Servervirtualisierung

VMware vSphere 6 - die Neuerungen im Detail

29.05.2015
Von 
Thomas Drilling ist als freier IT-Journalist und IT-Consultant tätig. Seine Spezialgebiete sind Linux und Open-Source-Software.

Schwimmende Lizenzen

Außerdem führt VMware mit vSphere 6 sogenannte schwimmende Lizenzen ein. Wer also sein Datacenter regelkonform lizenziert hat, kann künftig Päckchen mit 25 VMs kaufen, diese dann aber nach Belieben, also auch an anderen physischen Locations einsetzen, und zwar unabhängig von der Anzahl der CPUs, auf denen diese VMs laufen.

Die Crux mit Flash

VMwares Web-Client basiert auf Flash und zudem auf der verwalteten NPAPI-Schnittstelle von Mozilla, was für Nutzer weitreichende Komplikationen hat. Da der Web-Client eine aktuelle Flash-Version benötigt, scheidet der Einsatz unter Linux aus, weil Adobe das Linux-Flash-Plugin seit einiger Zeit nicht mehr weiterentwickelt. Immerhin läuft der Web-Client hier zumindest unter Chromium, weil für diesen mit Pepperflash eine von Adobe unabhängige Weiterentwicklung für das Flash-Plugin existiert. Verzichten müssen Linux-Nutzer aber auf jeden Fall auf weiterreichende Komfortfunktionen wie den Vollbildmodus im VMRC-Browser-Plugin oder die Möglichkeit, per Webbrowser Dateien in einen Datastore hoch- oder herunterladen zu können, sowie auf das Importieren von OVF-Templates per Browser, weil sich unter Linux das Client-Integration-Plugin nicht installieren lässt. Dieses sollte zwar prinzipiell mit Firefox und Chrome funktionieren, basiert aber auf der veralteten NAPI-Plugin-Architektur aus Netscape-Zeiten, die von Chrome und Firefox unter Linux nicht mehr unterstützt wird. Für den Internet Explorer unter Windows ist das CIP-Plugin ebenfalls nicht verfügbar. Die Zeiten wären also durchaus reif für einen neuen HTML5-Web-Client.

VMware Remote Console

Immerhin hat VMware im Oktober vorigen Jahres eine neue Version 7.0 der VMware Remote Console (VMRC) veröffentlicht, die aufgrund der geschilderten Probleme mit der NPAPI-Schnittstelle jetzt wieder als Stand-alone-Version realisiert ist. Diese erschließt zumindest unter Windows unabhängig vom Web-Client eine komfortable Zugriffsmöglichkeit auf vSphere-VMs einschließlich Vollbildmodus und Funktionen zum Steuern der VM, also zum Starten oder Herunterfahren. Im Gegensatz zum Browser-Plugin steht die native VMRC-Version nämlich schon vor dem Start der VM zur Verfügung. VMRC kann auf dieser Webseite heruntergeladen werden. (hal)