Funktional bieten alle drei Kandidaten wie VMware vSphere, Microsoft Hyper-V und Red Hat Enterprise Virtualization beispielsweise hinsichtlich der Maximalwerte von VMs pro Node/Cluster, Anzahl vCPUs, RAM usw. pro VM oder die unterstützte Anzahl an logischen CPUs und RAM am Host-System seit langem weit mehr, als die meisten Unternehmen und realen Bedingungen ausnutzen. Als Entscheidungskriterium für Unternehmen, die erst jetzt in die Serverkonsolidierung einsteigen wollen, zählen aber mitnichten nur Marktanteile.
Ebenfalls in Betracht gezogen werden müssen:
• die Kosten für Anschaffung (Lizenzierung) sowie Implementation und Betrieb der jeweiligen Lösung. Hier lockt z. B. Red Hats Lösung nach eigener Lösung mit einem Kosteneinsparpotenzial von 50 bis 80 Prozent gegenüber vSphere.
• die Integrationsfähigkeit in bestehende Umgebungen und die Zukunftssicherheit in Bezug auf eine etwaige Integration mit Cloud-Lösungen. Auch hier kann man z. B. Red Hat Enterprise Virtualization Punkte als Enabler für OpenStack-basierte Private-Clouds sammeln.
• Den Aufwand (Schulung / Einarbeitung), um die eigene Virtualisierungsumgebung mit den Managementwerkzeugen des jeweiligen Herstellers zu verwalten. Hier hat Hyper-V mit seiner Integration in Microsoft Windows sicher Vorteile. Außerdem spielt auch der Faktor der eigenen Affinität zum jeweiligen Host- und Management-Betriebssystem in Zusammenhang mit den Vorkenntnissen eine gewisse Rolle.
- Microsoft Hyper-V: Virtuelles Netzwerk aufbauen.
Durch die Netzwerk-Virtualisierung des Hyper-V 2012 lassen sich mehrere virtuelle Netzwerke auf einem physischen Netzwerk abbilden. - Microsoft Hyper-V: Virtuelle Switches anlegen.
Der Hyper-V unterstützt virtuellen Switches. Über sie erfolgt die Kommunikation der virtuellen Maschine untereinander. Die Einstellungen dazu finden Sie bei der Definition der Rollen des Windows Servers. - Microsoft Hyper-V: Speicher-Migration durchführen.
Der Hyper-V unterstützt in der neuen Version die Migration des Speichers von einem System zu einem zweiten Speicher. Die Konfiguration der parallel durchzuführenden Speichermigrationen legen Sie im Server Manager des Windows Server 2012 und darin der Verwaltung des Hyper-V fest. - Microsoft Hyper-V: Clustered Shared Volumes (CSV) anlegen
Clustered Shared Volumes vereinfachen die Live Migration von virtuellen Maschinen im Kontext des Hyper-V. Dies erfolgt durch einen gemeinsamen Zugriff auf den Speicher. Clustered Shared Volumes verlangen allerdings keine spezielle Storage Hardware. - Microsoft Hyper-V: Hosts mit Replica anlegen.
Durch Hyper-V Replica lassen sich virtuelle Maschinen von einem Host der primary Site auf einen zweiten Host der replica Site übertragen. - VMware Workstation: USB-3.0-Unterstützung nutzen.
VMware Workstation hat die Unterstützung für USB 3-Geräte verbessert. Um dies steigenden Datenmengen schneller mit den Desktops auszutauschen hat VMware die USB-Unterstützung optimiert. USB 3-Streams erlauben das schnellere Kopieren von Dateien zwischen USB-Gerät und Workstation-Gast. Über den Tab „Options“ (Optionen) und darin USB-Controller können Sie die Einstellungen für USB 3.0 vornehmen. - VMware Workstation: Netzwerkanbindung mit "NAT" oder "Host Only" nutzen.
Virtuelle Umgebungen der VMware Workstation benötigen, ebenso wie die physischen Strukturen eine Netzanbindung. Sie werden als "bridged", "NAT" (network address translation), und "Host-only" bezeichnet. Deren Verwaltung in der VMware Workstation erfolgt durch den „Virtual Network Editor…“.
Die Virtualisierungsprodukte und Hersteller im Einzelnen
Fokussiert man sich angesichts der zu erwartenden Marktrelevanz für 2016 auf VMware vSphere, Microsoft Hyper-V und Red Hat Enterprise Virtualization gibt es außerdem konzeptionelle Unterschiede zu berücksichtigen. Auch hier muss der Nutzer entscheiden, welche davon am besten mit den eigenen Vorkenntnisse, Vorlieben und Gegebenheiten harmonisieren.
VMware vSphere 6.0 | Microsoft Hyper-V v. 3.1 (Rolle von Microsoft Windows Server 2012 R2) | Red Hat Enterprise Virtualization 3.5 | |
Hypervisor / Typ | VMware ESXi, Typ1-Bare-Metal-Hypervisor mit monolithischen Kernel | Microsoft Server 2012R2 (GUI oder Core-basiert) oder Hyper-V-Server 2012 R2: Microkernel mit Parent Partition (Type 1), Gäste immer paravirtualisiert | RHEV-H, minimalisierter Linux-Kernel mit KVM-Hypervisor + Qemu auf Ring 3 (Typ1 und Typ2) |
Management-System | VMware vCenter Server (wahlweise Windows-basiert oder als virtuelle Linux-Appliance | Hyper-V-Manager auf dem Host (integriert) oder Microsoft System Center | RHEV-M (Red Hat Enterprise Linux) physisch oder virtuell, wahlweise als Appliance. |
Kernel | VMware | Microsoft | Linux |
Physische / Logische CPUs pro Host | 480 | 320 | 160 |
Virtuelle Maschinen pro Host | 2048 | 1024 | N/A |
Arbeitsspeicher pro Host | 12 TB | 4 TB | 4 TB |
vCPUs pro VM | 128 | 64 | 160 |
Arbeitsspeicher pro VM | 4 TB | 1TB | 4 TB |
Knoten pro Cluster | 64 | 64 | 160 |
VMs pro Cluster | 8000 | 8000 | 8000 |