Amazon, Apple, Alphabet mit Zahlen

Triple A war einmal...

03.02.2023
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

Amazon - nur der Umsatz passt

Mit einem um neun Prozent gestiegenen Umsatz von 149,2 Milliarden Dollar schloss Amazon das vierte Quartal 2022 ab (Vorjahr: 137,1 Milliarden). Der Nettogewinn blieb mit 278 Millionen Dollar oder drei Cent je Aktie weit hinter den Analystenerwartungen (17 Cent je Anteil) und dem Vorjahresergebnis (14,3 Milliarden) zurück. Der vorsichtige Ausblick auf das laufende erste Quartal sorgte bei Marktbeobachtern für lange Gesichter: Amazon rechnet mit einem Wachstum von vier bis acht Prozent, das ist den Analysten zu wenig. Auch für die nachfolgenden Berichtszeiträume hat Amazon die Latte erst einmal tiefer gelegt.

Nachdem der E-Retailer 18.000 Mitarbeitende entlassen will, hatte CEO Andy Jassy im Zuge der Quartalsberichterstattung das Bedürfnis, sich im Analysten-Call zu erklären. Amazon müsse die Kosten senken, dürfe dabei aber die langfristigen strategischen Ziele nicht aus den Augen verlieren. Hier werde man weiter investieren. Kurzfristig spüre auch Amazon die Konjunkturdelle, langfristig sei man aber optimistisch.

Die Cloud-Sparte Amazon Web Services ist für Konzernchef Andy Jassy nicht mehr die Profitmaschine, die sie einst war.
Die Cloud-Sparte Amazon Web Services ist für Konzernchef Andy Jassy nicht mehr die Profitmaschine, die sie einst war.
Foto: DFree - shutterstock.com

Die Cloud-Sparte AWS wuchs um 20 Prozent auf 21,4 Milliarden Dollar - was für Amazon eher enttäuschend ist. Im vorhergehenden dritten Quartal hatte das Wachstum noch bei 27,5 Prozent gelegen. Das Unternehmen erklärte den Abwärtstrend mit den schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Im gesamten Geschäftsjahr erreichte die Cloud-Sparte Einnahmen von 80,1 Milliarden Dollar, ein Wachstum von 29 Prozent. Allerdings schrumpfte das Betriebsergebnis von AWS 2022 deutlich: von 24,9 Milliarden Dollar im Vorjahr auf nur noch 12,2 Milliarden im vergangenen Jahr.

Amazon profitierte im vierten Quartal im Online-Handel davon, dass ein zweiter Prime-Day initiiert wurde. Solche Feiertage für Schnäppchenjäger in aller Welt pumpen den Umsatz auf. Auch das Geschäft mit Online-Werbung (plus 19 Prozent) hat sich für der Konzern zu einem veritablen Umsatztreiber entwickelt - ein Umstand, der Rivalen wie Google und Meta gar nicht schmecken dürfte.