Social Media und Outsourcing
Compliance: geschäftliche Nutzung sozialer Netzwerke
Im kommenden Jahr müssen sich die Unternehmen gezielt mit Social Media auseinandersetzen. Sie sollten festlegen, in welcher Form sich ihre Mitarbeiter "geschäftlich" in sozialen Netzwerken bewegen dürfen. Meldet sich ein Mitarbeitern mit dem Unternehmensnamen an, muss der Arbeitgeber sicherstellen, dass die Aktion keine nachteiligen Auswirkungen für ihn hat.
Andererseits müssen alle Mitarbeiter, die aus einem geschäftlichen Beweggrund in sozialen Netzwerken aktiv sind, eine einheitliche und stimmige Unternehmensdarstellung gewährleisten. Daher sind Arbeitgeber und Betriebsrat dazu angehalten, eine interne Richtlinie zu verabschieden.
- Womit verdienen unsere Firmen in zehn Jahren ihr Geld?
"Bewahrer der Tradition" und "Hüter des Geschäftsmodells" haben schlechte Karten. Ein Mittelweg muss gefunden werden, sagt Dr. Georg Kraus. Neun Tipps, wie Sie ihr Unternehmen auf den richtigen Weg bringen können: - Neue Wege:
Scheuen Sie sich als Unternehmensführer nicht, unkonventionelle Wege zu gehen - selbst wenn alle Zahlen, Daten und Fakten Ihrem Vorhaben (scheinbar) widersprechen. Denn Zahlen spiegeln nur die Vergangenheit wider. Ihren Aufgabe als Unternehmensführer ist es aber, neue Richtungen einzuschlagen. - Aufgaben abgeben:
Geben Sie Ihr operatives Geschäfts, selbst wenn es Ihnen Spaß macht, an die nächste Ebene ab! Denn Ihre Kernaufgabe als Unternehmensführer ist es nicht, Ihr Unternehmen zu managen, sondern dessen Entwicklung zu steuern. - Neue Märkte:
Bringen Sie Ihre Mitarbeiter in Situationen, in denen sie erleben, was wirklich in den Märkten "abgeht" - zum Beispiel in den Schwellenländern. Deren Entwicklungsdynamik ist faszinierend und erschreckend zugleich. <br><br>Bild: T. Gründer - Motivation:
Belohnen Sie mutige Mitarbeiter - selbst wenn sich ihre Ideen als nicht tragfähig oder umsetzbar erweisen. Ihre Mitarbeiter inklusive Führungskräfte müssen spüren: Das Suchen nach neuen Lösungen und Wegen ist von unseren Vorgesetzten erwünscht und wird (mit Anerkennung) belohnt. - Kreativität:
Richten Sie in Ihrer Organisation "Kreativ-Inseln" ein, wo sich zum Beispiel Ihre High-Potentials als Unternehmer betätigen können. "Start-ups" generieren oft großartige Ideen und Business-Modelle. - Unternehmer-Budget:
Stampfen Sie Ihr betriebliches Vorschlagswesen ein. Installieren Sie stattdessen ein "Unternehmer-Budget". Stellen Sie Ihren Mitarbeiter ohne große Bürokratie Geld zum Ausfeilen, Austesten und Umsetzen neuer Ideen zur Verfügung. - Fordern:
Pushen Sie Ihr Management permanent, sich über die künftigen Entwicklungen in Ihrem Markt sowie im Unternehmensumfeld Gedanken zu machen! Haken Sie in Meetings nicht nur die Agenda ab, sondern fragen Sie zum Beispiel auch mal: Was bedeutet diese technologische Entwicklung für uns? Wie könnte sie weiter gehen? - Fördern:
Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Menschen um sich haben, die Trendsetter sind oder über Trendscout-Fähigkeiten verfügen. Regelmäßige Workshops mit diesen Menschen und Ihrem Management helfen Ihnen, Marktentwicklungen und Technologiesprünge zu antizipieren. - "Freie" Mitarbeiter:
Stellen Sie Mitarbeiter ohne klare Funktion ein. Bitten Sie diese Mitarbeiter, sich umzuschauen und nach sechs oder zwölf Monaten mit einer Idee für ein neues Geschäfts- oder Businessmodell zurückzukommen.
Outsourcing: mehr Provider, mehr Risiken
Die Unternehmen arbeiten vermehrt mit vielen unterschiedlichen Providern zusammen. Damit hat das Management zunehmend die Aufgabe, all diese spezialisierten Dienstleister auch zu steuern - vor allem dann, wenn es bei dieser Koordination um die Kontrolle der rechtlichen Aspekte geht. Je zersplitterter die Provider-Landschaft, desto größer die rechtlichen Risiken.
Daher ist darauf zu achten, die Schnittstellen sauber zu definieren und Klarheit über die jeweiligen Verantwortlichkeiten zu schaffen. Bei einer Multi-Vendor-Strategie müssen Outsourcing-Verträge auf etwaige Schwachstellen untersucht und gegebenenfalls nachverhandelt werden. (qua)
Und was jetzt?
Wo sollte ein mittelständisches Unternehmen beginnen, die Acht-Punkte-Agenda abzuarbeiten? Dazu einer der beiden Autoren des vorstehenden Artikels, Jan Geert Meents:
"Der Geschäftsführer sollte analysieren, welche Aspekte der Rechtsagenda für sein Unternehmen von besonderer Bedeutung sind. Auf Basis dieser Priorisierung ist es empfehlenswert, gemeinsam mit den internen Fachabteilungen wie Inhouse-Justiziar beziehungsweise einem oder mehreren auf IT-Recht spezialisierten Anwälten festzulegen, wie mit den identifizierten Risiken umgegangen werden soll."