Kompakter Monitor mit großem Nutzwert

Viewsonic ColorPro VP16-OLED im Test

26.11.2023
Von Christoph Hoffmann und Matthew S. Smith

SDR-Bildqualität

Die meisten tragbaren Monitore bieten eine Bildqualität, die für Word-Dokumente und das Surfen im Internet ausreicht. Beim ColorPro VP16-OLED sind die Anforderungen an die Bildqualität aufgrund des Preises und der Zielgruppe höher. Diese kann der Monitor erfüllen und sogar übertreffen.

Doch zunächst eine kurze Anmerkung zu den Ergebnissen: Die im Folgenden zum Vergleich herangezogenen Monitore sind keine direkten Konkurrenten des VP16-OLED, sondern repräsentieren eine Reihe von Panel-Technologien, die in konkurrierenden Monitoren zu finden sind.

Foto: Matt Smith

Der Viewsonic VP16-OLED startet mit einer hohen Helligkeit von bis zu 375 Nits. Das ist hervorragend für einen Standalone-OLED-Monitor, der das QD-OLED-Panel des Alienware AW3423DWF locker schlägt und sich neben konventionellen IPS-Displays wie dem Gigabyte M27Q X und dem NZXT Canvas 27Q einreiht. Das High-End OLED-Display Asus ProArt PG32DC gewinnt mit 540 Nits.

Foto: Matt Smith

Es überrascht nicht, dass der VP16-OLED ein ausgezeichnetes Kontrastverhältnis aufweist, das die Empfindlichkeit des für den Test verwendeten Farbmessgeräts übertrifft. Es gibt zwar technische Kontrastunterschiede zwischen den OLED-Monitoren, aber diese sind schwer zu erkennen.

Sie werden den enormen Vorteil des VP16-OLED gegenüber einem IPS-Display wie dem von Gigabyte und NZXT bemerken. Das OLED erscheint dunkler und satter in dunklen Szenen, hat aber mehr Tiefe bei hellen Inhalten. Das ist der Grund für hervorragende Ergebnisse bei Spielen, Filmen und professionellen Anwendungen.

Foto: Matt Smith

Mit einem Farbraum, der den gesamten sRGB- und DCI-P3-Farbraum sowie 97 Prozent des AdobeRGB-Farbraums abdeckt, geht der VP16-OLED weit über das übliche Maß hinaus. Damit übertrifft es sowohl den Alienware AW3423DWF, das über ein QD-OLED-Panel von Samsung verfügt, als auch der Gigabyte M27Q X, der ein IPS-Display mit Quantum Dots integriert.

Eine so große Farbskala eignet sich für so ziemlich alles: Foto- und Videobearbeitung, digitale Kunst und Animation. Wie bereits erwähnt, verfügt der Monitor über mehrere voreingestellte Modi, mit denen die Farbskala noch genauer an bestimmte Standards angepasst werden kann. Diese sind nützlich, wenn Sie in einem kleineren Farbraum wie sRGB arbeiten und sicherstellen möchten, dass die Farben korrekt dargestellt werden.

Foto: Matt Smith

Apropos Genauigkeit: Der VP16-OLED schneidet recht gut ab, auch wenn er in diesem Bereich bei den Standardeinstellungen hinter der Konkurrenz zurückbleibt. Andere tragbare Monitore können von Haus aus bessere Ergebnisse liefern. Fairerweise muss jedoch gesagt werden, dass diese Farbgenauigkeit ausreicht, um ein realistisches, lebensechtes Bild zu liefern.

Die Standardeinstellungen des VP16-OLED bieten eine Farbtemperatur von 6.200K, die etwas wärmer ist als der Zielwert von 6.500K. Dies bedeutet, dass das Bild eher rot und rosa erscheint. Das Standard-Gamma liegt bei 2,3 und damit etwas über dem Zielwert von 2,2. Inhalte erscheinen etwas dunkler als sie sein sollten.

Die Menüs des Monitors bieten jedoch eine beeindruckende Auswahl an Gamma- und Farbtemperaturmodi, die bei meinen Tests genau den Zielwerten entsprachen. Das bedeutet, dass Sie das Bild auf jede Farbtemperatur oder Gammaeinstellung einstellen können, die Sie für Ihre Arbeit benötigen oder die Ihre Augen bevorzugen.

Die Schärfe ist hervorragend. Die 1.080p-Auflösung des Monitors mag auf dem Papier nicht hoch erscheinen, aber sie entspricht einer Pixeldichte von 141 Pixeln pro Zoll. Das liegt zwischen der Pixeldichte eines 27-Zoll 1.440p-Monitors und eines 27-Zoll 4K-Monitors. Inhalte erscheinen gestochen scharf und kleine Schriften flüssig.

Insgesamt ist die Bildqualität des Viewsonic ColorPro VP16-OLED ausgezeichnet. Bei den meisten Messwerten schneidet er sehr gut ab. Der Farbraum ist seine stärkste Eigenschaft und liefert Ergebnisse, die man bei keinem anderen Monitor findet. Die lebendige und kräftige Darstellung des VP16-OLED wird Office-Nutzern gefallen. Seine Farbleistung und die zahlreichen Bildqualitätsoptionen erfüllen die Anforderungen von Content-Erstellern.

HDR-Bildqualität

Viewsonic bietet mit dem ColorPro VP16-OLED keine HDR-Unterstützung an. Dies mag schockieren, da viele günstigere tragbare Monitore HDR unterstützen. Allerdings ist die HDR-Leistung der meisten Monitore in dieser Kategorie eher mäßig, sodass das Fehlen der HDR-Unterstützung weniger überraschend ist, als es vielleicht scheint.

Dennoch werden einige professionelle Anwender enttäuscht sein. Wer HDR will, sollte sich den Asus Zenscreen MQ16AH ansehen. Der tragbare OLED-Monitor wird bei Amazon für 440 Euro angeboten.

Bewegungsdarstellung

Der Viewsonic ColorPro VP16-OLED verfügt über keine Funktionen zur Verbesserung der Bewegungsleistung. Er hat eine Bildwiederholrate von 60 Hz und besitzt kein Adaptive Sync.

Der Viewsonic ColorPro VP16-OLED bietet eine hervorragende Bildqualität für ein so kompaktes Design.
Der Viewsonic ColorPro VP16-OLED bietet eine hervorragende Bildqualität für ein so kompaktes Design.
Foto: Matt Smith

OLEDs bieten jedoch einen gewissen Vorteil bei der Bewegungsschärfe aufgrund der hervorragenden Pixelreaktionszeiten. Der ColorPro VP16-OLED gibt eine Grau-zu-Grau-Reaktionszeit von einer Millisekunde an, was mit vielen Spielmonitoren vergleichbar ist. Dies trägt zur Verringerung der Bewegungsunschärfe bei. Die Bewegungsschärfe ist geringer als bei 120-Hz- oder 144-Hz-Monitoren, aber höher als bei den meisten (wenn nicht allen) 60Hz-IPS-Monitoren.

Fazit

Der Viewsonic ColorPro VP16-OLED ist ein großartiger mobiler Monitor. Er liefert eine atemberaubende Bildqualität mit solider Helligkeit, ausgezeichnetem Kontrast und einem extrem großen Farbraum. Was den VP16-OLED aber wirklich auszeichnet, sind seine Extras. Der Monitor verfügt über einen vielseitigen Standfuß, eine Blendschutzhaube und eine Stativhalterung für den Einsatz unterwegs.

Im Lieferumfang sind außerdem alle Kabel und Netzteile enthalten, die für den Betrieb des Displays mit USB-C-, USB-A- oder HDMI-Ausgang benötigt werden.

Mit einem Listenpreis von 399,99 Euro ist der ColorPro VP16-OLED zwar etwas teuer, aber nicht teurer als andere tragbare OLED-Monitore. Seine vielen Vorteile machen ihn zu einem empfehlenswerten Gerät.

Spezifikationen

Bildschirmgröße: 15,6 Zoll
Native Auflösung: 1.920 × 1.080 Pixel
Panel-Typ: OLED
Bildwiederholrate: 60 Hz
Adaptiv-Synchronisation: Keine
HDR: Keine
Anschlüsse: Micro-HDMI 1.4, 2 × USB-C mit DisplayPort Alternate Mode, 3,5 mm Audioausgang
Standfuß-Einstellung: Höhe, Zelt, flach
VESA-Halterung: Keine (Stativhalterung verfügbar)
Lautsprecher: Ja
Dieser Artikel erschien im Original zuerst bei PCWorld und wurde ins Deutsche übersetzt.

(PC-Welt)