Strategie

Wachstum beginnt mit der richtigen Einstellung

20.11.2017
Von 
Daniel Delank schreibt als Experte zu den Themen IT-Strategie, Management und Outsourcing. Als Regionsleiter Business Operation analysiert und bewertet er ständig den internationalen IT-Markt. Seit 2009 engagiert er sich an verschiedenen Universitäten wie der DHBW Stuttgart, der Universität Hohenheim und der ESB in Reutlingen, als externer Dozent.

Worin unterscheiden sich die beiden „Mindsets“?

Leben wir mit einem „Fixed Mindset“, sind wir der Überzeugung, dass Fähigkeiten und Talente angeboren und unveränderlich sind. Man muss sich also beweisen und aufzeigen, dass man bestimmte Qualitäten vorzuweisen hat, da man diese kaum oder nur schwer erarbeiten kann. Daraus resultiert, dass durch Erfolg oder Niederlage das Selbstvertrauen und der Selbstwert steigt oder fällt. Schwieriges wird letztendlich gemieden, weil es im Falle eines Fehlschlags den eigenen Selbstwert in Frage stellt.

Im Kontrast dazu steht das andere Extrem des „Growth Mindsets“. Es stellt die innere Überzeugung dar, dass man sich weiterentwickelt sowie Fähigkeiten erlernen und durch Übung verbessern kann. Im Gegensatz zum „Fixed Mindset“ werden Fehlschläge als Gelegenheiten wahrgenommen, um dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln. Vertritt man eine solche Einstellung, stellt man sich automatisch viel bewusster schwierigen Problemen und Herausforderungen, denn sie stellen eine viel größere Chance dar, etwas zu lernen und selbst zu wachsen. Tritt ein Misserfolg ein, wird dieser schnell überwunden, da das Gefühl des Versagens von der Freude des Wissenserwerbs übertroffen wird.

Da beide Selbstbilder Extreme darstellen, treffen sie keineswegs für jeden zu. Die Haltung ist nicht nur bei unterschiedlichen Menschen verschieden, sondern kann auch bei einer einzelnen Person variieren, abhängig von den Lebensbereichen, in welchen eine solche Herausforderung eintritt.

Der Weg zum Erfolg ist ein langer Lernprozess.
Der Weg zum Erfolg ist ein langer Lernprozess.
Foto: patpitchaya - shutterstock.com

Die Geschichte scheint dabei Dweck Recht zu geben. Viele große Erfinder, Denker und Wissenschaftler haben sich nicht nur wegen ihrer Intelligenz hervorgetan, sondern vor allem durch ihr Durchhaltevermögen. Nimmt man beispielsweise den Erfinder der Glühbirne, Thomas Alva Edison. Er soll 1.000 Modelle gebaut haben, bis er eine funktionierende Glühbirne erschaffen hatte. „Die Glühbirne war keine Erfindung mit 1.000 Fehlversuchen, sondern eine Erfindung, für die es 1.000 Schritte gebraucht hat.“, sollen seine Worte nach der Erfindung gewesen sein, die die Grundhaltung des „Growth Mindset“ perfekt widerspiegeln.

Mit diesen Maßnahmen zum „Growth Mindset“

Schwächen und Fehler dürfen nicht ausgeblendet werden, sondern müssen erkannt und akzeptiert werden, sodass man sie überwinden kann. Weiterentwickeln kann man sich nicht nur durch die Betrachtung der eigenen Fehler, sondern auch durch die Fehler der anderen. Das Wort „versagen“ sollte dabei durch das Wort „lernen“ ersetzt werden. Wird ein Ziel nicht erreicht, bedeutet das nämlich lediglich, dass man daraus gelernt hat und nicht, dass man versagt hat.

Auch der Lernprozess sollte mehr wertgeschätzt werden als das Endergebnis. Erstreckt er sich dann über den erwarteten Zeitrahmen, erfolgt keine Enttäuschung. Nur weil man etwas schnell lernt, heißt es nicht automatisch, dass man gut gelernt hat. Hilfreich ist es auch, sich nach der Adaption des Gelernten ein nächstes Ziel zu stecken. Ausgelernt hat man nämlich nie. Ist das Gelernte noch nicht erreicht, sollte man sich den Ausdruck „noch nicht“ aneignen. Dieser greift den Lernprozess auf und gibt einem nicht das Gefühl des Scheiterns.

Vermeiden sollte man die Suche nach der Bestätigung und Anerkennung anderer, denn sie führt dazu, dass man sein Entwicklungspotenzial nicht vollständig ausschöpft. Wird man kritisiert oder kritisiert andere, sollte dies lediglich konstruktiv erfolgen.