Generationsexperiment Teamarbeit

Was ältere Arbeitslose und junge Entwickler voneinander lernen

08.05.2008
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Alles paletti also? "Natürlich gibt es in gemischten Teams auch Konflikte", gibt Blichenberg-Hansen zu. Ob Kollegen miteinander klarkommen oder nicht, hängt seiner Meinung nach aber nicht von Alter und Qualifikation ab. Für den Manager besteht in gemischten Teams nicht mehr und nicht weniger Konfliktpotenzial als bei homogenen Gruppen. "Die meisten Kontroversen entzünden sich an der Person selbst, nicht an fehlendem Wissen", schildert er seine Beobachtungen. "Wer Schwierigkeiten hat, sich in Strukturen einzuordnen, oder sich maßlos überschätzt, eckt überall an."

Chance für die 90-Prozent-Bewerber

Von einem groß aufgezogenen Konflikt-Management hält Blichenberg-Hansen nicht viel. Dazu sei das Team zu klein. Über fachliche Themen sind die Mitarbeiter ohnehin ständig im Gespräch und persönliche Probleme werden zunächst unter vier Augen geregelt. Das Projekt ist Neuland, so dass auch vieles ausprobiert wird. So müsse man beispielsweise immer wieder prüfen, wie detailliert die Aufgaben für die einzelnen Mitarbeiter zu definieren sind, damit es nicht zu Missverständnissen und Leerlauf kommt.

Auch wenn noch nicht alles optimal läuft: Der Itelligence-Manager denkt bereits darüber nach, ähnliche Projekte in anderen Niederlassungen zu starten. Sein Praxis-Tipp: Unternehmen sollten den Mut haben, neue Recruiting-Wege zu gehen. Nicht alle Bewerber entsprechen auf Anhieb hundertprozentig dem gesuchten Tätigkeitsprofil. Warum es nicht auch mit Menschen versuchen, die nur 90 Prozent der Anforderung erfüllen? Projekte wie die gemischten Teams bieten dafür eine gute Möglichkeit - vorausgesetzt, die Motivation stimmt und die Chance zur permanenten Weiterbildung wird wahrgenommen.