Replikation über WAN
Für maximalen Schutz der Daten im Sinne eines Disaster Recovery (DR)-Szenarios sind Offsite-Backups unerlässlich. Spezielle, zumeist recht komplexe DR-Lösungen unterstützen Administratoren bei deren Realisierung. Die Besonderheit von Veeam Backup & Replication 7 ist der für diese Zwecke bereits integrierte WAN-taugliche Replikationsmechanismus.
In Backup & Replication 7 baut der Hersteller sein Konzept der Data Protection weiter aus, indem er in der Enterprise Plus Edition die Replikation um eine WAN-Optimierung ergänzt. Sie verbessert das Übertragen von Backup-Dateien zu einer Remote-Site als reine Softwarelösung durch den Einsatz von Deduplikations- und Kompressionsalgorithmen. Der Hersteller spricht von einer 50fachen Geschwindigkeit gegenüber herkömmlicher Datenübertragung. In Verbindung mit der inkrementellen Backup-Technik lassen sich WAN-Replikate über gewöhnliche Verbindungen zuverlässig und effektiv realisieren.
Technische Voraussetzung ist ein Proxy-Server je Standort mit der Veeam-Software. Dedizierte Hardware oder spezielle Appliances sind dafür nicht erforderlich, da die Proxies auch in VMs betrieben werden können.
Backups automatisiert testen
Mit Virtual Lab bezeichnet Veeam eine abgegrenzte Umgebung, innerhalb derer der Administrator verschiedene Werkzeuge vorfindet, um Backups zu überprüfen, einzelne Dateien oder Objekte aus Backups zurückzusichern oder Test-Umgebungen auf Basis von Backup-Kopien zu generieren.
So kann mit der SureBackup-Komponente in einem Virtual Lab die Integrität von Backups automatisch geprüft werden: ausgewählte VMs werden in einem isolierten Netzwerk direkt aus dem Backup gebootet, sodann werden automatisierte Tests wie Heartbeat, Applikationsstatus und Verfügbarkeit von Ports darauf ausgeführt, um die Integrität zweifelsfrei zu ermitteln. Anschließend werden die Test-VMs wieder abgeschaltet und ein Report generiert.
Das Virtual Lab for Replicas ist ein Tool, um Replikate von VMware-VMs zu testen. Der Vorgang ist vergleichbar mit dem SureBackup-Prozess. Der Administrator kann in beiden Varianten eigene Prüfscripts in den Vorgang einklinken, um die Verifikation der von ihm vorgegebenen Prüfpunkte durchführen zu lassen.
Die On-Demand Sandbox macht sich gleichfalls das isolierte Netzwerk zunutze: Der Administrator kann hier Backups oder Repliken - auch an entfernten (DR) Standorten - gezielt starten, um sie für Test- oder Schulungszwecke verfügbar zu machen. Ein interessanter Ansatz ist dabei, hierfür die remote Disaster Recovery Site zu nutzen, um deren zumeist brachliegende Kapazitäten für solche Zwecke nutzbar zu machen, solange diese auf den Einsatz im Katastrophenfall "wartet".
Das kürzlich erschienene R2 Release bringt das SureBackup System auch für Hyper-V, so dass auch für den Microsoft-Hypervisor die Rücksicherung einzelner Objekte (U-AIR) sowie die On-Demand Sandbox verfügbar ist.
Backups zur Test-Umgebung machen
Administratoren können beliebig viele Virtual Labs einrichten. Das Veeam-System erzeugt dabei je Lab eine VM, welche als Proxy zwischen der Lab- und der Produktivumgebung fungiert. Über spezielle Routen kann der Netzwerkverkehr vom Veeam-Server in das Lab laufen, jedoch nicht aus diesem heraus, so dass die Lab-Umgebung komplett abgeschottet wird. Der Veeam-Administrator kann zudem eine eigene Netzwerktopologie in der Lab-Umgebung einrichten, um komplexe Netzwerksetups zu simulieren.
Für die On-Demand Sandbox wird zudem ein eigener Speicherort eingerichtet, an dem alle Daten gespeichert werden, die in den Sandbox-VMs geschrieben werden. Die Backups selbst bleiben dabei im Read-Only-Modus, so dass keine Veränderungen an den Originalsicherungen vorgenommen werden. Alle Änderungen werden als Schattenkopie in den dafür vorgesehenen Redologs gespeichert.