Pluralsight-Studie

Unternehmen nicht bereit für KI-Erfolg

12.12.2023
Von 

David Linthicum ist ein US-amerikanischer Technologieexperte und Buchautor. Zu seinen Schwerpunktthemen gehören unter anderem Cloud Computing, SOA, Enterprise Application Integration und Enterprise Architecture.

Eine aktuelle Studie legt nahe, dass die meisten Unternehmen nicht bereit dafür sind, künstliche Intelligenz erfolgreich einzusetzen. Lesen Sie, warum.
KI ist in aller Munde - die zugehörigen Skills weniger.
KI ist in aller Munde - die zugehörigen Skills weniger.
Foto: Leremy | shutterstock.com

Der US-Lernplattformanbieter Pluralsight hat im Rahmen seines aktuellen "AI Skills Report 2024" in den USA und Großbritannien 1.200 IT-Entscheider und -Experten aus diversen Branchen zu ihren Bemühungen im Bereich künstliche Intelligenz (KI) befragt. Die wesentlichen (und teilweise etwas erschreckenden) Erkenntnisse:

  • 92 Prozent der Befragten berichten von beschleunigten KI-Initiativen in den letzten 12 Monaten.

  • 80 Prozent der Führungskräfte (und 72 Prozent der IT-Praktiker) stimmen zu, dass ihre Unternehmen oft in neue Technologien investieren, ohne dabei an das Training für die Mitarbeiter zu denken.

  • 90 Prozent der befragten Führungskräfte geben zu, keinen Überblick über die KI-Skills ihrer Teams zu haben, beziehungsweise diese nicht vollständig zu verstehen.

KI-ready oder nicht, das ist hier die Frage

Letzteres bedeutet im Umkehrschluss, dass diese Führungskräfte auf eine Skills-Gap-Analyse verzichtet haben. Woraus eine grundlegende Diskrepanz zwischen der KI-Strategie des Unternehmens und den real vorhandenen Skills resultieren kann.

Bei Pluralsight drückt man das etwas optimistischer aus: "Diese Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen noch herausfinden müssen, wo sie den Fokus ihrer Kompetenzentwicklungsprogramme setzen sollen. Sie müssen Klarheit darüber gewinnen, welche Ressourcen sie benötigen, um ihre Investitionen in neue Technologien zu maximieren." Um die kritischen Skills identifizieren zu können, die für ihre Teams unverzichtbar sind, empfehlen die Studienautoren den Unternehmen, proaktiv die technischen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter zu bewerten.

Darüber hinaus zeigt der Report, dass die Unternehmen auch oft auf Hindernisse stoßen, wenn es darum geht, KI-Upskilling-Programme erfolgreich umzusetzen. Die drei wesentlichen Challenges in diesem Bereich sind demnach:

  • die richtige Schulung zu finden (42 Prozent),

  • sicherzustellen, dass die Schulung auch für das KI-Tool geeignet ist (49 Prozent), sowie

  • das nötige Budget zu beschaffen (48 Prozent).

"Das verdeutlicht, wie wichtig es ist, den Erfolg von Weiterbildungsangeboten zu erfassen und eine Continuous-Learning-Kultur aufzubauen", kommentiert Pluralsight. Es müsse der Impact des Upskilling auf die Kompetenzverbesserung und den ROI gemessen werden.

Etwas pessimistischer ausgelegt: Gelingt es den Unternehmen nicht, die KI-Kompetenzlücke zu schließen, kann das die Rentabilität ihrer Investitionen in die Technologie beeinträchtigen sowie potenzielle Wettbewerbsvorteile und Innovationen und damit Business-Möglichkeiten vernichten. (fm)

Dieser Beitrag basiert in Teilen auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.