Steigender Bedarf an Backup-Diensten
Insgesamt räumen Unternehmen der Datensicherung ohnehin einen immer höheren Stellenwert ein: War Storage im Vorjahr nur für 35,6 Prozent der Systemhäuser ein wichtiges Geschäftsfeld, so stieg der Anteil derjenigen, bei denen Backup- und Recovery-Projekte im Kommen sind, auf 42,1 Prozent. Ähnlich stark (von 28,8 auf 35,1 Prozent) nahm die Nachfrage nach Security-Lösungen zu.
Ein weiterer vom Markt gut angenommener Dienst ist Platform as a Service (PaaS). Darunter verstehen Marktforscher die im externen Rechenzentrum bereitgestellten Softwareentwicklungsumgebungen, Datenbanken oder gar komplette Betriebssysteme. Als Paradebeispiel für eine Plattform in der Wolke gilt Microsofts "Azure". Etwa jedes zweite Systemhaus mit Cloud-Erfahrung (52,3 Prozent) bietet damit zusammenhängende Plattformdienste an, hier gab es gegenüber dem Vorjahr (48,9 Prozent) keine großen Veränderungen zu verzeichnen.
Anbieter setzen auf PC-Dienste
Umso mehr Bewegung gab es im Geschäft mit Managed Desktop Services. Diesen in der aktuellen Erhebung erstmals gezielt abgefragten Dienst hat bereits mehr als jedes zweite Cloud-affine Systemhaus in sein Portfolio aufgenommen. Im Fragebogen vom Vorjahr gaben nur vereinzelte Dienstleister in Freitextfeldern an, die Desktops ihrer Kunden aus der Ferne zu managen.
Offenbar verlangen mittlerweile immer mehr Unternehmen auch für ihre dezentrale Infrastruktur nach externen Betreibermodellen. Zudem gibt es mehr und mehr Anfragen nach Desktop-Virtualisierung. Sie könnte den externen Betrieb der Arbeitsplatzrechner auf ein neues Niveau hieven, wenn etwa die Betriebssysteme der dezentralen Installationen in einem zentralen Rechenzentrum laufen.
Möglicherweise ist das steigende Interesse an Desktop-Virtualisierung dem Trend zum privaten Endgerät im Berufsalltag geschuldet. Immer mehr Arbeitgeber stellen es ihren Angestellten frei, ihr eigenes mobiles Endgerät, ob Tablet-PC oder Smartphone, mit ins Unternehmen zu bringen und dort geschäftlich zu nutzen. Dieser von Marktforschern auch als "Consumerization" oder "Bring Your own Device" (ByoD) bezeichnete Trend zeigt zudem enorme Auswirkungen auf das herkömmliche Mobility-Geschäft.
- Bring your own PC
Firmen und Angestellte können vom Einsatz privater iPads & Co. im Büro profitieren. Lesen Sie hier, was zu beachten ist. - IT-Security:
Welche Sicherheits-Parameter gelten für die privaten Geräte? Welche Art der Verschlüsselung wird eingesetzt? - Lizenzen und Software:
Zentrale Softwarebeschaffung oder Eigenbezug der Software durch den Mitarbeiter, eventuell über Home Use-Programme (wie beispielsweise Microsoft Home Use Program)? - Den Business Case für BYoPC richtig rechnen:
Wie hoch sind die Zusatzkosten für die Virtualisierung und den Ausbau der Server? Was kostet BYoPC insgesamt (Total Cost of Ownership)? - Prüfung und Update der IT-Richtlinien:
Pflichtbestandteile der neuen UOD-Richtlinie sind Verantwortlichkeiten, Regelungen zu Wartung, Ersatz und Leihgeräte und Bestimmungen zum finanziellen "Zuschuss" (bei Ausscheiden des Mitarbeiters rückzahlbares Darlehen oder "verlorener Zuschuss", jährliche Beteiligung des Arbeitgebers). - Datenschutzrecht:
Einsicht, Nutzungs- und Zugriffsrechte des Arbeitgebers auf die privaten Geräte explizit regeln, die Grenzen des Beschäftigtendatenschutzes einhalten! - Steuerrecht:
Anschaffung des PC als Werbungskosten oder Anrechnung des geldwerten Vorteils bei Überlassung von Firmen-Software zu privater Nutzung?