten vergütet die Fahrzeugindustrie die Hochschulabsolventen, mit 46.000 Euro im Jahr, was 45 Prozent mehr ist als das Anfangsgehalt in der Tourismusindustrie. Überdurchschnittlich zahlen auch die Elektrotechnikindustrie, der Maschinenbau, Chemie- und Pharmaunternehmen, Banken und Versicherungen, die Automobilzulieferer und die Konsumgüterindustrie.

Auffällig ist zudem, dass in den Branchen, die gut zahlen, auch Trainees keinen großen finanziellen Nachteil haben. Im Maschinenbau liegen nur 1600 Euro zwischen dem Direkteinsteiger in der IT (45.100 Euro) und dem Teilnehmer eines Traineeprogramms ( 43.500 Euro). In Banken liegen beide mit etwa 43.600 Euro im Jahr sogar gleichauf. Ganz anders dagegen in den Medien, ein Trainee kommt nur auf durchschnittlich 25. 700 Euro, ein Direkteinsteiger erhält 11.000 Euro mehr im Jahr. In den gut zahlenden Branchen macht es auch kaum einen Unterschied, in welchem Bereich ein Hochschulabsolvent beginnt, ob Einkauf, Marketing, Vertrieb, Forschung und Entwicklung, Fertigung, Finanzen oder IT, die Bandbreite der Einstiegsgehälter ist minimal.

Eine Frage der Unternehmensgröße

Neben der Branche, in der der Arbeitsgeber tätig ist, beeinflusst auch seine Größe das Einstiegsgehalt stark. Die Alma-Mater-Studie zeigt: Je mehr Mitarbeiter ein Unternehmen beschäftigt, umso höher sind die Verdienstmöglichkeiten. in einer kleinen Firma mit bis zu 100 Mitarbeiter können Hochschulabsolventen durchschnittlich 37.000 Euro im Jahr erwarten, während Großunternehmen 20 Prozent mehr, also über 44.000 Euro im Jahr zahlen. Dennoch sollte bei der Arbeitgeberwahl nicht nur das Gehalt entscheiden. In kleineren Unternehmen erhalten Einstieger oft die Chance, übergreifendere Berufserfahrung zu sammeln und Einblicke in unterschiedliche Tätigkeitsfelder zu erhalten. In Konzernen ist dagegen die eigene Aufgabe oft schon in hohem Maße spezialisiert.