Cloud Computing, Managed Services & Co

Was die Systemhäuser 2012 erwartet

30.11.2011
Von 
Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

IT wird mobiler

Foto: Pressmaster, Fotolia.de

Und hier stieg das Interesse der Systemhäuser am stärksten: Befasste sich im Vorjahr nicht einmal jeder dritte Befragte (27,1 Prozent) mit Mobility, so nahm 2011 der Anteil derjenigen, die dies als wichtiges Geschäftsfeld einstufen, auf 40,4 Prozent zu. Auf die Vielzahl der Projektanfragen von Kunden reagierte Computacenter auf besondere Art: Deutschlands größtes Systemhaus hat den Apple-Integrator HSD Consult von der Gravis-Gruppe übernommen.

Auch andere Systemhäuser berichten von vielen Kunden, die iPads und iPhones sicher in ihre Netze einbinden möchten. Denn mit der Beschaffung der passenden Endgeräte ist es nicht getan. Auch die für das tägliche Business notwendige Software muss auf diesen Devices zuverlässig arbeiten

Für viele mobile Mitarbeiter geht es allerdings nicht allein um das passende Smartphone oder den Tablet-PC, sie wollen und müssen für ihre Kunden und Partner stets erreichbar sein. Dazu zählt, dass sie unterwegs ihre E-Mails abrufen können, dass Anrufe am Festnetzanschluss automatisch auf ihr Mobiltelefon weitergeleitet werden und dass ihr CRM-System auch auf dem Smartphone die volle Funktionsvielfalt bietet. Nur unter diesen Voraussetzungen bringen die neuen Mobilgeräte die versprochenen Effizienzverbesserungen.

Nur wenige UCC-Anbieter

All diese Komponenten lassen sich unter dem Oberbegriff "Unified Communications" (UC) zusammenfassen. Oft wird dieses Leistungsbündel noch um Gruppenarbeit erweitert und unter der Sammelbezeichnung "Unified Communications and Collaboration" (UCC) vermarktet. Doch die Zahl der darauf spezialisierten IT-Dienstleister ist begrenzt, gerade einmal jedes vierte Systemhaus (26,3 Prozent) befasst sich schwerpunktmäßig mit dieser Thematik. Ebenfalls relativ gering ist die Menge der Cloud-Spezialisten in diesem Umfeld, lediglich fünf IT-Systemhäuser vermitteln TK-Dienste aus der Cloud.

Druckdienste bleiben gefragt

Größeres Entfaltungspotenzial bietet das Geschäft mit Managed Print Services. Darunter versteht man alle über den reinen Verkauf von Druckern hinausgehenden Services wie etwa die Abrechnung anhand der ausgedruckten Seiten, automatische Benachrichtigung des Technikers im Störungsfall oder bedarfsorientierte Bestellung von Verbrauchsmaterialien, aber auch komplexe Softwareprojekte etwa für das Drucken aus der Cloud oder die Weitergabe der Druckdaten an ausgewählte Endgeräte.

Web 2.0 im Kommen

Befragt nach neuen Themen auf ihrer Agenda zeigten die Systemhäuser, dass sie Social Media im Auge behalten, aber bisher nicht als vordringlich ansehen. Soziale Netzwerke wie Twitter oder Facebook erachten nur 17,5 Prozent der IT-Dienstleister hierzulande als wichtigen Trend. Dafür geht es mit dem Thema Business Intelligence stetig bergauf.

Fast jedes fünfte Systemhaus (19,3 Prozent, im Vorjahr: 13,6 Prozent) beschäftigt sich mit BI-Projekten. Immer mehr Anwenderunternehmen wollen Informationen etwa über Kunden und Absatzzahlen analysieren, um neue Märkte zu erschließen oder bestehende Geschäftsbeziehungen zu erweitern. (jha)